Tönnis, Wilhelm

Lebensdaten
1898 – 1978
Geburtsort
Kley (heute Dortmund-Kley
Sterbeort
Köln
Beruf/Funktion
Neurochirurg
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 11862311 | OGND | VIAF
Namensvarianten

  • Tönnis, Wilhelm

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Zitierweise

Tönnis, Wilhelm, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11862311.html [31.01.2025].

CC0

  • Tönnis, Wilhelm

    1898 – 1978

    Neurochirurg

    Wilhelm Tönnis gilt als Begründer der modernen Neurochirurgie in Deutschland. Er gründete 1936 die weltweit erste neurochirurgische Fachzeitschrift und 1950 die Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie und erhielt 1937 das erste deutsche Extraordinariat für Neurochirurgie. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs führten er und seine Schüler die Neurochirurgie in die Unabhängigkeit von der Chirurgie in der Bundesrepublik.

    Lebensdaten

    Geboren am 16. Juni 1898 in Kley (heute Dortmund-Kley
    Gestorben am 12. September 1978 in Köln
    Grabstätte Familiengrab in Dortmund-Oespel
    Konfession evangelisch
    Wilhelm Tönnis, Karl-August-Bushe-Archiv (InC)
    Wilhelm Tönnis, Karl-August-Bushe-Archiv (InC)
  • 16. Juni 1898 - Kley (heute Dortmund-Kley

    1904 - 1916 - Kley (heute Dortmund-Kley); seit 1908 Dortmund

    Schulbesuch (Abschluss: Kriegsabitur)

    Volksschule; seit 1908 Realgymnasium

    1917 - 1919 - Bonn

    Landwirtschaftsstudium (kriegsbedingt beurlaubt)

    Universität

    1916 - 1918 - Westfront (Belgien, Frankreich)

    Kriegsdienst als Feldartillerist (zuletzt Leutnant)

    1919 - 1923 - Marburg an der Lahn; seit 1921 Hamburg

    Studium der Humanmedizin (Abschluss: Staatsexamen)

    Universität

    1923 - Hamburg

    Approbation

    1923 - 1924 - Hamburg

    Medizinalpraktikant

    Physiologisches Institut der Universität

    1923 - 1925 - Hamburg

    Hilfsassistent

    Anatomisches Institut der Universität

    1924 - Hamburg

    Promotion (Dr. med.)

    Universität

    1925 - 1926 - Frankfurt am Main

    Volontärarzt

    Chirurgische Universitätsklinik

    1926 - 1937 - Würzburg

    Assistenzarzt; Oberarzt

    Chirurgische Universitätsklinik Luitpoldkrankenhaus

    27.11.1929 - Würzburg

    Habilitation für Chirurgie; Privatdozent

    Universität

    1931 - 1931 - Hamburg

    Hospitation

    Neurologische Klinik, Krankenhaus Eppendorf

    1932 - 1932 - Stockholm

    Rockefeller-Stipendiat

    Neurochirurgische Klinik des Karolinska-Instituts

    November 1932 - März 1937 - Würzburg

    leitender Arzt; seit 1934 nicht-beamteter außerordentlicher Professor

    Neurochirurgische Station der Chirurgischen Universitätsklinik; seit 1934 Neurochirurgische Abteilung

    April 1937 - 1948 - Berlin

    außerordentlicher Professor für Neurochirurgie; Direktor (seit 1946 beurlaubt)

    Neurochirurgische Klinik der Universität

    1937 - 1945

    Mitglied

    NSDAP

    1937 - 1948 - Berlin-Buch

    Direktor

    Abteilung für Tumorforschung und Experimentelle Gehirnpathologie am Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung

    26.8.1939 - April 1945 - Berlin; mehrere Lazarette

    Beratender (Neuro)-Chirurg; Oberarzt der Reserve (zuletzt Generalarzt)

