Lebensdaten
1926 – 1989
Geburtsort
Leipzig
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Historiker ; Direktor des Instituts für Zeitgeschichte ; Hochschullehrer
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 119019833 | OGND | VIAF: 108931012
Namensvarianten
  • Broszat, Martin Ernst August
  • Broszat, Martin
  • Broszat, Martin Ernst August
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Broszat, Martin, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119019833.html [30.09.2024].

CC0

  • Martin Broszat war einer der bedeutendsten NS-Forscher der „alten“ Bundesrepublik. Seit 1955 Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte in München und von 1972 bis zu seinem Tod 1989 dessen Direktor, legte er bahnbrechende Arbeiten zur Struktur des NS-Systems, zur Genese des Mords an den europäischen Juden und zur Lebenswirklichkeit im „Dritten Reich“ vor. Seine Darstellung „Der Staat Hitlers“ (1969) wurde zum Standardwerk, sein „Plädoyer für eine Historisierung des Nationalsozialismus“ (1985) zum Ausgangspunkt eines vieldiskutierten, 1988 in den „Vierteljahrsheften für Zeitgeschichte“ veröffentlichten Briefwechsels mit Saul Friedländer (geb. 1932).

    Lebensdaten

    Geboren am 14. August 1926 in Leipzig
    Gestorben am 14. Oktober 1989 in München
    Grabstätte Nordfriedhof in München
    Konfession evangelisch
    Martin Broszat, Imago Images (InC)
    Martin Broszat, Imago Images (InC)
  • Lebenslauf

    14. August 1926 - Leipzig

    - bis Dezember 1943 - Leipzig

    Schulbesuch

    Günther-Prien-Schule (vormals Königin-Carola-Gymnasium)

    - bis 1944 - Großdeuben (heute Böhlen-Großdeuben, Landkreis Leipzig)

    Mitglied

    Christlicher Verein Junger Männer (CVJM); Hitler-Jugend

    Februar 1944 - Mai 1944

    Reichsarbeitsdienst

    Mai 1944 - 1945 - Dresden

    Kriegsdienst (Reserveoffizierslehrgang)

    Panzergrenadier-Ersatzbataillon 108 der Wehrmacht

    10.7.1946 - Leipzig

    Abitur

    Karl-Lamprecht-Schule (Staatliche Oberschule für Jungen)

    1946 - Juli 1954 - Leipzig; seit 1949 Köln

    Studium der Geschichte, Germanistik und Philosophie (Abschluss: wissenschaftliche Prüfung für das Lehramt an Höheren Schulen)

    Universität

    1951 - 1954 - Köln

    wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der „Dokumentation der Vertreibung der Deutschen aus Ost-Mitteleuropa“

    Universität

    13.12.1952 - Köln

    Promotion (Dr. phil.)

    Universität

    1.10.1954 - 30.9.1955 - Köln

    Studienreferendar

    Staatliches Friedrich-Wilhelm-Gymnasium

    1955 - 1989 - München

    wissenschaftlicher Mitarbeiter; seit 1972 Direktor

    Institut für Zeitgeschichte

    1960 - 1989 - München

    Redaktionsmitglied

    Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte

    um 1969 - Oxford (Großbritannien)

    Gastprofessor

    St Antony’s College

    12.7.1972 - Konstanz

    Honorarprofessor

    Universität

    3.4.1980 - München

    Honorarprofessor

    Universität

    14. Oktober 1989 - München
  • Genealogie

    Vater Paul Wilhelm Max Broszat 27.2.1884–13.6.1961 aus Rogainen (Ostpreußen, heute Rogajny bei Dubeninki, Polen); Postinspektor in Großdeuben (heute Böhlen-Großdeuben, Landkreis Leipzig); zuletzt in Neunhof bei Leipzig
    Mutter Auguste Bertha Broszat, geb. Schollbach 18.12.1887–7.6.1966 zuletzt in Hegnach bei Waiblingen
    Bruder Gottfried Broszat 2.4.1924–18.4.2013 aus Leipzig; Diplom-Mathematiker in Waiblingen; Maler
    Schwester Eva Demmer, geb. Broszat 22.10.1927–27.3.1996 Technische Zeichnerin in München
    1. Heirat 9.5.1953 in Rodenkirchen bei Köln
    Ehefrau Alice Broszat, geb. Welter 3.11.1927–16.01.2021 Sekretärin
    Sohn Tilmann Broszat geb. 2.6.1954 Soziologe
    Tochter Gabriele Broszat-Kehl, geb. Broszat geb. 26.4.1957 Technische Redakteurin; Verfasserin von Computerbüchern in München
    2. Heirat 17.5.1983 in München
    Ehefrau Elke Fröhlich-Broszat, geb. Fröhlich geb. 30.1.1944 Dr. phil.; Historikerin; wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Zeitgeschichte, München
    Tochter Katrin Müller-Broszat, geb. Broszat geb. 26.1.1983 Diplom-Ingenieurin; Architektin; Bauoberrätin in München
    Diese Grafik wurde automatisch erzeugt und bietet nur einen Ausschnitt der Angaben zur Genealogie.

