Bähr, Johann Karl
- Lebensdaten
- 1801 – 1869
- Geburtsort
- Riga
- Sterbeort
- Dresden
- Beruf/Funktion
- Maler ; Schriftsteller ; Künstler ; Hochschullehrer
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 116033908 | OGND | VIAF: 25343134
- Namensvarianten
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- Bähr, Johann Karl Ullrich
- Baehr, Johann Karl
- Behr, Johann Karl
- Behr, Johann Karl
- Bähr, Johann Karl Ulrich
- Bähr, Johann Karl
- Bähr, Johann Karl Ullrich
- Baehr, Johann Karl
- Behr, Johann Karl
- Bähr, Johann Karl Ulrich
- Bähr, Johann Karl
- Bähr, Johann Carl
- Bähr, Johann Carl Ulrich
- Bähr, Johann Karl Ulrich
- Bähr, Johannes Carl
- Bähr, Johannes Karl
- Bähr, Johann Carl
- Bähr, Johann Carl Ullrich
- Baehr, Johann Carl
- Behr, Johann Carl
- Bähr, Johann Carl Ulrich
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Bähr, Johann Karl Ullrich
Maler und Schriftsteller, * 18.8.1801 Riga, † 29.9.1869 Dresden. (lutherisch)
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Genealogie
V Johann Ulrich Bähr, Kaufmann in Riga;
Ur-Gvv →George Bähr (s. 1);
⚭ 1) Berlin (?) 1829 T des Kunsthändlers Gasparo Weiß, 2) Riga 23.2.1836 Louise Amalie Kyber;
1 S aus 1), 1 S, 4 T aus 2). -
Biographie
Zunächst zum Kaufmann bestimmt, konnte B. doch 1824 die Dresdner Kunstakademie beziehen, studierte aber bald ausschließlich bei dem Galeriedirektor Friedrich Matthäi, weilte 1827-29 in Italien, wo er mit Thorwaldsen und J. A. Koch, der ihn stark beeindruckte, verkehrte, wirkte anschließend als Porträtist in seiner Heimatstadt und ließ sich 1832 in Dresden nieder, wo er sich besonders der Historienmalerei zuwandte. Der Tod seiner ersten Frau führte ihn 1834/35 wiederum nach Italien, wo er im Umgang mit P. Cornelius, F. Reinhart und H. Vernet neue Anregungen empfing. Danach war er wieder in Riga tätig und von 1836 ab endgültig in Dresden, wo er seit 1840 an der Akademie (1846 Professor) lehrte. Gesuchter Porträtist (C. D. Friedrich, 1836) und Historienmaler der römisch-deutschen Schule, zeitweise dem Klassizismus zugeneigt (Virgil und →Dante), dann aber wieder der Düsseldorfer Romantik und der historischen belgischen Schule anhängend, war B. darüber hinaus vielseitig interessiert, insbesondere archäologisch, naturwissenschaftlich und literarisch. Er beschäftigte sich eingehend mit →Dante, gehörte in Dresden zum Tieck-Kreis und war mit →Julius Mosen nahe befreundet.
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Werke
Mitt. aus d. magnet. Schlafleben d. Somnambüle Auguste K. in Dresden, 1843 (mit R. Kohlschütter); Die Gräber d. Liven, 1850;
→Dantes Göttl. Comödie, Vorträge, 1852;
Der animal. Magnetismus u. d. experimentierende Naturwiss., 1853: Der dynam. Kreis, 2 Bde., 1860–68;
Vorträge üb. Newtons u. Göthes Farbenlehre, 1863;
Üb. d. Einwirkung d. Reibungs-Electricität auf d. Pendel, 1870 (mit Vorwort v. O. Reinhard). -
Literatur
ADB I;
K. Bahr, J. K. B., in: Jb. d. dt. →Dante-Ges. 3, 1871, S. 496-500;
W. Neumann, K. B., in: Neumann, Maler u. Bildhauer d. 19. Jh.s. Riga 1902, S. 53-55 (P nach Phot.);
H. A. Müller-H. W. Singer II, Allg. Künstler-Lex. I, 1899;
ThB. -
Autor/in
Bruno Sauer -
Zitierweise
Sauer, Bruno, "Bähr, Johann Karl" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 519 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116033908.html#ndbcontent
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Bähr, Johann Karl
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Biographie
Bähr: Johann Karl, Maler und Schriftsteller, geb. 18. Aug. 1801 zu Riga, † zu Dresden 29. Sept. 1869, ein Nachkomme des Rathszimmermeisters Georg Bähr (s. o.), machte seine künstlerischen Studien in letzterer Stadt. In den Jahren 1827—29, wie später noch einmal, 1834 und 1835 weilte B. in Italien. Von der ersten Reise nach Deutschland zurückgekehrt, verheirathete er sich in Dresden und ließ sich in seiner Vaterstadt Riga nieder. Ohne geistige, künstlerische Anregung daselbst, zog es ihn jedoch bald nach Dresden zurück, wo er vom J. 1832 an dauernd seinen Wohnsitz nahm. 1840 wurde er zum Professor an der dortigen Kunstakademie ernannt. B. war ein gesuchter Porträtmaler und ebenso wurden seine Historienbilder beifällig aufgenommen. Durch Nachbildung ist seine Darstellung der „Wiedertäufer in Münster“ weiten Kreisen bekannt geworden, ein Gemälde, welches der sächsische Kunstverein erwarb; ein, zweites größeres Gemälde, „der Tod Iwans des Grausamen“ wurde der Dresdner Galerie einverleibt. Empfänglichen und regen Geistes, liebte B. neben der Malerei die Dichtung und ebenso fühlte er sich zur wissenschaftlichen Forschung hingezogen. Als junger Künstler pilgerte er nach Weimar zu Goethe, auch eine Begegnung mit Platen in Italien machte auf ihn tiefen Eindruck, in Dresden gehörte er dem Tieck’schen Kreise an und innige Freundschaft verband ihn mit dem Dichter Mosen. Von seinem wissenschaftlichen Sinne zeugen folgende Schriften: „Die Gräber der Liven“ (1850), ein Bericht über die von ihm 1846 vorgenommenen Ausgrabungen nordischer Alterthümer in Livland; „Vorträge über Dante's göttliche Komödie“ (1853); „Vorträge über Newton's und Goethe's Farbenlehre“ (1863); „Der dynamische Kreis“ (1860—68), eine naturwissenschaftliche Arbeit, die ihn während der letzten zehn Jahre seines Lebens fast ausschließlich beschäftigte. Nach seinem Tode erschien noch, als eine Ergänzung jenes größeren Werkes, mit einem Vorwort des Dr. Reinhard, die kleine Schrift: „Ueber die Einwirkung der Reibungs-Electricität auf den Pendel“ (1870).
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Autor/in
C. Clauß. -
Zitierweise
Clauß, Carl, "Bähr, Johann Karl" in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 769 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116033908.html#adbcontent