Dates of Life
1918 – 1993
Place of birth
Berlin
Place of death
Marburg an der Lahn
Occupation
Volkskundlerin ; Ethnologin ; Herausgeberin
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 11717131X | OGND | VIAF: 39387456
Alternate Names
  • Kellermann, Ingeborg
  • Weber-Kellermann, Ingeborg
  • Kellermann, Ingeborg
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Objekt/Werk(nachweise)

Relations

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Citation

Weber-Kellermann, Ingeborg, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11717131X.html [06.10.2024].

CC0

  • Ingeborg Weber-Kellermann war eine der renommiertesten deutschen Volkskundlerinnen des 20. Jahrhunderts und trug nach 1945 maßgeblich zur Erneuerung ihrer Disziplin als moderner kulturanalytischer Wissenschaft bei. Zuvor der nationalsozialistischen Volkstumsideologie verpflichtet, setzte sie sich seit 1947 als Mitarbeiterin der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin(-Ost) und seit 1960 als Mitarbeiterin, später Professorin der Universität Marburg an der Lahn intensiv mit der völkischen Ideologisierung ihres Fachs auseinander.

    Dates of Life

    Geboren am 26. Juni 1918 in Berlin
    Gestorben am 12. Juni 1993 in Marburg an der Lahn
    Grabstätte Evangelischer Luisenkirchhof II in Berlin
    Konfession evangelisch
    Ingeborg Weber-Kellermann, Archiv der Philipps-Universität Marburg (InC) = Ingeborg Weber-Kellermann, 1958, Quelle: Archiv der Philipps-Universität Marburg, UniA Marburg 310 Nr. 6 491, Fotograf(in): unbekannt.
    Ingeborg Weber-Kellermann, Archiv der Philipps-Universität Marburg (InC) = Ingeborg Weber-Kellermann, 1958, Quelle: Archiv der Philipps-Universität Marburg, UniA Marburg 310 Nr. 6 491, Fotograf(in): unbekannt.
  • Curriculum Vitae

    26. Juni 1918 - Berlin

    1925 - März 1936 - Berlin

    Schulbesuch (Abschluss: Abitur)

    Grundschule; Viktoria-Luise-Oberlyzeum

    1.4.1934

    Mitglied

    Bund Deutscher Mädel

    1936 - 1940 - Berlin

    Studium der Volkskunde, Völkerkunde, Anthropologie und Vorgeschichte

    Universität

    1938 - 1945

    Mitglied

    NSDAP

    1939 - 1941 - Berlin

    Telefondienst

    Luftwaffe

    Juli 1940 - Berlin

    Promotion (Dr. phil.)

    Universität

    1942 - 1944 - Berlin

    Kulturreferentin

    Volksbund für das Deutschtum im Ausland

    Januar 1945 - März 1945 - Prag

    wissenschaftliche Assistentin

    Institut für Europäische Völkerkunde und Völkerpsychologie (Reinhard-Heydrich-Stiftung) der Deutschen Universität

    1947 - 1960 - Berlin-Ost

    wissenschaftliche Mitarbeiterin; 1959/60 stellvertretende Direktorin

    Kommission für Volkskunde (seit 1953 Institut für Volkskunde) der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin

    1955 - 1960 - Berlin-Ost

    Mitglied der Schriftleitung

    Deutsches Jahrbuch für Volkskunde

    1960 - Marburg an der Lahn

    Übersiedlung

    1960 - 1963 - Marburg an der Lahn

    wissenschaftliche Assistentin

    Institut für Mitteleuropäische Volksforschung

    1963 - 1968 - Marburg an der Lahn

    Habilitation für Volkskunde; Privatdozentin

    Universität

    1968 - 1969 - Marburg an der Lahn

    außerplanmäßige Professorin für Europäische Ethnologie

    Universität

    1969 - 1983 - Marburg an der Lahn

    ordentliche Professorin für Europäische Ethnologie (1970/71 Dekanin)

    Universität

    1983 - 1993 - Europa

    Vortragsreisen, Ausstellungsprojekte und schriftstellerische Tätigkeiten

    1988

    Vorsitzende

    Kommission für den volkskundlichen Film der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde

    12. Juni 1993 - Marburg an der Lahn
  • Genealogy

    Vater Friedrich Carl (Karl) Kellermann 13.8.1875–5.5.1943 aus Mücheln (Provinz Sachsen, Preußen); evangelisch; Postbeamter in Charlottenburg bei Berlin; Schriftsteller; Mitarbeiter illustrierter Zeitschriften und Kleinverlage
    Großvater väterlicherseits Karl Kellermann gest. vor 16.4.1912 Postverwalter in Nikolaiken (Masuren, heute Mikołajki, Polen)
    Großmutter väterlicherseits Elisabeth Kellermann, geb. Sternberg gest. nach 16.4.1912
    Mutter Luise Auguste Kellermann, geb. Polte 26.12.1881–1967 aus Deutz bei Köln; evangelisch; Oberlehrerin für Mathematik und Deutsch in Charlottenburg bei Berlin
    Großvater mütterlicherseits Ludwig Karl Polte gest. nach 16.4.1912 Rechnungsrat in Charlottenburg bei Berlin
    Großmutter mütterlicherseits Julie Elise Franziska Polte, geb. Rothe gest. nach 16.4.1912 in Charlottenburg bei Berlin
    Bruder Volkmar Kellermann 7.7.1915–2000 aus Berlin-Wilmersdorf; Dr. phil.; Prähistoriker; Germanist; Referatsleiter für deutsch-polnische Beziehungen; Dozent der Bundeswehr, Altertumskundler
    Heirat 1948 in Berlin
    Ehemann Moritz Wilhelm Weber geb. 1911 Diplom-Ingenieur; Enkel Wilhelm Webers (1832–1899), Jurist, 1865–1872 Oberbürgermeister von Gera; seit 1872 Syndikus im Berliner Bankhaus S. Bleichröder
    Scheidung 1949 in Berlin
    Kinder ein Sohn
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    Weber-Kellermann, Ingeborg (1918 – 1993)

    • Vater

      Friedrich Carl (Karl) Kellermann

      13.8.1875–5.5.1943

      aus Mücheln (Provinz Sachsen, Preußen); evangelisch; Postbeamter in Charlottenburg bei Berlin; Schriftsteller; Mitarbeiter illustrierter Zeitschriften und Kleinverlage

      • Großvater väterlicherseits

        Karl Kellermann

        gest. vor 16.4.1912

        Postverwalter in Nikolaiken (Masuren, heute Mikołajki, Polen)

      • Großmutter väterlicherseits

        Elisabeth Kellermann

        gest. nach 16.4.1912

    • Mutter

      Luise Auguste Kellermann

      26.12.1881–1967

      aus Deutz bei Köln; evangelisch; Oberlehrerin für Mathematik und Deutsch in Charlottenburg bei Berlin

      • Großvater mütterlicherseits

        Ludwig Polte

        gest. nach 16.4.1912

        Rechnungsrat in Charlottenburg bei Berlin

      • Großmutter mütterlicherseits

        Julie Elise Franziska Polte

        gest. nach 16.4.1912

        in Charlottenburg bei Berlin

    • Bruder

      Volkmar Kellermann

      7.7.1915–2000

      aus Berlin-Wilmersdorf; Dr.·phil.; Prähistoriker; Germanist; Referatsleiter für deutsch-polnische Beziehungen; Dozent der Bundeswehr, Altertumskundler

    • Heirat

      in

      Berlin

      • Ehemann

        Moritz Wilhelm Weber

        geb. 1911

        Diplom-Ingenieur; Enkel Wilhelm Webers (1832–1899), Jurist, 1865–1872 Oberbürgermeister von Gera; seit 1872 Syndikus im Berliner Bankhaus S. Bleichröder

