Koselleck, Reinhart
Koselleck, Reinhart Felix Richard
1923 – 2006
Historiker
- Lebensdaten
- 1923 – 2006
- Geburtsort
- Görlitz (Oberlausitz)
- Sterbeort
- Bad Oeynhausen (Westfalen)
- Beruf/Funktion
- Historiker ; Autor ; Hochschullehrer
- Konfession
- evangelisch-lutherisch
- Normdaten
- GND: 119120224 | OGND | VIAF: 106966245
- Namensvarianten
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- Koselleck, Reinhart Felix Richard
- Koselleck, Reinhart
- Koselleck, Reinhart Felix Richard
- K'ojellek, Rainharŭt'ŭ
- Koselleck, Reinhard
- Kozelek, Rajnchart
- Kozellek, Rajnhart
- Coselleck, Reinhart
- Coselleck, Reinhart Felix Richard
- Coselleck, Reinhard
- Cozelek, Rajnchart
- Cozellek, Rajnhart
- mehr
Quellen(nachweise)
- * Kalliope-Verbund
- Archivportal-D
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Mitglieder der Heidelberger Akademie der Wissenschaften (HAW) [2003-]
- Personendaten-Repositorium der BBAW [2007-2014]
- EGO European History Online
- Interimsregister der Enzyklopädie der Neuzeit (Bd. 1-13)
- * Historisches Lexikon Bayerns
- * Nachlassdatenbank beim Bundesarchiv
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Landeskunde Entdecken Online - Baden-Württemberg (LEO-BW) [2015-]
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- Nordrhein-Westfälische Bibliographie (NWBib)
- * Bibliothek des Instituts für Zeitgeschichte München - Berlin
- Personen im Fachinformationsdienst Darstellende Kunst
- Sächsische Bibliographie
- Index Theologicus (IxTheo)
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
Objekt/Werk(nachweise)
Porträt(nachweise)
Verknüpfungen
Von der Person ausgehende Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
Personen im NDB Artikel
- Alfred Weber (1868–1958)
- Carl Schmitt (1888–1985)
- Ernst Wahle (1889–1981)
- Franz Josef Brecht (1899–1982)
- Hans Freyers (1887–1969)
- Hans-Georg Gadamer (1900–2002)
- Heinz Dieter Kittsteiner (1942–2008)
- Johannes Kühn (1887–1973)
- Karl Jaspers (1883–1969)
- Karl Löwith (1897–1973)
- Lucian Hölscher (geb. 1948)
- Martin Heideggers (1889–1976)
- Victor von Weizsäcker (1886–1957)
- Werner Conze (1910–1986)
Personen in der GND - familiäre Beziehungen
Verknüpfungen auf die Person andernorts
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Reinhart Koselleck gehört zu den bedeutenden Historikern und Geschichtsdenkern des 20. Jahrhunderts. Er trat mit Monografien zur Geschichte der Aufklärung und Preußens hervor, danach mit Aufsätzen und Vorträgen zur Theorie der Geschichte und der historischen Zeiten wie auch mit Forschungen zum politischen Totenkult. Im Zentrum seiner wissenschaftlichen Arbeit stand dabei über viele Jahre die Begriffsgeschichte, insbesondere das Lexikon „Geschichtliche Grundbegriffe“.
