Leube, Erich Hans
- Lebensdaten
- 1896 – 1947
- Geburtsort
- Leipzig
- Sterbeort
- Rostock
- Beruf/Funktion
- evangelischer Kirchenhistoriker ; Kirchenhistoriker ; Theologe
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 101562020 | OGND | VIAF: 44671759
- Namensvarianten
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- Leube, Erich Hans
- Leube, Hans
Vernetzte Angebote
- * Antragsstellende der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft/Deutschen Forschungsgemeinschaft (GEPRIS Historisch – Forschungsförderung von 1920 bis 1945) [2021]
- Catalogus Professorum Rostochiensium [2004-]
- Professorenkatalog der Universität Leipzig [2000-2009]
- * Sächsische Biografie [1999-]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [1985] Autor/in: Blaufuß, Dietrich (1985)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Bibliothek des Instituts für Zeitgeschichte München - Berlin
- Sächsische Bibliographie
- Index Theologicus (IxTheo)
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Leube, Erich Hans
evangelischer Kirchenhistoriker, * 13.8.1896 Leipzig, † 10.5.1947 Rostock.
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Genealogie
V →Robert (1863–1937), Kaufm. in L., S d. Ökonomieverwalters Joh. Gottlob u. d. Anna Emma Kühne;
M Emma (1865–1920), T d. Markthelfers Heinr. Wilh. Hartmann u. d. Friederike Knöchner;
⚭ Breslau 1933 Waldtraut (* 1909), T d. Amtsgerichtsrats Dr. Georg v. Kloeden u. d. Cäcilie v. Haugwitz;
1 S, 1 T, u. a. →Eberhard (* 1934), Prof. d. Roman. Philol. in Bonn. -
Biographie
L. studierte seit 1916 Theologie und Philosophie in seiner Heimatstadt. Den Weg in die Kirchengeschichte wies ihm Heinrich Boehmor. 1920 und 1922 legte er seine theol. Prüfungen ab. 1921 erfolgte die philosophische Promotion auf Grund der Arbeit „Die Geschichte der pietistischen Bewegung in Leipzig“. 1923 habilitierte er sich mit der Schrift „Die Reformbestrebungen der deutschen luth. Kirche des 17. Jh.“ für das Fach Kirchengeschichte und wurde 1924 Privatdozent. Bis zu seiner Ernennung zum ao. Professor 1930 lebte L. von den Einkünften als Lehrer für ev. Religionslehre an der Schiller-, Lessing- und Wilhelm-Wundt-Schule in Leipzig. 1928 legte er den noch heute bedeutenden ersten und einzigen Band des Werks „Kalvinismus und Luthertum“ vor. 1931 wurde die überwiegend von L. verantwortete 2. Auflage von Band IV des Handbuchs der Kirchengeschichte veröffentlicht; mit ihr war aufgrund von L.s umfassender Kenntnis der Forschungslage eine in Wissenschaft und Praxis gleichermaßen genutzte Zusammenfassung der Kirchengeschichte der Neuzeit gelungen. Im März 1931 wurde er auf das kirchengeschichtliche Ordinariat in Breslau berufen, wo er, trotz eines Rufs nach Erlangen 1932, bis 1945 blieb. L.s Forschungen zur engl. Kirchengeschichte (seit 1930), vor allem aber seine Studien zur Beschäftigung mit Luther in Frankreich führten ihn zu einer engen Zusammenarbeit mit dem Anglisten Paul Meißner und dem Romanisten Fritz Neubert. Seine zahlreichen Schriften zu diesen Themen sind noch heute ihres Materialreichtums wegen anerkannt, werden aber als zu sehr „auf dem Hintergrund des nationalen Gegensatzes geschrieben“ (Loewenich, Wolf) bewertet. Nach einer überstürzten Flucht aus Breslau Anfang 1945, war L. seit August desselben Jahres in Leipzig Gastprofessor bzw. Lehrstuhlvertreter an der Philosophischen (Anglistik) und der Theol. Fakultät. Im Mai 1946 übernahm er das seit 1940 vakant gewesene kirchengeschichtliche Ordinariat an der Univ. Rostock. L. kommt das Verdienst zu, Erforschung und Bewertung der deutschen luth. Orthodoxie des späten 16. und des 17. Jh. von den Vorurteilen der durch den Pietismus (→Gottfried Arnold) geprägten Kirchengeschichtsschreibung befreit zu haben. Nicht zuletzt haben L.s sozial- und frömmigkeitsgeschichtliche Bemühungen (Erbauungsbuch, Predigt) die Rede von der „toten“ Orthodoxie überwinden helfen. Beigetragen haben dazu auch seine über 60 Artikel in der 2. Auflage von „Religion in Geschichte und Gegenwart“. Neben →Werner Elert, Hans Emil Weber und Otto Ritschl gehört L. zu den bedeutendsten Kennern dieses lange vernachlässigten Abschnitts prot. Kirchengeschichte.
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Werke
Weitere W Orthodoxie u. Pietismus, Ges. Stud., Mit e. Geleitwort v. Martin Schmidt, hrsg. v. D. Blaufuß, 1975 (W-Verz., Ergänzend: Das pol. Frankreich u. d. Dt. Ref., in: Germanentum, Christentum u. Judentum, Stud. z. Erforschung ihres geistigen Verhältnisses, III, hrsg. v. W. Grundmann, 1943, S. 193-215).
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Literatur
K. Weiß, in: Theol. Lit.ztg. 73, 1948, Sp. 108-10;
S. Pauli, Gesch. d. theol. Inst. an d. Univ. Rostock, in: Wiss. Zs. d. Univ. Rostock 17, 1968, S. 309-65, bes. S. 335-37, 358, 360;
Gerh. Phil. Wolf, Das neuere franz. Lutherbild, 1974 (mit Vorwort v. W. v. Loewenich);
J. Wallmann, in: Pietismus u. Neuzeit 4, 1977/78, S. 23 f., 29 ff. u. ö.: RGG²;
Ev. Kirchenlex., hrsg. v. H. Brunotte u. O. Weber, 1955 ff.;
RGG³. -
Porträts
Phot. in: Das Jahr d. Herrn 1927, Kirchl. Jb. f. d. ev. Gemeinden Leipzigs 3 (1926), S. 87.
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Autor/in
Dietrich Blaufuß -
Zitierweise
Blaufuß, Dietrich, "Leube, Erich Hans" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 365 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd101562020.html#ndbcontent