Christian Ludwig II.
- Lebensdaten
- 1683 – 1756
- Geburtsort
- Grabow
- Sterbeort
- Schwerin
- Beruf/Funktion
- Herzog von Mecklenburg-Schwerin
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 102111847 | OGND | VIAF: 392277
- Namensvarianten
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- Christian Ludwig II. von Mecklenburg-Schwerin
- Christian II. Ludwig
- Christian Ludwig II.
- Christian Ludwig II. von Mecklenburg-Schwerin
- Christian II. Ludwig
- Christian Ludwig II., Mecklenburg-Schwerin, Herzog
- Christian Ludewig, Mecklenburg, Herzog
- Christian Ludwig, Mecklenburg, Herzog
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Christian Ludwig II.
Herzog von Mecklenburg-Schwerin, * 18.5.1683 Grabow, † 30.5.1756, ⚰ Nikolaikirche Schwerin. (lutherisch)
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Genealogie
V Hzg. →Frdr. I. v. Mecklenburg-Schwerin (1638–88), S Hzg. Adolf Friedrichs I. (1588-1658 (s. ADB I]) u. der Marie Kath., T Hzg. Jul. Ernsts v. Braunschweig-Dannenberg;
M Christine Wilh. (1653–1722), T Landgraf →Wilh. Christophs v. Hessen-Homburg († 1681) u. der Sophie Eleon., T Landgraf Georgs II. v. Hessen-Darmstadt;
Ov Hzg. Christian Ludwig I. v. Mecklenburg-Schwerin († 1692);
B Hzg. Karl Leop. v. Mecklenburg-Schwerin (1678-1747 [s. ADB XV]);
⚭ 1714 Gustave Karol. (1694-1748), T Hzg. Adolf Friedrichs II v. Mecklenburg-Strelitz (1658-1708 [s. ADB I]) u. der Marie v. Mecklenburg-Güstrow;
2 S, 3 T, u. a. Hzg. Frdr. der Fromme v. Mecklenburg-Schwerin (1717-85 [s. ADB VII]). -
Biographie
Chhristian Ludwig wurde an Stelle seines älteren Bruders, des Herzogs →Karl Leopold, der wegen fortdauernden gewaltsamen und rechtswidrigen Verhaltens im Kampf mit den Ständen des Landes vom Reichshofrat suspendiert worden war, 1728 zum Landesadministrator, 1733 zum Kaiserlichen Kommissar ernannt. Nur langsam und mit Mühe setzte er sich gegen seinen Bruder durch, dem er nach dessen Tode 1747 auf den Thron folgte, und nur unter schweren Opfern, indem er 12 Ämter verpfändete, entledigte er sich der im Lande stehenden Truppen der Kaiserlichen Kommissare. Die Vormacht der Stände zu brechen, gelang ihm so wenig wie seinen Vorgängern. In langwierigen Verhandlungen stellte er die staatliche Rechtsgrundlage wieder her, indem er 1748 die Convention mit der Seestadt Rostock (H. Sachsse, Mecklenburgische Urkunden und Daten, 1900, S. 439-44) und 1755 den „Landesgrundgesetzlichen Erbvergleich“ mit den Ständen (ebenda, S. 466-534) abschloß, der die Vormacht der Stände, insbesondere der Ritterschaft, rechtlich festlegte und die Grundlage der mecklenburgischen Verfassung bis 1918 geblieben ist. Mit dem preußischen Königshaus schloß er 1752 den letzten Erbvertrag (ebenda, S. 450 bis 456). - Chhristian Ludwig förderte alle schönen Künste in großzügiger Weise. 1750 verpflichtete er die Schönemannsche Schauspielertruppe an seinen Hof, deren bedeutendstes Mitglied, Eckhof, hier 1753 seine „Akademie“ zur sittlichen und künstlerischen Hebung der Bühne gründete. Für 1755/56 berief er N. Paretti|vom Hamburger Theater mit seiner italienischen Operngesellschaft zur Aufführung italienischer Opern. Mit Leidenschaft und Kennerblick sammelte er Gemälde, Kupferstiche, Handzeichnungen, Kunstgewerbe, Münzen, Medaillen, ja schon heimische Bodenfunde und errichtete auf der Schloßinsel in Schwerin ein eigenes Gebäude für seine Sammlungen. Mit einigen Künstlern stand er in Briefwechsel, so mit J. B. Oudry, Hofmaler Ludwigs XV., und B. Denner. Der 1752 zum Hofbaudirektor berufene französische Ingenieur Le Geay begann im Auftrag des Herzogs mit der Anlage des Schloßgartens in Schwerin.