    Inspekteur des Sanitätswesens der Luftwaffe

    1946 - 1951 - Bochum-Langendreer

    Direktor; Chefarzt

    Chirurgische Abteilung des Knappschaftskrankenhauses

    1949 - 1968 - Köln

    ordentlicher Professor für Neurochirurgie (1958/59 Dekan)

    Universität

    1951 - 1968 - Köln

    Direktor

    Neurochirurgische Klinik der Universität

    1948 - 1968 - Bochum; seit 1951 Köln

    geschäftsführender Direktor

    Abteilung Tumorforschung des Max-Planck-Instituts für Hirnforschung

    1960 - 1961 - Köln

    Rektor (1961/62 Prorektor)

    Universität

    12. September 1978 - Köln

    Ausbildung

    Nach dem Kriegsabitur am Realgymnasium in Dortmund 1916 wurde Tönnis als Feldartillerist an der Westfront eingesetzt und gegen Ende des Ersten Weltkriegs schwer verletzt. Seit 1919 studierte er Medizin an der Universität in Marburg an der Lahn, seit 1921 in Hamburg. Musikalisch interessiert, trat Tönnis in Marburg der Sängerschaft Fridericiana im Sondershäuser Verband bei. Deutschnational und konservativ eingestellt, war er im März 1920 als Mitglied des Studentenkorps Marburg in Thüringen am bewaffneten Kampf gegen die Arbeiterbewegung beteiligt. Parallel zum Studium arbeitete Tönnis seit 1923 als Medizinalpraktikant am Physiologischen Institut und zugleich bis 1925 als Hilfsassistent am Anatomischen Institut der Hamburger Universität, um sich auf die Chirurgie vorzubereiten. Nach Staatsexamen und Approbation 1923 wurde er hier 1924 mit einer Arbeit zum Thema „Ein Beitrag zur Klassifizierung und Gruppierung der Vitamine“ bei Ludolph Brauer (1865–1951) zum Dr. med. promoviert.

    Seine Ausbildung erhielt Tönnis seit 1925 in der Chirurgischen Universitätsklinik in Frankfurt am Main unter Victor Schmieden (1874–1945) und seit 1926 an der Würzburger Universitätsklinik unter Fritz König (1866–1952), der sein Förderer wurde. 1929 habilitierte Tönnis sich mit „Experimentelle Untersuchungen zur Entstehung der postoperativen Blutveränderungen“ für Chirurgie. Nach einer Fortbildung 1931 in Neurologie bei Max Nonne (1861–1959) in Hamburg ging er 1932 mit einem Rockefeller-Stipendium für sieben Monate an das Stockholmer Karolinska-Institut zu dem auf dem europäischen Festland führenden Neurochirurgen Herbert Olivecrona (1891–1980). Nach seiner Rückkehr eröffnete Tönnis im November 1932 in der Würzburger Chirurgischen Universitätsklinik unter König eine Neurochirurgische Station, die im August 1934 als Abteilung vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus anerkannt wurde; gleichzeitig erhielt er zum Wintersemester 1934/35 in Würzburg einen Lehrauftrag für Neurochirurgie. Mit radiologischer und neurologischer Diagnostik, neuen Operationsmethoden und der Überwachung der Vitalparameter sank die Letalitätsrate neurochirurgischer Tumoroperationen von ca. 60 % auf unter 10 %.

    Tätigkeit während des Nationalsozialismus

    1933/34 betätigte sich Tönnis im „Stahlhelm“ und seit 1933 als Sturmbannführer des NS-Fliegerkorps. Seit 1937 war er Mitglied der NSDAP, in der NS-Volkswohlfahrt und seit 1938 im NS-Ärztebund. Eine enge Kooperation entstand mit dem Neuropathologen Hugo Spatz (1888–1969) in München, der Präparate Tönnisʼ untersuchte. Zahlreiche neurochirurgisch interessierte Kollegen aus dem In- und Ausland besuchten Tönnis. Die Durchführung der Sommertagung der britischen Neurochirurgen in Berlin und Breslau (Schlesien, heute Wrocław, Polen) im Juni/Juli 1937 war für Tönnis und seinen Breslauer Kollegen Otfrid Foerster (1873–1941) eine Ehrerweisung.