Lebensdaten
Geboren am 23. April 1923 in Görlitz (Oberlausitz) Gestorben am 3. Februar 2006 in Bad Oeynhausen (Westfalen) Grabstätte Friedhof in Bielefeld-Stieghorst Konfession evangelisch-lutherisch -
Lebenslauf
23. April 1923 - Görlitz (Oberlausitz) -
Genealogie
Vorfahren aus einer preußischen Gelehrtenfamilie mit hugenottischen Vorfahren mütterlicherseits Vater Arno Koselleck 15.8.1891–25.9.1977 aus Madlow bei Cottbus; Dr. phil.; Historiker, Reformpädagoge; 1928 Oberstudiendirektor und Leiter des Heilig-Geist-Gymnasiums in Breslau; 1929 Professor für Geschichtsdidaktik an der Pädagogischen Akademie in Breslau, 1930 in Kassel, 1932 in Dortmund; im Dezember 1933 beurlaubt; nach 1936 an der Hochschule für Lehrerbildung Saarbrücken; 1946–1956 Direktor der Pädagogischen Hochschule Hannover Großvater väterlicherseits Richard Felix Bernhard August Koselleck 14.1.1855–14.4.1919 aus Sprottau (Preußen); Kaufmann, Mühlendirektor Großmutter väterlicherseits Anna Johanna Emilie Koselleck, geb. Wolfram 5.6.1860–25.6.1935 aus Sprottau Mutter Elisabeth Koselleck, geb. Marchand 1892–1978 Lehrerin Großvater mütterlicherseits Jacob Felix Marchand 22.10.1846-4.2.1928 aus Halle an der Saale; Dr. med.; Pathologe; seit 1881 ordentlicher Professor der pathologischen Anatomie und der allgemeinen Pathologie an der Universität Gießen, seit 1883 in Marburg an der Lahn, von 1900 bis 1921 in Leipzig; 1896 Geheimer Medizinalrat; 1910 sächsischer Geheimer Rat Großmutter mütterlicherseits Martha Marchand, geb. Reuter 1864–1942 Klavierlehrerin Bruder Wolfram Koselleck 1921–1945 Soldat; im Zweiten Weltkrieg gefallen Bruder Eckart Koselleck 1935–1942 bei einem Bombenangriff umgekommen Heirat 11.3.1960 in Heidelberg Ehefrau Felicitas Koselleck, geb. Flimm geb. 24.8.1938 pädagogische Lehrkraft für Deutsch als Fremdsprache Schwiegervater Kurt-Egid Flimm 1894–1962 Geschäftsführer des Deutschen Roten Kreuzes in Karlsruhe Schwiegermutter Lieselotte Flimm, geb. Wenz 1910–1999 Apothekerin Tochter Bettina Rickert, geb. Koselleck geb. 1960 Rechtsanwältin in Berlin Sohn Felix Koselleck geb. 1963 Diplom-Kaufmann in Wien Sohn Ruppe (Ruprecht) Koselleck geb. 1967 Künstler in Münster; verh. mit Susanne von Bülow (geb. 1969), Malerin, Grafikerin Sohn Konrad Koselleck geb. 1971 Jazzmusiker, Kompositeur und Arrangeur in den Niederlanden Tochter Katharina Koselleck geb. 1975 Kunsthistorikerin, Kuratorin in Köln; seit April 2022 Direktorin des Käthe Kollwitz Museums Köln Diese Grafik wurde automatisch erzeugt und bietet nur einen Ausschnitt der Angaben zur Genealogie.Koselleck, Reinhart (1923 – 2006)
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Vater
15.8.1891–25.9.1977
aus Madlow bei Cottbus; Dr. phil.; Historiker, Reformpädagoge; 1928 Oberstudiendirektor und Leiter des Heilig-Geist-Gymnasiums in Breslau; 1929 Professor für Geschichtsdidaktik an der Pädagogischen Akademie in Breslau, 1930 in Kassel, 1932 in Dortmund; im Dezember 1933 beurlaubt; nach 1936 an der Hochschule für Lehrerbildung Saarbrücken; 1946–1956 Direktor der Pädagogischen Hochschule Hannover
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Großvater väterlicherseits
Richard Koselleck
14.1.1855–14.4.1919
aus Sprottau (Preußen); Kaufmann, Mühlendirektor
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Großmutter väterlicherseits
Anna Koselleck
5.6.1860–25.6.1935
aus Sprottau
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Großvater mütterlicherseits
22.10.1846-4.2.1928
aus Halle an der Saale; Dr. med.; Pathologe; seit 1881 ordentlicher Professor der pathologischen Anatomie und der allgemeinen Pathologie an der Universität Gießen, seit 1883 in Marburg an der Lahn, von 1900 bis 1921 in Leipzig; 1896 Geheimer Medizinalrat; 1910 sächsischer Geheimer Rat