  • Biografie

    Weber-Kellermann wuchs in einem liberal orientierten Elternhaus in Berlin auf und legte im März 1936 am Viktoria-Luise-Oberlyzeum in Berlin das Abitur ab. Von der Volksgemeinschaftsideologie des Nationalsozialismus angezogen, begann sie im selben Jahr ein Studium der Volkskunde, Völkerkunde, Anthropologie und Vorgeschichte an der Universität Berlin. Als Studentin blieb Weber-Kellermann einem völkischen Weltbild verhaftet, das sich durch Exkursionen zu deutschen Minderheiten in Südosteuropa festigte und in ihrer Dissertation „Josefsdorf (Josipovac). Lebensbild eines deutschen Dorfes in Slawonien“ Ausdruck fand, mit der sie 1940 bei ihrem prägenden akademischen Lehrer Adolf Spamer (1883–1953) zur Dr. phil. promoviert wurde.

    Weber-Kellermann war seit 1938 Mitglied der NSDAP, leistete im Zweiten Weltkrieg von 1939 bis 1941 Telefondienst bei der Luftwaffe in Berlin und war bis 1944 als Kulturreferentin der Berliner Geschäftsstelle des Volksbunds für das Deutschtum im Ausland tätig. Anfang 1945 trat sie eine Stelle als wissenschaftliche Assistentin an der Deutschen Universität Prag an. Wie intensiv sie hier zwischen Januar und April 1945 an den von der SS organisierten Volkstumsforschungen der Reinhard-Heydrich-Stiftung mitwirkte, die der nationalsozialistischen Germanisierungspolitik zuarbeitete, ist nicht bekannt. Kriegsbedingt kamen die Tätigkeiten der Institute spätestens bis März zum Erliegen. In den letzten Kriegswochen betätigte sie sich als Hilfskrankenschwester beim Roten Kreuz in einem Lazarett in Prag.

    Von 1946 bis Herbst 1947 arbeitete Weber-Kellermann auf der Basis von Werkverträgen als persönliche Assistentin Spamers. Anschließend war sie bis 1960 an der von Spamer geleiteten Kommission für Volkskunde bei der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin(-Ost) tätig, die seit 1953 unter Direktor Wolfgang Steinitz (1905–1967) als Institut für Volkskunde firmierte. In (selbst-)kritischer Reflexion der Verwicklungen ihres Fachs in die NS-Volkstumswissenschaften engagierte sie sich für eine Reform der Volkskunde: Sie setzte ihre Studien zu Minderheiten und ihren Lebenswelten in Südosteuropa fort, überwand aber die ideologischen Implikationen und methodischen Beschränkungen der Grenz- und Auslandsvolkskunde mit dem innovativen Konzept der „Interethnik“, das nicht kulturelle Differenzen und Hierarchien, sondern Austausch und Zusammenleben ethnischer Gruppen in den Vordergrund rückte. Dabei kooperierte sie mit Kollegen aus Ungarn, Rumänien und Jugoslawien, wo ihre Publikationen starke Resonanz erfuhren. Trotz ihrer offenen Kritik an den ideologischen Kontinuitäten der westdeutschen „Vertriebenenvolkskunde“ wurden ihre Ansätze auch in der Bundesrepublik positiv rezipiert.

    Weber-Kellermann wohnte bis 1960 in Berlin-West, war Schikanen beim täglichen Grenzübertritt in die DDR ausgesetzt, widerstand aber trotz wiederholter Entlassungsdrohungen den Aufforderungen der Akademieleitung, ihren Wohnsitz in den Osten der Stadt zu verlegen. In den deutsch-deutschen Wissenschaftsbeziehungen fungierte die „Grenzgängerin“ als Vermittlerin zwischen Ost und West und besaß im Unterschied zu ihren Kollegen das Privileg, an internationalen Tagungen teilnehmen zu dürfen. Von 1955 bis 1960 war Weber-Kellermann Mitglied der Schriftleitung des von Wilhelm Fraenger (1890–1964) herausgegebenen „Deutschen Jahrbuchs für Volkskunde“, erhielt in der DDR aber trotz ihres fachlichen Renommees keine Möglichkeiten zur akademischen Weiterqualifikation.

