Hermann von Heiligenhafen
- Lebensdaten
- erwähnt 1244 oder 1284 , gestorben 13. Jahrhundert
- Beruf/Funktion
- Verfasser eines Kräuterbuches
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 101576811 | OGND | VIAF: 42210550
- Namensvarianten
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- Hermann de Sancto Portu
- Hermannus de Sancto Portu
- Hermann
- Heiligenhafen, Hermann von
- Hermann von Heiligenhafen
- Hermann de Sancto Portu
- Hermannus de Sancto Portu
- Hermann
- Heiligenhafen, Hermann von
- Hermannus, de Sancto Portu
- Hermann, Curé
- Hermann, Kerkhere to der Hilgenhavene
- Hermann, Kerkhere zu Heilighafen
- Hermann, d'Heiligenhafen
- Hermann, von Heilighafen
- Sancto Portu, Hermannus de
- Hermann, Kuré
- Hermann, Cerkhere to der Hilgenhavene
- Hermann, Cerkhere zu Heilighafen
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Hermann von Heiligenhafen (de Sancto Portu)
Verfasser eines Kräuterbuches, 13. Jahrhundert
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Biographie
H. widmete sich in der 1. Hälfte des 13. Jahrhundert an der Universität Paris dem Studium der Freien Künste und der Medizin, das er mit dem Magistertitel abschloß. 1246 kam er als Reisebegleiter der Brüder Johann I. und Gerhard I., Grafen von Holstein, die sich 1244-46 in Paris aufgehalten hatten, nach Hamburg. Vielleicht als Belohnung für seine Dienste erhielt er die Pfründe von Heiligenhafen (an der Ostsee gegenüber Fehmarn). In Paris vollendete er am 19.3.1284 im Auftrage seines Herrn, des Graf Adolf V. von Holstein, seine einzige bekannte Schrift, den „Herbarius communis“. Sie ist in einer von Konrad Sluter von Goslar im 15. Jahrhundert verfertigten Abschrift in Erlangen erhalten. Es handelt sich um ein in lateinische Sprache (mit mittelniederdeutschen Einsprengseln) abgefaßtes Kräuterbuch mit einem diätetischen Anhang, das im wesentlichen aus Circa instans, Macer floridus, dem „Liber dietarum particularium“ des Isaac Judaeus und dem „Speculum naturale“ des Vincenz von Beauvais kompiliert ist. Das Kräuterbuch behandelt in alphabetischer Anordnung die Heilwirkungen meist pflanzlicher Drogen unter Bevorzugung einheimischer Kräuter. Es steht zwar auf dem Boden der zeitgenössischen Schulmedizin, ist aber ganz auf die praktische Benutzbarkeit durch den Laien zugeschnitten; magisch-volksmedizinische Vorstellungen fehlen nicht. Der diätetische Teil umfaßt Ausführungen zur Ernährungsphysiologie von Fleisch, Geflügel, Fisch, Früchten, Brot, Wein und Wasser.
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Literatur
H. Ebel, Der „Herbarius communis“ d. H. de S. P. u. d. „Arzneibüchlein“ d. Claus v. Metry, Diss. Berlin 1940;
Die Chron. d. dt. Städte 19: Die Chron. d. nd.sächs. Städte, Lübeck I, 1884, S. 90, 326;
Herm. Fischer, Ma. Pflanzenkde., 1929, S. 24;
Hans Fischer, Kat. d. Hss. d. Univ.bibl. Erlangen II, 1936, S. 425 ff. -
Autor/in
Wolfram Schmitt -
Zitierweise
Schmitt, Wolfram, "Hermann von Heiligenhafen" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 646 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd101576811.html#ndbcontent