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Großmutter mütterlicherseits
Martha Marchand
1864–1942
Klavierlehrerin
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Bruder
Wolfram Koselleck
1921–1945
Soldat; im Zweiten Weltkrieg gefallen
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Bruder
Eckart Koselleck
1935–1942
bei einem Bombenangriff umgekommen
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Heirat
in
Heidelberg
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Ehefrau
Felicitas Koselleck, geb. Flimm
geb. 24.8.1938
pädagogische Lehrkraft für Deutsch als Fremdsprache
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Biografie
Koselleck besuchte Schulen in Breslau (Schlesien, heute Wrocław, Polen), Kassel, Dortmund, München und Saarbrücken, wo ihm als Kriegsfreiwilligem am humanistischen Ludwigsgymnasium im Januar 1941 vorzeitig die Hochschulreife zuerkannt wurde. Als Artillerist an der Ostfront eingesetzt, wurde er bei einem Unfall schwer verwundet. Nach mehreren Monaten Aufenthalt in Lazaretten diente er seit 1943 als Obergefreiter bei einer Luftnachrichtentruppe im Elsass, schließlich kurz in einer Infanterie-Einheit in Böhmisch-Mähren. Hier geriet er im April 1945 in sowjetische Gefangenschaft, die er einige Wochen im Konzentrationslager Auschwitz, dann für anderthalb Jahre in Karaganda (Kasachstan) verbrachte.
Von 1947 bis 1953 studierte Koselleck Geschichte und mehrere Nebenfächer an der Universität Heidelberg, unterbrochen von einem Gastsemester in Bristol. In Heidelberg hörte er den Philosophen Karl Jaspers (1883–1969) und den Soziologen Alfred Weber (1868–1958), fühlte sich aber mehr zu dem Prähistoriker Ernst Wahle (1889–1981), den Philosophen Franz Josef Brecht (1899–1982) und Hans-Georg Gadamer (1900–2002), dem Mediziner und Anthropologen Victor von Weizsäcker (1886–1957), schließlich v. a. zu dem Neuzeithistoriker Johannes Kühn (1887–1973), hingezogen, der auch sein Patenonkel war. Als prägende Gestalt kam zuletzt Karl Löwith (1897–1973) hinzu. Als Mentor seiner aufklärungskritischen Dissertation „Kritik und Krise. Eine Untersuchung der politischen Funktion des dualistischen Weltbildes im 18. Jahrhundert“, mit der er 1954 von Kühn und Löwith zum Dr. phil. promoviert wurde, betrachtete er jedoch den wegen seiner Parteinahme für den Nationalsozialismus aus dem Professorenamt entlassenen Staatsrechtler Carl Schmitt (1888–1985).
Von 1953 bis 1955 war Koselleck als Lektor für Deutsch an der Universität Bristol tätig, bevor er wissenschaftlicher Assistent Kühns wurde. Entscheidend für seine weitere Karriere war die Begegnung mit dem Sozialhistoriker Werner Conze (1910–1986), der 1957 Kühns Lehrstuhlnachfolger in Heidelberg wurde und Koselleck weiter förderte. Conze lenkte Koselleck nicht nur auf das Thema seiner strukturgeschichtlichen Habilitation „Preußen zwischen Reform und Revolution“ (1965), sondern wurde auch sein primärer Mitstreiter bei dem bereits 1958 angekündigten Projekts eines „Historisches Wörterbuchs der sozialen Welt (1750–1850)“, aus dem sich das Lexikon „Geschichtliche Grundbegriffe. Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland“ (8 Bde., 1972–1998) entwickelte. 1966 folgte Koselleck dem Ruf auf eine Professur für Politische Wissenschaften an die Universität Bochum. 1968 kehrte er als Professor für Neuere Geschichte nach Heidelberg zurück. 1973 wechselte er an die von ihm mitgegründete Universität Bielefeld, wo er bis zu seiner Emeritierung 1988 Allgemeine Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Theorie der Geschichte lehrte. Zu seinen zahlreichen Schülern und Schülerinnen gehören namhafte Historiker wie Heinz Dieter Kittsteiner (1942–2008) und Lucian Hölscher (geb. 1948).