    Die Forderung nach Selbstständigkeit der Neurochirurgie unterstrich Tönnis 1936 durch die Gründung des „Neurochirurgischen Zentralblatts“ als weltweit erster Fachzeitschrift, deren internationaler Mitarbeiterstab sich aus Neurochirurgen, Pathologen, Radiologen sowie Chirurgen wie Ferdinand Sauerbruch (1875–1951) und Schmieden zusammensetzte. 1937 wurde Tönnis auf das erste deutsche Extraordinariat für Neurochirurgie an die Universität Berlin berufen. Die erste neurochirurgische Universitätsklinik wurde in der alten AEG-Klinik am Hansaplatz (Hansaklinik) eingerichtet, unter einem Dach mit der neurologischen Abteilung der 1. Medizinischen Universitätsklinik. Als Spatz 1937 als Direktor an das Kaiser-Wilhelms-Institut für Hirnforschung in Berlin-Buch wechselte, übernahm Tönnis die Leitung der neuen Abteilung für Tumorforschung und Experimentelle Pathologie des Gehirns und wurde mit Spatz in den Wissenschaftlichen Beirat der Gesellschaft Deutscher Neurologen und Psychiater gewählt, wo er in engeren Kontakt mit dem einflussreichen nationalsozialistischen Psychiater Maximinian de Crinis (1889–1945) kam.

    Ende August 1939 wurde Tönnis als Beratender Chirurg des Inspekteurs des Sanitätswesens der Luftwaffe eingezogen und kümmerte sich um die Versorgung der Schädel-Hirn-Verletzten. Er war maßgeblich an der Etablierung des Transports der Verwundeten nach einer frontnahen Erstversorgung mit Sanitätsflugzeugen zur Operation und Weiterbehandlung in heimatnahe Speziallazarette beteiligt – ein Novum weltweit. Neben der operativen Versorgung der Verletzten setzte sich Tönnis für eine intensive Rehabilitation in spezialisierten Heimatlazaretten ein. 1941 wurde die Forschungsstelle für Hirn-, Rückenmarks- und Nervenverletzte unter Tönnisʼ Leitung in Berlin-Buch eingerichtet. In den Hirnchirurgengruppen der Lazarette und den Berliner Kliniken bildete Tönnis zahlreiche Kollegen aus, darunter Erich Fischer-Brügge (1904–1951), Joachim Gerlach (1908–1989), Georg-Friedrich Häussler (1904–1977), Wilhelm Klug (1910–2001), Georg Merrem (1908–1971), Gerhard Okonek (1906–1961), Eduard Otto (geb. 1908), Peter Röttgen (1910–1995) und Eduard Weber (1910–1962).

    Aufbauarbeit in der Bundesrepublik

    Bei Ende des Zweiten Weltkriegs arbeitete Tönnis im Hirnverletzten-Lazarett in Bad Ischl (Oberösterreich), das im November 1945 nach Hamburg-Blankenese verlegt wurde. Dort wurde er im Januar 1946 von der britischen Militärregierung verhaftet. Seine Mitgliedschaft in der NSDAP leugnete er und wurde auf Vermittlung des Chirurgen Heinrich Bürkle de la Camp (1895–1974) im April 1946 Chefarzt der Chirurgie und Direktor des Knappschaftskrankenhauses Bochum-Langendreer, in dem er u. a. eine neurochirurgische Station aufbaute. Die Abteilung für Tumorforschung und experimentelle Pathologie des Gehirns wurde 1948 unter Tönnisʼ Leitung als Max-Planck-Institut (MPI) in Bochum wiedereröffnet. 1949 erhielt Tönnis das erste deutsche Ordinariat für Neurochirurgie an der Universität Köln. Zeitgleich blieb er Chefarzt in Bochum, bis 1951 die Kölner Neurochirurgische Universitätsklinik eingerichtet wurde; auch das MPI zog nach Köln. Tönnisʼ wichtigste Schüler aus dieser Zeit sind Reinhold Frowein (1923–2021), Friedrich Loew (1920–2018), Hans-Werner Pia (1921–1986) und Kurt Schürmann (1920–2006). Diese und weitere wurden in den 1950er bis 1970er Jahren Chefärzte und Ordinarien für Neurochirurgie an bundesdeutschen Universitätskliniken. Begründer der Neurochirurgie in der DDR wurde Merrem, ein Mitarbeiter Tönnisʼ während des Zweiten Weltkriegs.

