Jordan von Quedlinburg
- Lebensdaten
- um 1300 – vermutlich 1380 oder 1370
- Geburtsort
- Quedlinburg
- Sterbeort
- Vienne (weniger wahrscheinlich: Wien)
- Beruf/Funktion
- Augustinereremit ; geistlicher und homiletischer Schriftsteller ; Katholischer Theologe ; Schriftsteller ; Prediger
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 100950744 | OGND | VIAF: 84971788
- Namensvarianten
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- Jordanus von Quedlinburg
- Jordan
- Jordanus
- Jordan von Sachsen
- Jordanus von Sachsen
- Jordanes de Saxonia
- Jordan von Quedlinburg
- Jordanus von Quedlinburg
- Jordan
- Jordanus
- Jordan von Sachsen
- Jordanus von Sachsen
- Jordanes de Saxonia
- Iordanus, de Quedlinburgo
- Giordano, de Quedlinburg
- Iordanes, Ordinis Eremitarum Sancti Augustini
- Iordanus, Eremita
- Iordanus, Quedlinburgensis
- Iordanus, Saxo Quedlimburgensis
- Iordanus, de Saxonia
- Jordan, le Teutonique
- Jordan, of Quedlinburg
- Jordan, of Saxony
- Jordan, von Quedlinburg
- Jordan, von Sachsen
- Jordanes, Ordinis Eremitarum Sancti Augustini
- Jordanus, Eremita
- Jordanus, Frater ordinis Sancti Augustini
- Jordanus, Quedlinburgensis
- Jordanus, Saxo Quedlimburgensis
- Jordanus, de Quedlinburg
- Jordanus, de Quedlinburgo
- Jordanus, of Saxony
- Jordanus, van Quedlinburg
- Jordanus, von Quedlinburg
- Jordanus, von Sachsen
- Jourdain, de Saxe
- Quedlinburg, Jordan von
- Quedlinburgo, Iordanus de
- Quedlinburgo, Jordanus de
- Jordanus, Frather ordinis Sancti Augustini
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- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [1974] Autor/in: Zumkeller OSA, Adolar (1974)
- * Allgemeine Deutsche Biographie (ADB) [1875-1912] Autor/in: Werner (1881)
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Jordan(us) von Quedlinburg (von Sachsen)
Augustiner-Eremit, geistlicher und homiletischer Schriftsteller, * circa 1300 Quedlinburg, † 1380 (1370?) Vienne (weniger wahrscheinlich: Wien).
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Biographie
Nach Studienjahren in Bologna (1317–19) und Paris (ca. 1319–22) wirkte J. – nachweislich 1327 und 1331 – als Lektor an den Generalstudien der Augustiner in Erfurt und Magdeburg und war 1346-51 Provinzial der thüring.-sächs. Ordensprovinz. Er starb im Ruf der Heiligkeit. – Selbst ein „vere contemplativus“, hat er durch Wort und Schrift auf die Frömmigkeit der folgenden Jahrhunderte nachhaltigen Einfluß ausgeübt. Seine Schriften zeichnen sich durch religiöse Tiefe, gute Schriftbenützung und ausgeglichenes Urteil in den Fragen des geistlichen Lebens aus. In seiner mystischen Lehre sucht er Anschluß an Eckhart, dessen „Johannes-Kommentar“ er in einer Anzahl von Predigten als Quelle benützt. Dabei hat er auch eindeutig Stellung gegen die pantheistische Mystik der „Brüder vom freien Leben“ genommen. – Weitverbreitet und schon früh ins Hoch- und Niederdeutsche übersetzt wurden seine „Meditationes de passione Christi“ (ed. 12mal, 2 niederländ. u. 1 hochdt. Ausg.), die man als ein Vorspiel zur ignatianischen „contemplatio“ bezeichnet hat. J.s reifstes Werk ist sein „Liber Vitasfratrum“ (vollendet 1357), in welchem er am religiösen Leben der Augustiner seiner Zeit die Spiritualität seines Ordens und den Geist der Augustinus-Regel erläutert (öfter ed., krit.: New York 1943; auch dt., ital. u. span. Überss.). Nicht geringeren Einfluß gewann J. durch seine weitverbreiteten, umfangreichen Predigtwerke: „Opus postillarum“ (ed. 1483); „Opus ‚Jor‘ sermonum de tempore“ (ungedr.); „Opus ‚Dan‘ sermonum de sanctis“ (ed. 6mal); „Sermones quadragesimales“ (ungedr.). Auch viele dieser Predigten wurden schon frühzeitig ins Niederdeutsche und Niederländische übertragen.