Kosellecks Ruf als „philosophischer Historiker“ (Gadamer) verdankt sich seinem besonderen intellektuellen Profil, wie es sich in den Heidelberger Studien- und Assistentenjahren geformt hatte. Sein Geschichtsdenken zehrte von der frühen Auseinandersetzung mit dem Werk Martin Heideggers (1889–1976) und Hans Freyers (1887–1969), nicht zuletzt mit dem des von ihm verehrten Schmitt, zugleich aber von einer skeptisch-illusionslosen Grundstimmung, die ihn gleichermaßen von den nationalkonservativen wie von den linksliberalen Fraktionen der bundesrepublikanischen Geschichtswissenschaft trennte. Dabei erwies sich Conzes Programmatik einer „Strukturgeschichte des technisch-industriellen Zeitalters“ als geeigneter Rahmen, um seine kulturkritischen Impulse, die sich in der umstrittenen Dissertation „Kritik und Krise“ noch deutlich zeigten, in der Praxis historischer Wissenschaft aufzuheben. Dies gilt nicht zuletzt für Kosellecks einschlägige Forschungen zum Wandel der politisch-sozialen Sprache im Zeitraum zwischen 1750 und 1850, zu dessen Kennzeichnung er den Begriff „Sattelzeit“ prägte. So verstanden sich seine umfassenden Beiträge für das Lexikon „Geschichtliche Grundbegriffe“ (u. a. „Geschichte“, „Fortschritt“) nicht nur als „Beihilfe zur Ernüchterung“, sondern auch als Mittel zur kritischen Selbstaufklärung der Moderne.
Aus diesem Kontext heraus entwickelte Koselleck die Fragestellungen seiner Aufsätze und Vorträge zur Theorie der Geschichte und der historischen Zeiten, die in den Bänden „Vergangene Zukunft“ (1979) und „Zeitschichten“ (2000) versammelt sind. Dass Koselleck nach seinen Qualifikationsschriften nur noch kleinere Arbeiten publizierte, lag nicht nur an der Vielfalt seiner Interessen und akademischen Verpflichtungen, sondern auch daran, dass es ihm mehr um die Exposition grundsätzlicher Fragen der Historie, um die „Bedingungen möglicher Geschichten“, ging, als um die Bewältigung aktueller Forschungsdesiderate. Insgesamt zeigt sich sein Werk weniger von einem systematischen Anspruch als von einer andauernden Suchbewegung inspiriert, was zu dem für einen Historiker ungewöhnlichen Phänomen beitrug, dass viele seiner Texte kaum zu veralten scheinen und auch nach seinem Tod über nationale und disziplinäre Grenzen hinaus rezipiert werden.
Der fragmentarische Wesenszug von Kosellecks späterem Werk war zugleich Ausdruck einer der Generationserfahrung von Krieg und Gefangenschaft verpflichteten Geschichtsethik, die sich historischen Sinn- und Identitätsstiftungen widersetzte und stattdessen eine „in der Geschichte unauflösbare Ungerechtigkeit“ konstatierte: die Absurdität der Geschichte. In diesen Zusammenhang gehören auch Kosellecks in den 1970er Jahren einsetzende, von intensivem Fotografieren und Sammeln begleitete Forschungen zum politischen Totenkult, insbesondere in Form von Kriegerdenkmälern, und seine Interventionen zur Kritik der zeitgenössischen Erinnerungskultur, die er in seinen letzten beiden Lebensjahrzehnten mit wachsendem Unbehagen beobachtete.