    Seit 1949 erschien das „Zentralblatt für Neurochirurgie“ in Leipzig wieder, das Tönnis bis 1971 herausbrachte. Im September 1950 gründete sich die Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie, deren erster Vorsitzender er wurde. Seit 1954 gab er mit Olivecrona das „Handbuch der Neurochirurgie“ (12 Bde., 1954–1974) heraus, das neben der gesamten Neurochirurgie die interdisziplinären Schnittstellen mit Neurologie, Neuroradiologie, -pathologie, -anatomie und -biochemie sowie Strahlentherapie abbildete und als nationales und internationales Standardwerk galt.

    1966 an der Universität Köln und 1968 von der Max-Planck-Gesellschaft emeritiert, leitete Tönnis bis Oktober 1968 die Neurochirurgische Universitätsklinik in Köln. Er beschäftigte sich hauptsächlich mit Schädel-Hirnverletzungen und ihren Folgen, mit Gefäßfehlbildungen, Hirntumoren sowie diagnostischen Methoden. Seine Verdienste lagen aber vielmehr in der flächendeckenden Einführung moderner neurochirurgischer Operationsmethoden, der Bildung einer neurochirurgischen Schule und der Etablierung der bundesdeutschen Neurochirurgie.

    1934 korrespondierendes Mitglied der Society of British Neurological Surgeons (Aberkennung 1946)
    1935 Ehrenmitglied der Society of British Neurological Surgeons (Aberkennung 1946)
    1937 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Gesellschaft Deutscher Neurologen und Psychiater
    1943 Ehrenmitglied der Gesellschaft Bulgarischer Neurologen und Psychiater
    1944 Eisernes Kreuz II. Klasse
    1944 Kriegsverdienstkreuz II. Klasse (1944 I. Klasse; 1944 Ritterkreuz mit Schwertern)
    1950 Vorsitzender und Gründungsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (1960 Ehrenmitglied)
    1951 Ehrenmitglied der Società Italiana di Neurochirurgia
    1952 Mitglied der Leopoldina
    1952 Mitglied des Sachverständigenbeirats für Fragen der Kriegsopferversorgung des Bundesministeriums für Arbeit
    1958 Erb-Gedenkmünze der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
    1959 Präsident des Gesamtverbands Deutscher Nervenärzte
    1960 Otfrid-Foerster-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie
    1961 Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie
    1962 Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Unfallheilkunde, Versicherungs-, Versorgungs- und Verkehrsmedizin
    1967 Ehrenmitglied der Berliner Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie
    1967 Dr. med. h. c., Universität Lima (Peru)
    1968 Dr. med. h. c., Universität Göttingen
    1968 Dr. med. h. c., Freie Universität Berlin
    1968 Paracelsus-Medaille der Deutschen Ärzteschaft
    1968 Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland mit Stern
    1970 Wilhelm-Tönnis-Stiftung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie
    1971 Ehrenmitglied der Scandinavian Neurosurgical Society
    1976 Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
    1978 Dr. med. h. c., Universität Köln
    1978 Ehrenplakette der Universität Köln
    1988 Wilhelm Tönnis-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (unregelmäßig)
    Ehrenmitglied der Sociedad de Neurologia y Neurocirugia, Uruguay
    Ehrenmitglied der Liga Brasileira contra Epilepsia, Rio de Janeiro
    Ehrenmitglied der Academia Peruana de Cirugia
    Ehrenmitglied der Sociedad Chilena de Neurológica, Psiquitaría y Neurocirugia
    Ehrenmitglied der Sociedad de Cirujanos de Chile
    Ehrenmitglied der Universidad Catolica de Chile de la Facultad de Medicina
    Ehrenmitglied der Sociedad Médica de Concepción de la Facultad de Medicina, Chile

