Rode, Johannes
- Lebensdaten
- um 1373 – 1438 oder 1439
- Geburtsort
- Hamburg
- Sterbeort
- Stettin
- Beruf/Funktion
- Kartäuser ; Mönch
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 115886974 | OGND | VIAF: 40118813
- Namensvarianten
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- Rode, Johannes
- Rode, Johannes, von Hamburg
- Jean, Rode de Hambourg
- Joannes, Rode de Hamburgo
- Joannes, de Hamburgo
- Johann, Rode
- Johannes, Carthusiensis
- Johannes, Cartusiensis
- Johannes, Rode
- Johannes, Rode von Hamburg
- Johannes, van Rode
- Rode, Jean, de Hambourg
- Rode, Johann
- Johannes, Karthusiensis
- Johannes, Kartusiensis
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Rode, Johannes
Kartäuser, * um 1373 Hamburg, † 1438 oder 1439 Stettin.
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Genealogie
V →Nikolaus († 1387), Patrizier in H.
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Biographie
R. studierte seit etwa 1389 in Prag die Artes liberales. 1391 als Baccalaureus, 1395 als Magister bezeugt, schrieb er sich 1392 an der Juristenfakultät ein. Am 18.10. vermutlich 1400 trat er in die Prager Kartause Mariengarten ein, in das zuvor schon eine Vielzahl von Studenten und Professoren der Prager Univ. eingetreten waren. 1406-08 ist R. bereits als Prior der Kartause Königsfeld in Brünn bezeugt, dann bekleidete er dasselbe Amt in den Kartausen in Frankfurt/O. (1412–16, u., nach Zerstörung d. Klosters durch d. Hussiten, 1433–35) und in Stettin (1416–33 u. 1435-37), wo er als einfacher Mönch starb.
Von R.s Schriften sind nur noch vier lat. und zwei niederdt. Briefe bzw. in Briefform gefaßte geistliche Traktate erhalten. In Brief I (um 1401) empfiehlt R. das Klosterleben der Kartäuser als sicheren Weg zum Heil, in Brief II (1403) bezeichnet er dieses als Antwort des Menschen auf die Liebe Gottes. Brief III (1403) an Heinrich Oleman, Kanoniker von St. Peter zu Nörten, den Bruder des Prager Kartäusers Johannes von Duderstadt († 1403), fand weitere Verbreitung. In 31 Handschriften überliefert, enthält er umfangreiche Kritik am Lebenswandel des Weltklerus, insbesondere an dessen Habsucht und Streben nach Ämtern und Pfründen, und übte in einer gekürzten Fassung unter dem Titel „Viridarium clericorum“ auch eine literarische Wirkung auf spätere aszetische Werke aus (wie etwa das bis 1500 dreizehnmal gedruckte „Lavacrum consciencie omnium sacerdotum“ und die „Scala religiosorum“ anonymer Autoren). Brief IV (um 1410) übt sogar persönliche Kritik am Adressaten, dem Prager Magister Segeband Stör, R.s Verwandtem, Freund und Lehrer. R.s niederdt. Brief an die Benediktinerinnen von Hamburg¶ (um 1420) kritisiert v. a. deren Eigenbesitz und mangelnde Bildung, der zweite an die Birgittinnen von Reval (1425) lobt den vorbildlichen Lebenswandel der dortigen Nonnen und liefert eine Abhandlung über die Klostertugenden; beide Briefe enthalten umfangreiche Übersetzungen traditionellen aszetischen Schrifttums aus der Väterzeit bzw. aus dem franziskanischen Umfeld.
Eine „Expositio passionis dominicae“, die R. in einer verschollenen Handschrift der Buxheimer Kartause aus dem Jahr 1438 zugeschrieben wird, ist dagegen verloren.
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Literatur
| R. Ohlbaum, J. R. aus Hamburg, Von dt. Geistesleben in Böhmen um 1400, 1943 (grundlegend);
H. Rüthing, Jean Rode, chartreux, in: Dict. de spiritualité, ascétique et mystique, doctrine et histoire 8, 1974. Sp. 655-57;
Werner J. Hoffmann, R., J., v. Hamburg OCart, in: Vf.-Lex. d. MA² VIII, Sp. 123-28 (Qu, L). -
Autor/in
Stephanie Haarländer -
Zitierweise
Haarländer, Stephanie, "Rode, Johannes" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 691 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd115886974.html#ndbcontent