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Auszeichnungen
1963–1994 Mitglied der Forschergruppe „Poetik und Hermeneutik“ 1965 Mitglied des Arbeitskreises für moderne Sozialgeschichte, Heidelberg (Vorsitzender 1986–1995) 1968–1973 Mitglied des Gründungsausschusses der Universität Bielefeld 1975–1987 Mitglied der Forschergruppe „Theorie der Geschichte“ 1975 Reuchlin-Preis der Stadt Pforzheim 1975 ordentliches Mitglied der Rheinisch-Westfälischen Akademie der Wissenschaften, Düsseldorf 1979 korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften, Heidelberg 1979 Mitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1980 Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt 1987–1989 Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin 1989 Preis des Historischen Kollegs, München 1989 Dr. h. c., Universität Amsterdam 1989 Ehrensenator der Universität Bielefeld 1993 Ehrenmedaille der École des Hautes Études en Sciences Sociales, Paris 1993 Fellow am Collegium Budapest 1994 Ehrenmedaille des Collège de France, Paris 1996 korrespondierendes Mitglied der British Academy, London 1996 Simmel-Vorlesungen an der Humboldt-Universität Berlin 1997 korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften, Göttingen 1998 Fellow am Netherlands Institute for Advanced Studies in the Humanities and Social Sciences, Wassenaar (Südholland) 1998 Ehrenmitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, Budapest 1999 Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt 2002 Gustaf Stern Memorial Lectures on Semantics, Universität Göteborg 2003 Historikerpreis der Stadt Münster 2003 Dr. h. c., Université de Paris VII 2005 Dr. h. c., Universität Temeswar (Rumänien) Reinhart Koselleck-Projekte zu „besonders innovativer und im positiven Sinne risikobehafteter Forschung“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (weiterführende Informationen) Reinhart-Koselleck-Gastprofessur und Koselleck-Lecture des Zentrums für Theorien in der historischen Forschung der Universität Bielefeld (zweijährlich) (weiterführende Informationen) -
Quellen
Nachlass:
Deutsches Literaturarchiv, Marbach am Neckar. (Nachlass und Arbeitsbibliothek) (weiterführende Informationen)
Bildnachlass:
Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg. (weiterführende Informationen)
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Werke
Monografien und Aufsatzsammlungen:
Kritik und Krise. Ein Beitrag zur Pathogenese der bürgerlichen Welt, 1959, Neuausg. u. d. T. Kritik und Krise. Eine Studie zur Pathogenese der bürgerlichen Welt, 1973. (Diss. phil.)
Preußen zwischen Reform und Revolution. Allgemeines Landrecht, Verwaltung und soziale Bewegung von 1791 bis 1848, 1967. (Habilitationsschrift)
François Furet/Louis Bergeron/Reinhart Koselleck, Das Zeitalter der europäischen Revolution 1780–1848, 1969.
Vergangene Zukunft. Zur Semantik geschichtlicher Zeiten, 1979.
Zeitschichten. Studien zur Historik, 2000.
Begriffsgeschichten. Studien zur Semantik und Pragmatik der politischen und sozialen Sprache, 2006.
Vom Sinn und Unsinn der Geschichte. Aufträge und Vorträge aus vier Jahrzehnten, 2010.
Reinhart Koselleck/Carsten Dutt, Erfahrene Geschichte. Zwei Gespräche, 2013.
Geronnene Lava. Texte zu politischem Totenkult und Erinnerung, 2023.
Herausgeberschaften:
Reinhart Koselleck/Roman Schnur (Hg.), Hobbes-Forschungen, 1969.
Otto Brunner/Werner Conze/Reinhart Koselleck (Hg.), Geschichtliche Grundbegriffe. Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland, 8 Bde., 1972–1998.
Reinhart Koselleck/Wolf Dieter Stempel (Hg.) Geschichte – Ereignis und Erzählung (Poetik und Hermeneutik, Bd. 5), 1973.
Reinhart Koselleck/Wolfgang J. Mommsen/Jörn Rüsen (Hg.), Objektivität und Parteilichkeit in der Geschichtswissenschaft (Theorie der Geschichte. Beiträge zur Historik, Bd. 1), 1977.
Historische Semantik und Begriffsgeschichte, 1978.
Reinhart Koselleck/Heinrich Lutz/Jörn Rüsen (Hg.), Formen der Geschichtsschreibung (Theorie der Geschichte. Beiträge zur Historik, Bd. 4), 1982.
Reinhart Herzog/Reinhart Koselleck (Hg.), Epochenschwelle und Epochenbewußtsein (Poetik und Hermeneutik, Bd. 12), 1987.
Michael Jeismann/Reinhart Koselleck (Hg.), Der politische Totenkult. Kriegerdenkmäler in der Moderne, 1999.
Reinhart Koselleck/Paul Widmer (Hg.), Niedergang. Studien zu einem geschichtlichen Thema, 1999.
