Stensbeck, Oskar
- Lebensdaten
- 1858 – 1939
- Geburtsort
- Schreitlauken bei Tilsit
- Sterbeort
- Hannover
- Beruf/Funktion
- Pferdeausbilder ; Reitlehrer
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 1082147303 | OGND | VIAF: 64598076
- Namensvarianten
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- Stensbeck, Theodor Oskar Maria
- Stensbeck, Oskar
- Stensbeck, Theodor Oskar Maria
- Stensbeck, Oscar M.
- Stensbeck, Oskar M.
- Stensbeck, Oskar Maria
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Stensbeck, Theodor Oskar Maria
Pferdeausbilder, Reitlehrer, * 20. 2. 1858 Schreitlauken bei Tilsit, † 3./4. 3. 1939 Hannover, ⚰ Bremen, Riensberger Friedhof. (katholisch)
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Genealogie
V N. N., Gestütsleiter in S., Univ.stallmeister im Rang e. Prof. in Königsberg (Pr.);
M N. N.;
B Gustav (1864-1932), Pferdeausbilder, Dir. d. Luisentattersalls in Berlin, Kommissionsrat;
- ⚭ London 1893 Elfriede Mathilde Agnes Julie (1871-1952), T d. Carl Julius Eugen Hoffmann (1844-1919) u. d. Mathilde Auguste Muhle (1850-1919); 2 S (beide ⚔), 1 T Agnes (1896-1982, ⚭ Bodo Creydt, 1888-1947, Industr., Mitgl. d. Vorstands d. Thermos-A.-G. in Berlin, s. Rhdb.). -
Biographie
S. begann schon als Vierjähriger mit dem Reitsport und brachte sich selbst die Reitkunst bei, ohne je Unterricht darin genossen zu haben. Im Alter von zwölf Jahren begann er, in dem von seinem Vater geleiteten Gestüt selbständig Pferde auszubilden, und erwarb damit in den folgenden Jahren größere Bekanntheit. 1882 erhielt S. das Angebot, Leibstallmeister Ks. Wilhelms I. zu werden, das er aber, wie auch ähnliche Anträge aus Wien und Konstantinopel, ausschlug, um 1886 als selbständiger Ausbilder an den Reitstall Freese nach Bremen zu gehen. 1893 wechselte er nach Berlin an die Reitstätte Luisentattersall, wo er mit →Felix Bürkner (1883–1957) und →Otto Lörke (1897–1957) zusammenwirkte, später arbeitete er u. a. für den Dressurstall des Tattersall Beermann und bildete Pferde für zahlreiche fürstl. Marställe und bedeutende Zirkusbetriebe in ganz Europa aus.
1931 wurde S. nach Vermittlung von →Gustav Rau (1880–1954) als ziviler Ausbilder an die Kavallerieschule Hannover berufen, wo die Vorbereitungen für die Olympischen Spiele begannen. Zeitgleich leitete S. bis zu seinem Tod die von Freunden der Reitkunst 1931 ins Leben gerufene „Stensbeck-Reithochschule“ zur Förderung der Reitausbildung auf ziviler Grundlage. S., der zu den bedeutendsten Ausbildern von Dressurpferden und Berufsreitern im 20. Jh. zählt und mit „Gimpel“ (Mannschaftsgold 1928 u. 1936), „Morgenroth“ und „Auer“ drei der erfolgreichsten Dressurpferde seiner Zeit schulte, erwarb sich ebenfalls einen Namen als Verfasser einer erfolgreichen populären Reitlehre (Reiten, 1931, ²1935, Nachdr. u. d. T. Grundzüge der Reitkunst, hg. v. B. Schirg, 1983, ²1996, P). Im Gedenken an den auch als „Vater der Berufsreiter“ (D. Arnold) bezeichneten S. verleiht die „Deutsche Reiterliche Vereinigung“ in Warendorf seit 1983 die Stensbeck-Plakette als Auszeichnung an Pferdewirte (Schwerpunkt Reiten) und ihre Ausbilder sowie an Pferdewirtschaftsmeister.
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Auszeichnungen
A O.-M.-S.-Reithalle, Hannover.
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Literatur
W. Seunig, Meister d. Reitkunst u. ihre Wege, 1960, S. 76–78 (P, vor S. 73);
H. Frhr. v. Nagel-Ittlingen, Gr. dt. Turnierreiter d. Vergangenheit, hg. v. A. Marquesa de Pozoblanco u. d. Dt. Reiterl. Vereinigung, 1982, S. 15–17 (P);
D. Arnold, Die Bilder d. dt. Reitschule, Ausgew. Biogrr. z. Gesch. d. dt. Berufsreiterei, 1998 (P);
Die dt. Reitlehre, der Reiter, hg. v. d. Dt. Reiterl. Vereinigung, 2000;
S. M. Radtke, Dressur, Klass. Reitkunst bis z. Hohen Schule, 2004, S. 16–18;
– Dok.film, 1938 (BA Koblenz). -
Porträts
Foto v. A. Menzendorf, Abb. in: W. v. Unger, Meister d. Reitkunst, 1926, S. 142;
Porträtmedaille, 1983 (Stensbeck-Plakette d. Dt. Reiterl. Vereinigung). -
Autor/in
Karin Drewes -
Zitierweise
Drewes, Karin, "Stensbeck, Oskar" in: Neue Deutsche Biographie 25 (2013), S. 250-251 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1082147303.html#ndbcontent