-
Werke
Weitere W Expositio orationis dominicae;
Tractatus de virtutibus et vitiis;
Tractatus de articulis fidei, (diese asket. Abhh. in d. gen. Predigtwerken enth.). - Erhalten sind ferner: 3 hagiograph. Opuscula z. Leben d. Hl. Augustinus, ed. in: Suppl. Patrum, 1684, S. 569-634;
Expositio psalterii (ungedr.);
Viginti quatuor gaudia gloriosissimae Virginis Mariae (lat. u. mhdt., ungedr.). -
Literatur
ADB 14;
R. Arbesmann u. W. Hümpfner, J. de S. Liber Vitasfratrum, 1943 (mit ausführt. Biogr., W, L);
R. Arbesmann, J. of Saxony's Vita S. Augustini the source for John Capgrave's Life of St. Augustine, in: Traditio 1, 1943, S. 341-53;
R. Lievens, J. v. Qu. in de Nederlanden, 1958;
A. Zumkeller, Die Bedeutung d. Augustiner f. d. kirchl. u. rel. Leben in Franken u. Thüringen während d. 14. Jh., in: Würzburger Diözesan-Gesch.bll. 18/19, 1956/57, bes. S. 47-52 (geistl. Lehre);
ders., Das Ungenügen d. menschl. Werke b. d. dt. Predigern d. SpätMA, in: Zs. f. kath. Theol. 81, 1959, S. 265-305 (275-281 Beurteilung d. W);
ders., Die Lehrer d. geistl. Lebens u. d. dt. Augustinern, in: S. Augustinus Vitae Spiritualis Mag. II, 1959, S. 239-338, bes. 246 ff., 261 ff.;
ders., Mss. v. Werken d. Autoren d. Augustiner-Eremitenordens, 1966, S. 285-319, 605-08;
D. Trapp, La tomba bisoma di Tommaso da Strasburgo e Gregorio da Rimini, in: Augustinianum 6, 1966, S. 5-17 (z. Todesort);
F. Mathes, The poverty movement and the Augustinian Hermits, in: Analecta Augustiniana 31, 1968, S. 5-154, 32, 1969, S. 5-116 (bes. S. 77-110, üb. Armutsideal). -
Autor/in
Adolar Zumkeller OSA -
Zitierweise
Zumkeller OSA, Adolar, "Jordan von Quedlinburg" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 597-598 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100950744.html#ndbcontent
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Jordan von Quedlinburg (Jordanes de Saxonia)
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Biographie
Jordan von Quedlinburg (Jordanes de Saxonia), ein Augustinereremit aus dem 14. Jahrhundert, † 1380, zeigte als junger Ordenseleve große Vorliebe für kirchengeschichtliche Studien, namentlich auf dem Gebiete der Geschichte des Ordens, dem er angehörte, daher ihm Gelegenheit gegeben wurde, die hervorragendsten Lehrer seines Ordens: Johannes de Luna in Bologna, Prosper von Reggio in Paris, Hermann von Halle, zu hören. Nach beendeten Studien wirkte er selber als Lehrer zu Magdeburg und in anderen Städten Deutschlands, wo der Orden Niederlassungen hatte, stieg auch zu den höheren Würden des Ordens bis zum Provinzialate für ganz Deutschland empor. Einer der Ordensschriftsteller (Felix Milensis) läßt ihn in Wien sterben, und an derselben Statte beigesetzt werden, an welcher seine berühmten zeitgenössischen Ordensgenossen Thomas von Straßburg und Gregor von Rimini ruhten;diese Angaben werden jedoch von Ossinger (Bibliotheca Augustiniana, p. 993) als unglaubhaft bezeichnet. Aus den von ihm hinterlassenen Schriften, welche zum großen Theile homiletischen und erbaulichen Inhaltes sind (Angabe derselben bei Ossinger, S. 800—802) sind diejenigen Hervorzuheben, welche sich auf den Augustinerorden und dessen Geschichte beziehen. Dahin gehören die „Vitae Fratrum Ordinis sui“, d. h. eine Geschichte des Augustinerordens in dessen vierfacher Gestaltung (wiederholt gedruckt; einmal zu Rom 1587 mit einer Widmung an Papst Sirtus V., dann später zu Antwerpen 1625 mit Anmerkungen von Augustinus Sabothius), ferner das „Speculum Augustinianorum“. welches eine Vita S. Augustini, ein chronologisch geordnetes Verzeichniß der Schritten des hl. Augustinus, sodann nebst einigem Anderem 22 der (unächten) „Sermones S. Augustini ad sratres in eremo“ enthält. (Vgl. hierüber die Vorbemerkungen zu den pseudoaugustinischen Sermones ad fratres in eremo in der Mauriner Ausgabe der Opp. S. Augustini.)
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Autor/in
Werner. -
Zitierweise
Werner, "Jordan von Quedlinburg" in: Allgemeine Deutsche Biographie 14 (1881), S. 504 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100950744.html#adbcontent