Bildungsbürgertum im 19. Jahrhundert, Bd. 2: Bildungsgüter und Bildungswissen, 2002.
Briefe:
Reinhart Koselleck/Carl Schmitt, Briefwechsel 1953–1983 und weitere Materialien, hg. v. Jan Eike Dunkhase, 2019.
Hans Blumenberg/Reinhart Koselleck, Briefwechsel 1965–1994, hg. v. Jan Eike Dunkhase/Rüdiger Zill, 2023.
Zeichnungen:
Vorbilder – Nachbilder, gezeichnet v. Reinhart Koselleck, hg. v. Katharina Koselleck/Ruppe Koselleck, 2023.
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Literatur
Stefan Weinfurter (Hg.), Reinhart Koselleck, 1923–2006. Reden zum 50. Jahrestag seiner Promotion in Heidelberg, 2006. (P)
Hans Joas/Peter Vogt (Hg.), Begriffene Geschichte. Beiträge zum Werk Reinhart Kosellecks, 2010.
Niklas Olsen, History in the Plural. An Introduction to the Work of Reinhart Koselleck, 2012. (P)
Carsten Dutt/Reinhard Laube (Hg.), Zwischen Sprache und Geschichte. Zum Werk Reinhart Kosellecks, 2013.
Hubert Locher/Adriana Markantonatos (Hg.), Reinhart Koselleck und die politische Ikonologie, 2013. (P)
Jan Eike Dunkhase, Absurde Geschichte. Reinhart Kosellecks historischer Existentialismus, 2015. (P)
Gennaro Imbriano, Der Begriff der Politik. Die Moderne als Krisenzeit im Werk von Reinhart Koselleck, 2018.
Sebastian Huhnholz, Von Carl Schmitt zu Hannah Arendt? Heidelberger Entstehungsspuren und bundesrepublikanische Liberalisierungsschichten von Reinhart Kosellecks Kritik und Krise, 2019. (P)
Jeffrey Andrew Barash/Christophe Bouton/Servanne Jollivet (Hg.), Die Vergangenheit im Begriff. Von der Erfahrung der Geschichte zur Geschichtstheorie bei Reinhart Koselleck 2021.
Bettina Brandt/Britta Hochkirchen (Hg.), Reinhart Koselleck und das Bild, 2021.
Manfred Hettling/Wolfgang Schieder (Hg.), Reinhart Koselleck als Historiker. Zu den Bedingungen möglicher Geschichten, 2021. (P)
Jan Eike Dunkhase, Kornmanns Wahrheit. Eine Geschichtslehre aus der Sattelzeit, 2022.
Carsten Dutt (Hg.), Archiv für Begriffsgeschichte 64 (2022), H. 2: Reinhart Koselleck. (P)
Stefan-Ludwig Hoffmann, Der Riss in der Zeit. Kosellecks ungeschriebene Historik, 2023. (P)
Ulrike Jureit, Erinnern als Überschritt. Reinhart Kosellecks geschichtspolitische Interventionen, 2023. (P)
Lisa Regazzoni (Hg.), Im Zwischenraum der Dinge. Eine Annäherung an die Figurensammlung Reinhart Kosellecks, 2023. (P)
Lexikonartikel:
Ute Daniel, Art. „Reinhart Koselleck“, in: Lutz Raphael (Hg.), Klassiker der Geschichtswissenschaft, Bd. 2, 2006, S. 166–194.
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Porträts
Selbstporträt „Aus einer Moritat, Selbstdarstellung während einer Klausuraufsicht“, undatiert, Abbildung in: Vorbilder – Nachbilder, gezeichnet v. Reinhart Koselleck, hg. v. Katharina Koselleck/Ruppe Koselleck, 2023.
Gemälde (Öl/Leinwand) v. Sorin Bijan, Center for Advanced Studies in History & Koselleck Library, West University of Timișoara (Rumänien).
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Autor/in
→Jan Eike Dunkhase (Berlin)
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Zitierweise
Dunkhase, Jan-Eike, „Koselleck, Reinhart“ in: NDB-online, veröffentlicht am 01.07.2024, URL: https://www.deutsche-biographie.de/119120224.html#dbocontent