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Literatur
ADB IV;
Tagebuch d. Hzg. Ch. L. II. während seines Aufenthalts in Rom 1705 u. 1706, in: Rostocker Mschr. 1, Rostock 1791, S. 145-61, 297-309, 2, 1793, S. 7-19;
F. Wigger, Aus d. Leben Hzg. Frdr.s d. Frommen b. z. seinem Regierungsantritt, in: Jbb. d. Ver. f. mecklenburg. Gesch. 45, 1880, S. 53-176;
F. Schlie, Beschreibendes Verz. d. Werke älterer Meister in d. Ghzgl. Gem.-Gal. zu Schwerin, 1882, S. 117, 122, 128, 181 f., 460;
K. Koppmann, Das Rostooker Ballhaus, in: Btrr. z. Gesch. d. Stadt Rostock 1, a, 1892, S. 79 ff. (S. 95);
ders., Vom hzgl. Palais in Rostock, ebenda 2, a, 1896, S. 81-88;
A. Schatz, Zur Vorgesch. d. Stadttheaters in Rostock, ebenda 2, c, 1898, S. 31 ff. (S. 33-35);
A. Hofmeister, Zur Gesch. d. Landesuniv., ebenda 4, c, 1906, S. 75 ff. (S. 118);
O. Vitense, Gesch. v. Mecklenburg, 1920, S. 260 bis 299, 338;
E. v. Sydow, Der Briefwechsel B. Denners mit d. Hzg. Ch. L. v. Mecklenburg, in: Kunstchronik u. Kunstmarkt 56, 1921, S. 403-08;
H. Reifferscheid, Wie die Schweriner Museen wurden, in: Mecklenburg. Jbb. 97, 1933, S. 129 ff. (P); s. a. z. d. Verfassungskämpfen
W. Heeß, Gesch. Bibliogr. v. Mecklenburg, 1944, T. 1, S. 402 bis 410. -
Porträts
Mehrere Gem. v. M. Dahl d. Ä. in London, 1704, Abb. b. Reifferscheid (s. L), Ch. Maucourt, 1752, B. Denner (Landesmus. Schwerin).
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Autor/in
Heinz Maybaum -
Zitierweise
Maybaum, Heinz, "Christian Ludwig II." in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 228-229 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd102111847.html#ndbcontent
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Christian II. Ludwig
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Biographie
Christian II. Ludwig, Herzog von Mecklenburg-Schwerin, jüngster Sohn des Herzogs Friedrich zu Mecklenburg-Grabow und der Christine Wilhelmine, Landgräfin zu Hessen, geboren am 25. Mai 1683, residirte seit dem 28. März 1708 zu Grabow, wurde aber in Folge der Streitigkeiten seines Bruders, des Herzogs Karl Leopold, mit den Landständen am 11. Mai 1728 vom Kaiser zum Administrator des Landes, und da die deutschen Reichsfürsten hiegegen protestirten, am 28. April 1732 zum kaiserlichen Commissarius in jenen Streitigkeiten ernannt. Am 28. November 1747 folgte er seinem Bruder in der Regierung und ließ sich|nun die Wiederherstellung der Ordnung angelegen sein. Im April 1748 schloß r einen Erbvertrag mit der Stadt Rostock ab, im August einen Vergleich mit dem Herzog Adolf Friedrich von Mecklenburg-Strelitz, erneuerte am 14. April 1752 die Erbverträge mit Preußen von 1442, 1693, 1708 und 1717 und errichtete hierauf im April 1755 mit den Landständen den Landes-Grundgesetzlichen Erbvergleich, welcher noch heute die Grundlage der Landesverfassung bildet. Christian II. starb am 30. Mai 1756; er war ein Förderer von Kunst und Wissenschaften, gründete die Gemälde-Gallerie, die Alterthümer-Sammlung, förderte die Schauspielkunst u a. m. Vermählt hatte er sich am 13. November 1714 mit Gustave Caroline, des Herzogs Adolf Friedrich II. von Mecklenburg-Strelitz Tochter, welche am 12. Juli 1694 geboren war und am 13. April 1748 starb.
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Literatur
Lisch, Meckl. Jahrb. I, S. 104 ff. II, 134. V, 47, 49. XVI, 149. XVII, 239. — Boll, Gesch. Meckl. II, S. 250 ff.
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Autor/in
Fromm. -
Zitierweise
Fromm, "Christian Ludwig II." in: Allgemeine Deutsche Biographie 4 (1876), S. 170-171 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd102111847.html#adbcontent