    Teilnachlass:

    Karl-August-Bushe-Archiv zur Geschichte der deutschen Neurochirurgie, Würzburg. (u. a. Klinik-Gästebuch 1934–1943; Kriegsberichte)

    Weitere Archivmaterialien:

    Archiv der Humboldt-Universität Berlin, UK-P T 072 u. ZB II, Nr. 4541 A. 14. (Personalakte u. Dozentenschaftsakte)

    Archiv der Max-Planck-Gesellschaft, Berlin-Dahlem, III. Abt. Rep. 154 u. II. Abt. Rep. 20 B. (Nachlass Klaus-Joachim Zülch u. Abteilung Tumorforschung des MPI für Hirnforschung)

    Bundesarchiv, Berlin-Lichterfelde, R/4901/3069 Bl. 3 u. 7 (Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie), R/73/15229 (DFG-Akte Tönnis) u. R/9361/III/208951. (SS-Akte Benno Tönnis)

    Gedruckte Quellen:

    Jahre der Entwicklung der Neurochirurgie in Deutschland. Erinnerungen Wilhelm Tönnis 1898–1978, bearb. u. erg. v. Klaus-Joachim Zülch, 1984.

    Monografien und Herausgeberschaften:

    Experimentelle Untersuchungen zur Entstehung der postoperativen Blutveränderungen, 1929. (Habilitationsschrift)

    Hilding Bergstrand/Herbert Olivecrona/Wilhelm Tönnis, Gefäßmissbildungen und Gefäßgeschwülste des Gehirns, 1936.

    Wilhelm Tönnis/Ernst Seifert/Traugott Riechert, Kopfverletzungen, 1938.

    Herbert Olivecrona/Wilhelm Tönnis (Hg.), Handbuch der Neurochirurgie. 12 Bde., 1954–1974.

    Die neuzeitliche Behandlung frischer Schädelhirnverletzungen, 1958.

    Wilhelm Tönnis/Johannes Seiler, Erfahrungen in der Versorgung und Nachbehandlung von Schädel-Hirn-Verletzungen des Zweiten Weltkriegs, 1980.

    Artikel:

    Ein Beitrag zur Klassifizierung und Gruppierung der Vitamine. in: Hoppe-Seyler’s Zeitschrift für physiologische Chemie 136 (1924), S. 89–105. (Dr. med.)

    Gehirnchirurgie in Schweden. Bericht über eine siebenmonatige Assistentenzeit an der Neurochirurgischen Abteilung Doz. Dr. Olivecronas in Stockholm, in: Deutsche Zeitschrift für Nervenheilkunde 131 (1933), H. 5/6, S. 205–235.

    Neuere Möglichkeiten der Artdiagnose bei Hirngeschwülsten, in: Allgemeine Zeitschrift für Psychiatrie und psychisch-gerichtliche Medizin 102 (1934), S. 138–140.

    Erkennung und Behandlung der Trigeminusneuralgie, in: Deutsche Zeitschrift für Nervenheilkunde 136 (1935), H. 3, S. 236–238.

    Die operative Behandlung der Geschwülste im hinteren Bereich der dritten Hirnkammer, in: Archiv für klinische Chirurgie 183 (1935), S. 426.

    Die Bedeutung der „Angiographie cérébrale“ für die Indikationsstellung zur Operation von Hirngeschwülsten, in: Journal da Sociedade das Ciênsias Médicas de Lisboa 14 (1937), S. 773.