    1960 nahm Weber-Kellermann das Angebot Gerhard Heilfurths (1909–2006) an, an die Universität Marburg an der Lahn zu wechseln und hier am Aufbau des sozialwissenschaftlich und kulturanthropologisch ausgerichteten Instituts für Mitteleuropäische Volksforschung mitzuwirken. Nach ihrer Habilitation 1963 mit einer volkskundlich-sozialgeschichtlichen Auswertung des Nachlasses des Mythologen Wilhelm Mannhardt (1831–1880) erfolgte 1968 Weber-Kellermanns Ernennung zur außerplanmäßigen und 1969 zur ordentlichen Professorin für Europäische Ethnologie. Sie gab als erste Dekanin der Philosophischen Fakultät in Marburg 1970/71 durch die Abschaffung der Ordinarienuniversität Impulse zur Reform der bundesrepublikanischen Hochschulen, sympathisierte mit der Studentenbewegung und engagierte sich für Mitbestimmungsrechte aller Statusgruppen sowie für die allgemeine Demokratisierung des Hochschulwesens.

    Mit ihrer wissenschaftsgeschichtlichen Studie „Deutsche Volkskunde zwischen Germanistik und Sozialwissenschaften“ (1969) leistete Weber-Kellermann einen bedeutenden Beitrag zur Umwandlung der Volkskunde hin zu einer kulturanalytisch operierenden und gegenwartsorientierten Disziplin. Sie zeigte die nationalen und völkischen Verengungen des Fachs im 19. und 20. Jahrhundert auf und analysierte dessen Bedeutung als politische Legitimationswissenschaft im „Dritten Reich“. Dabei überwand sie die nationale und ethnische Zentrierung der Volkskunde, indem sie internationale und vergleichende Traditionen volkskundlicher Wissensbildung freilegte. Seit den 1960er Jahren beschäftigte sich Weber-Kellermann mit traditionellen Phänomenen des volkskundlichen Kanons, analysierte diese jedoch neu unter der Perspektive einer „Ethnosoziologie“ mit dezidiert sozialwissenschaftlichen Erkenntnisinteressen. Dazu zählten die Sozialgeschichte von Familie und Kindheit, Ländlichkeit, Kleidung und Wohnen, Festen wie Weihnachten sowie ländlichen Arbeitsbräuchen als kulturellen Normierungssystemen.

    In den 1980er Jahren wirkte Weber-Kellermann v. a. durch die mehrfach aufgelegte Monografie „Frauenleben im 19. Jahrhundert“ an der Frauenforschung mit. Volkskunde als Wissenschaft mit gesellschaftlicher Verantwortung verstehend, legte sie mehrere auflagenstarke, auch für ein nicht-akademisches Publikum verfasste Bücher über Volksfeste, Landleben sowie Weihnachts- und Kinderlieder vor und engagierte sich für die Vermittlung volkskundlichen Wissens durch Fernsehproduktionen: Von 1969 bis 1981 arbeitete sie in Kooperation mit dem Hessischen Rundfunk an über 40 Filmen mit, die kulturelle Phänomene aus dem klassischen volkskundlichen Kanon wie Handwerk, Wohnkultur, bäuerliche Arbeit, Trachtenwesen, Feste und Brauchtum thematisierten. Nach ihrer Emeritierung 1983 setzte Weber-Kellermann ihre Arbeit mit Ausstellungen und weiteren Publikationen bis zu ihrem Tode fort.

  • Awards

    1967 Giuseppe-Pitrè-Preis des Centro internazionale di Etnostoria, Palermo
    1981 korrespondierendes Mitglied des Vereins für Volkskunde, Wien
    1985 Wilhelm-Leuschner-Medaille des Landes Hessen
    1992 Medaille „Pro cultura Hungarica“ des Ungarischen Kulturministeriums
    1992 Ehrenmitglied der Ungarischen Ethnographischen Gesellschaft (Magyar Néprajzi Társaság)
    2006 Gedenktafel, Marburg an der Lahn, Wilhelmstraße 19
  • Primary Sources

    Nachlass:

    Institut für Europäische Ethnologie/Kulturwissenschaft, Universität Marburg an der Lahn.