    Über Hirngeschwülste, in: Zeitschrift für die Gesamte Neurologie und Psychiatrie 161 (1938), H. 1, S. 114–148.

    Kreislaufstörungen nach Hirnoperationen, in: Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie 64 (1940), S. 179–184.

    Der Lufttransport von Verwundeten und Kranken als Ärztliches Problem, in: Der Deutsche Militärarzt 5 (1940) H. 1, S. 5–10.

    Schussverletzungen des Gehirns, in: Zentralblatt für Neurochirurgie 6 (1941), S. 113–161.

    Die Behandlung der Schussverletzungen des Rückenmarks, in: Der Deutsche Militärarzt 9 (1944), S. 146–149.

    Wann sollen die Schußverletzungen der peripheren Nerven operiert werden?, in: ebd. 9 (1944), S. 175–177.

    Wilhelm Tönnis/Klaus-Joachim Zülch/Herta Lange-Cosack, Die Chirurgie des Gehirns und seiner Häute, in: Martin Kirschner/Otto Nordmann (Hg.), Chirurgie, Bd. 3, 21948.

    Wie lässt sich die Luftdarstellung des Subduralraums zu einer brauchbaren Methode entwickeln, in: Deutsche Zeitschrift für Nervenheilkunde 159 (1948), S. 537–550.

    Wilhelm Tönnis/Herta Lange-Cosack, Klinik, operative Behandlung und Prognose der arterio-venösen Angiome des Gehirns und seiner Häute, in: Deutsche Zeitschrift für Nervenheilkunde 170 (1953), S. 460–485.

    Wilhelm Tönnis/Karl Oberdisse/Eduard Weber, Bericht über 264 operierte Hypophysenadenome, in: Acta Neurochirurgica 3 (1953), H. 2, S. 113–130.

    Hans-Werner Pia/Wilhelm Tönnis, Diagnose und Therapie zervikaler Bandscheibenschäden, in: Deutsche Medizinische Wochenschrift (1953), H. 33/34, S. 1089–1093.

    Einseitige Großhirnentfernung in der Behandlung der Epilepsie, in: Langenbecks Archiv für klinische Chirurgie 279 (1954), S. 411 f.

    Wilhelm Tönnis/Wolfgang Schiefer, Die Bedeutung der Serienangiographie für die Artdiagnose der Hirngeschwülste, in: Fortschritte auf dem Gebiete der Röntgenstrahlen 81 (1954) H. 5, S. 616–628.

    Die Operation am Schädelteil des Kopfes und am Gehirn, in: August Bier/Heinrich Braun/Hermann Kümmell (Hg.), Chirurgische Operationslehre, Bd. 2, 71954.

    Diagnose und Differentialdiagnose der Erkrankungen des Kleinhirnbrückenwinkels, in: Archiv für Ohren-, Nasen- und Kehlkopfheilkunde 169 (1956), S. 257–276.

    Wilhelm Tönnis/Friedrich Loew, Raumbeengende Prozesse im Inneren des Schädels, in: Rudolf Cobet/Kurt Gutzeit/Hans Eberhard Bock (Hg.), Klinik der Gegenwart. Handbuch der praktischen Medizin, Bd. 4, 1957, S. 545–602.

    Wilhelm Tönnis/Wendelin Walter, Das Glioblastoma multiforme (Bericht über 2611 Fälle), in: Friedrich Loew/Gernot Weber (Hg.), Das Glioblastoma Multiforme. Pathologie, Klinik, Diagnostik und Therapie, 1959, S. 40–62.

    Grenzen der Operabilität als Indikation zur Strahlentherapie bei Hirntumoren, in: Hans Meyer/Josef Becker (Hg.), Strahlenforschung und Strahlenbehandlung, Bd. 4, 1963, S. 21–27.

    Monografien:

    Ingeborg Geiger, Das Leben und Werk von Wilhelm Tönnis unter besonderer Berücksichtigung seiner Würzburger Zeit, 1981.

    Hans Arnold (Hg.), Neurochirurgie in Deutschland. Geschichte und Gegenwart. 50 Jahre Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie, 2001.

    Michael Christian Hondros, Die Geschichte der Neurologischen Klinik am Hansaplatz unter besonderer Berücksichtigung des Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses 1933/34, 2015. (Onlineressource)

    Hans-Walter Schmuhl, Die Gesellschaft Deutscher Neurologen und Psychiater im Nationalsozialismus, 2016.

    Ulrike Eisenberg/Hartmut Collmann/Daniel Dubinski, Verraten – Vertrieben – Vergessen. Werk und Schicksal nach 1933 verfolgter deutscher Hirnchirurgen, 2017.

    Tom T. King, A History of the Society of British Neurological Surgeons. 1926 to ca 1990, 2017, S. 35–40.

    Aufsätze:

    John Potter, Six Decades of the Society of British Neurological Surgeons, in: Journal of Neurology, Neurosurgery, and Psychiatry 50 (1987), S. 958–964, hier S. 961.

    Hermann Dietz, Wilhelm Tönnis (1898–1978), in: Hans Schliack/Hanns Hippius (Hg.) Nervenärzte. Biographien, 1998, S. 156–163.

    Hans Joachim Synowitz/Hartmut Collmann/Detlef Ernst Rosenow, Die Abteilung für Tumorforschung und Experimentelle Pathologie des Gehirns am Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung in Berlin-Buch (1937–1945), in: Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Nervenheilkunde 18 (2012), S. 431–462.

    Detlef Rosenow/Hans Joachim Synowitz, Welche Bedeutung hatte die 22. Tagung der Society of British Neurological Surgeons vom 29. Juni bis 3. Juli 1937 in Berlin und Breslau?, in: Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Nervenheilkunde 23 (2017), S. 377–402.

    Ulrike Eisenberg, Der schwedische Neurochirurg Herbert Olivecrona (1891–1980) und seine Kontakte nach West- und Ostdeutschland im Kalten Krieg, in: Medizinhistorisches Journal 57 (2022), H. 2, S. 133–181.

    Ulrike Eisenberg/Hartmut Collmann, Der Neurochirurg Wilhelm Tönnis (1898–1978) und sein Netzwerk im Nationalsozialismus. Eine Analyse anhand seines Gästebuchs, in: Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Nervenheilkunde 29 (2023), S. 67–93.

    Michael Martin/Axel Karenberg/Heiner Fangerau, Neurowissenschaftler am Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung im „Dritten Reich“. Oskar Vogt – Hugo Spatz – Wilhelm Tönnis, in: Nervenarzt 91 (2020), Suppl. 1, S. S89–S99.

    Nachrufe:

    Klaus-Joachim Zülch, Wilhelm Tönnis. 1898–1978, in: Neurosurgical Review 1 (1978) H. 3, S. 83 f.

    Kurt Schürmann/Bernard Pertuiset, Obituary Wilhelm Tönnis, 1898–1978, in: Acta Neurochirurgica 46 (1979), S. 1–3.

    Gemälde (Eitempera/Hartfaserplatte) v. Toni Oberniedermayr (1929–2023), 1961, Universität Köln.

    Fotografien, 1938 u. 1958, Teilnachlass Tönnis, Karl August Bushe-Archiv für Geschichte der deutschen Neurochirurgie, Neurochirurgische Universitätsklinik Würzburg.

    Fotografie v. Felicitas Timpe (1923–2006), 1955, Bildarchiv der Bayerischen Staatsbibliothek, München.

  • Autor/in

    Ulrike Eisenberg (Berlin)

  • Zitierweise

    Eisenberg, Ulrike, „Tönnis, Wilhelm“ in: NDB-online, veröffentlicht am 01.01.2025, URL: https://www.deutsche-biographie.de/11862311.html#dbocontent

    CC-BY-NC-SA