    Weitere Archivmaterialien:

    Universitätsarchiv der Humboldt-Universität zu Berlin, Phil.Fak. 0927. (Promotionsakte)

    Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Institut für deutsche Volkskunde. (u. a. Personalakten der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1947–1961, Personalfragebögen, Korrespondenzen)

    Hessisches Staatsarchiv, Marburg an der Lahn, Bestand 310, Nr. 6491. (Personalakte)

    Gedruckte Quellen:

    Ingeborg Weber-Kellermann, Erinnern und Vergessen. Selbstbiographie und Zeitgeschichte, in: Wolfram Fischer-Rosenthal/Peter Alheit (Hg.), Biographien in Deutschland. Soziologische Rekonstruktionen gelebter Gesellschaftsgeschichte, 1995, S. 14–30.

    Siegfried Becker/Andreas C. Bimmer (Hg.), Ingeborg Weber-Kellermann. Erinnern und Vergessen. Autobiographisches und weitere Materialien, 1998. (W)

  • Works

    Monografien und Herausgeberschaften:

    Josefsdorf (Josipovac). Lebensbild eines deutschen Dorfes in Slawonien, 1942. (Diss. phil.)

    Weihnachten der Volksgemeinschaft. Unter Mitarbeit von Dr. Karl Haiding, Rosmarie Rossbach, Esther Seidel, Elisabeth Speth für die deutschen Volksgruppen zusammengestellt v. Dr. Inge Kellermann, 1944.

    Ingeborg Weber-Kellermann/Wolfgang Steinitz (Hg.), Beiträge zur sprachlichen Volksüberlieferung. Festschrift für Adolf Spamer, 1953.

    Ludolf Parisius und seine altmärkischen Volkslieder, 1957.

    Erntebrauch in der ländlichen Arbeitswelt des 19. Jahrhunderts. Auf Grund der Mannhardtbefragung in Deutschland von 1865, 1965. (Habilitationsschrift)

    Gerhard Heilfurth/Ingeborg Weber-Kellermann (Hg.), Arbeit und Volksleben. Deutscher Volkskundekongreß 1965 in Marburg, 1967.

    Deutsche Volkskunde zwischen Germanistik und Sozialwissenschaften, 1969, 2., erw. Aufl. u. d. T. Einführung in die Volkskunde/Europäische Ethnologie. Eine Wissenschaftsgeschichte, 1985 (mit Andreas C. Bimmer), 3., vollst. überarb. u. aktual. Aufl. 2003 (mit Andreas C. Bimmer/Siegfried Becker).

    Die deutsche Familie. Versuch einer Sozialgeschichte, 1974, 91987, Taschenbuchausg. 1992 u. 1996.

    Die Familie. Geschichte, Geschichten und Bilder, 1976, 31984, Taschenbuchausg. 1989 u. 1996.

    Das Weihnachtsfest. Eine Kultur- und Sozialgeschichte der Weihnachtszeit, 1978, 21987.

    Zur Interethnik. Donauschwaben, Siebenbürger Sachsen und ihre Nachbarn, 1978.

    Die Kindheit. Kleidung und Wohnen, Arbeit und Spiel. Eine Kulturgeschichte, 1979, Taschenbuchausg. 1989.

    Was wir gespielt haben. Erinnerungen an die Kinderzeit, 1981, Taschenbuchausg. 1992.

    Ingeborg Weber-Kellermann/Hilger Schallehn, Weihnachtslieder, 1982, 41987.

    Frauenleben im 19. Jahrhundert. Empire und Romantik, Biedermeier, Gründerzeit, 1983, 41998.

    Die helle und die dunkle Schwelle. Wie Kinder Geburt und Tod erleben, 1984, Taschenbuchausg. 1994.

    Saure Wochen, frohe Feste. Fest und Alltag in der Sprache der Bräuche, 1985.

    Der Kinder neue Kleider. 200 Jahre deutsche Kindermoden in ihrer sozialen Zeichensetzung, 1985.

    Landleben im 19. Jahrhundert, 1987.

    Vom Handwerkersohn zum Millionär. Eine Berliner Karriere des 19. Jahrhunderts, 1990.

    Aufsätze und Artikel:

    Zum Problem Volkskunde und Völkerkunde, in: Forschungen und Fortschritte 27 (1953), S. 30–32.

    Eine Übersicht der gesamtdeutschen volkskundlichen Literatur von 1945 bis Mitte 1954, in: Deutsches Jahrbuch für Volkskunde 1 (1955), S. 414–440. (Onlineressource)

    Berliner Sagenbildung 1952, in: Zeitschrift für Volkskunde 52 (1955), S. 162–170. (Onlineressource)

    Zehn Jahre Institut für deutsche Volkskunde, in: Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1946–1956, 1956, S. 435–447.

    Der wissenschaftliche Nachlaß Adolf Spamers, in: Deutsches Jahrbuch für Volkskunde 2 (1956), S. 237–245. (Onlineressource)

    Der Weihnachtsberg des Friedrich Nötzel aus Brünlos im Erzgebirge, in: Zeitschrift für Volkskunde 54 (1958), S. 44–60. (Onlineressource)

    Der Luzienstuhl im deutschen und ungarischen Volksglauben, in: Hessische Blätter für Volkskunde 49/50 (1958), S. 295–316.

    Zur Frage der interethnischen Beziehungen in der „Sprachinselvolkskunde“, in: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde 13 (1959), S. 19–47.

    Herrscheklas und Herrschedame. Zwei Brauchgestalten der Weihnachtszeit aus dem Thüringer Wald und ihre Geschichte, in: Deutsches Jahrbuch für Volkskunde 6 (1960), S. 91–104. (Onlineressource)

    Der Berliner. Versuch einer Großstadtvolkskunde und Stammescharakteristik, in: Hessische Blätter für Volkskunde 56 (1965), S. 9–30.

    Probleme interethnischer Forschungen in Südosteuropa. Eine methodische Betrachtung, in: Ethnologia Europaea 1 (1967), S. 218–231.

    Über den Brauch des Schenkens. Ein Beitrag zur Geschichte der Kinderbescherung, in: Fritz Harkort (Hg.), Volksüberlieferung. Festschrift für Kurt Ranke zur Vollendung des 60. Lebensjahres, 1968, S. 1–8.

    Der Geist des Flachses. Versuch einer strukturalistischen Analyse aus dem Mannhardtmaterial von 1865, in: In Memoriam Antonio Jorge Dias, Bd. 2, hg. v. Instituto de Alta Cultura, 1974, S. 423–441.

    Spielzeugbefragung. Überlegungen anläßlich einer Marburger Ausstellung. Spielzeug als Indikator eines sozialen Systems, in: Zeitschrift für Volkskunde 70 (1974), S. 194–209. (Onlineressource)

    Ingeborg Weber-Kellermann/Annemie Schenk, Deutsche in Südosteuropa. Zur Erforschung ihrer interethnischen Lebenswelt, in: Zeitschrift für Volkskunde 73 (1977), S. 42–56. (Onlineressource)

    Die Familie auf dem Lande in der Zeit zwischen „Bauernbefreiung“ und Industrialisierung, in: Zeitschrift für Agrargeschichte und Agrarsoziologie 26 (1978), S. 66–76.

    Kinderkleidung als Ausdruck gesellschaftlicher Strukturen, in: Konrad Köstlin/Hermann Bausinger (Hg.), Umgang mit Sachen. Zur Kulturgeschichte des Dinggebrauchs, 1983, S. 27–47.

    Die Sprache der Bräuche, in: Zeitschrift für Volkskunde 80 (1984), S. 23–39. (Onlineressource)

    Lebenszyklus und soziale Schichtung, in: Ethnologia Europaea 17 (1987). S. 107–126.

    Festschrift:

    Siegfried Becker/Andreas C. Bimmer (Hg.), Ländliche Kultur. Internationales Symposium am Institut für Europäische Ethnologie und Kulturforschung zu Ehren von Ingeborg Weber-Kellermann, 1989.

    Bibliografie:

    Siegfried Becker/Andreas C. Bimmer (Hg.), Ingeborg Weber-Kellermann. Erinnern und Vergessen. Autobiographisches und weitere Materialien, 1998.

  • Literature

    Aufsätze:

    Claudia Schöning-Kalender, „Aber ihr Bedürfnis nach ‚männlich‘ selbstbestimmter Existenzbewältigung war wohl stärker als alle Demütigungen“. Ingeborg Weber-Kellermann in der Volkskunde/Europäischen Ethnologie, in: Andrea Eichner (Hg.), Fachfrauen – Frauen im Fach. Beiträge zur 6. Arbeitstagung der Kommission Frauenforschung in der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde, 1995, S. 21–43.

    Elke Gaugele, Von Zeiten und Zeichen. Ingeborg Weber-Kellermann (1918–1993), in: Elsbeth Wallnöfer (Hg.), Maß nehmen, Maß halten. Frauen im Fach Volkskunde, 2008, S. 79–112.

    Friedemann Schmoll, Vor Marburg. Ingeborg Weber-Kellermann und die deutsch-deutschen Volkskundebeziehungen in den 1950er Jahren, in: Antje van Elsbergen/Franziska Engelhardt/ Simone Stiefbold (Hg.), Ansichten, Einsichten, Absichten. Beiträge aus der Marburger Kulturwissenschaft, 2010, S. 309–318.

    Helge Gerndt, Ingeborg Weber-Kellermann. Volkskunde als Europäische Ethnologie, in: ders., Wissenschaft entsteht im Gespräch. Dreizehn volkskundliche Porträts, 2013, S. 99–108.

    Carl Bethke, Ingeborg Weber-Kellermann und die Donauschwaben, in: Reinhard Johler/Heinke Kalinke/Christian Marchetti (Hg.), Volkskundlich-ethnologische Perspektiven auf das östliche Europa. Rückblicke – Programme – Vorausblicke, 2015, S. 127–150.

    Karl Braun, Versteckte, aber innovative Selbstkritik. Ingeborg Weber-Kellermanns Kritik an der Sprachinselvolkskunde und der Entwurf der Interethnik, in: ebd., S. 151–174.

    Karl Braun, Erinnerungsort Rigorosum 1940. Momentaufnahme mit Ingeborg Weber-Kellermann und Adolf Spamer, in: Christina Niem/Thomas Schindler/Mirko Uhlig (Hg.), Erfahren – Benennen – Verstehen. Den Alltag unter die Lupe nehmen. Festschrift für Michael Simon zum 60. Geburtstag, 2016, S. 35–48.

    Würdigungen und Nachrufe:

    Friederike Herrmann, Weg mit dem Weihnachtsmann. Die große alte Dame der Volkskunde – Märchentante oder Bürgerschreck?, in: Die Zeit, Nr. 52 v. 22.12.1989.

    Andreas C. Bimmer, Brauch, Tracht, Fest und Feier. Zum Tod der Volkskundlerin Ingeborg Weber-Kellermann, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 23.6.1993.

    Annemie Schenk, Ingeborg Weber-Kellermann zum Gedenken. In memoriam Ingeborg Weber-Kellermann, in: Zeitschrift für Volkskunde 90 (1994), S. 95–98. (Onlineressource)

    Siegfried Becker, Ingeborg Weber-Kellermann zum Gedächtnis, in: Hessische Blätter für Volks- und Kulturforschung 30 (1994), S. 168–171.

    László Lukács, Ingeborg Weber-Kellermann (26. Juni 1918 – 12. Juni 1993), in: Ungarn-Jahrbuch. Zeitschrift für interdisziplinäre Hungarologie 22 (1995/96), S. 387–391.

  • Onlineressourcen

  • Portraits

    Fotografie, ca. 1985, Institut für Europäische Ethnologie/Kulturwissenschaft, Universität Marburg an der Lahn.

  • Author

    Friedemann Schmoll (Jena)

  • Citation

    Schmoll, Friedemann, „Weber-Kellermann, Ingeborg“ in: NDB-online, veröffentlicht am 01.10.2024, URL: https://www.deutsche-biographie.de/11717131X.html#dbocontent

    CC-BY-NC-SA