    Broszat, Martin (1926 – 1989)

    • Vater

      Paul Broszat

      27.2.1884–13.6.1961

      aus Rogainen (Ostpreußen, heute Rogajny bei Dubeninki, Polen); Postinspektor in Großdeuben (heute Böhlen-Großdeuben, Landkreis Leipzig); zuletzt in Neunhof bei Leipzig

      • Großvater väterlicherseits

      • Großmutter väterlicherseits

    • Mutter

      Bertha Broszat

      18.12.1887–7.6.1966

      zuletzt in Hegnach bei Waiblingen

      • Großvater mütterlicherseits

      • Großmutter mütterlicherseits

    • Bruder

      Gottfried Broszat

      2.4.1924–18.4.2013

      aus Leipzig; Diplom-Mathematiker in Waiblingen; Maler

    • Schwester

      Eva Demmer

      22.10.1927–27.3.1996

      Technische Zeichnerin in München

    • 1. Heirat

      in

      Rodenkirchen bei Köln

      • Ehefrau

        Alice Broszat

        3.11.1927–16.01.2021

        Sekretärin

    • 2. Heirat

      in

      München

      • Ehefrau

        Alice Broszat

        3.11.1927–16.01.2021

        Sekretärin

  • Biografie

    Broszat wuchs in einer frommen evangelischen Familie eines Postbeamten in Großdeuben bei Leipzig auf. Entgegen den Erziehungseinflüssen seines Elternhauses wurde er Mitglied der Hitler-Jugend (HJ). Bis 1943 besuchte er die Günther-Prien-Schule (vormals Königin-Carola-Gymnasium) in Leipzig und wurde im selben Jahr als Mannschaftsführer in ein Lager der Kinderlandverschickung beordert. Wo sich der siebzehnjährige Broszat aufhielt, als die NSDAP-Gauleitung Sachsen Anfang 1944 mit den Vorbereitungen zur Parteiaufnahme der HJ-Jahrgänge 1926/27 begann, ist nicht bekannt. Klar ist aber, dass ein auf seinen Namen lautender und möglicherweise von ihm unterschriebener Aufnahmeschein existiert haben muss; dies belegt eine auf ihn ausgestellte Mitgliedskarte (Nr. 9 994096), deren Existenz 2003 bekannt wurde. Unklar hingegen ist, ob und ggf. wann Broszat von seiner Aufnahme in die NSDAP zum Symboldatum 20. April 1944 („Führergeburtstag“) erfahren hat, denn nach den Regularien der Partei verblieben die Ausweise von Neumitgliedern, die, wie Broszat, zwischenzeitlich zur Wehrmacht eingezogen worden waren, bei den jeweiligen Ortsgruppen.

    Seine Zeit bei der HJ verschwieg Broszat später nicht nur nicht, sondern benannte sie als ein Motiv seiner lebenslangen wissenschaftlichen Beschäftigung mit der NS-Zeit und seines Eintretens für historisch-politische Aufklärung. Mit dem von Zeithistorikern seiner Generation typischerweise geltend gemachten „Pathos der Nüchternheit“ und einhergehend mit einer teils schroffen Abgrenzung gegenüber älteren jüdischen Kollegen wie Joseph Wulf (1912–1974), war es ihm darum zu tun – so seine Formulierung in einem programmatischen Text über „Aufgaben und Probleme zeitgeschichtlichen Unterrichts“ (1957) –, die „Wirklichkeit des Dritten Reiches […] auf dem Wege kritischer und zugleich verstehender Durchdringung“ zu erfassen.

    Seit 1946 studierte Broszat Geschichte, Germanistik und Philosophie an der Universität Leipzig, seit 1949 an der Universität Köln, wo er 1951 bis 1954 als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der „Dokumentation der Vertreibung der Deutschen aus Ost-Mitteleuropa“ tätig war. 1952 wurde er mit der Dissertation „Die antisemitische Bewegung im Wilhelminischen Deutschland“ bei Theodor Schieder (1908–1984) zum Dr. phil. promoviert. Nach seiner wissenschaftlichen Prüfung für das Lehramt an Höheren Schulen 1954 absolvierte Broszat 1954 sein Referendariat in Köln.

    Seit Ende 1955 wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Zeitgeschichte (IfZ) in München, legte Broszat alsbald eine schmale Gesamtdeutung des Nationalsozialismus vor, deren Untertitel die zu differenzierenden Ebenen der historischen Analyse anzeigte („Der Nationalsozialismus. Weltanschauung, Programm und Wirklichkeit“, 1960). Aus Broszats umfangreicher Gutachter- und Referententätigkeit im IfZ gingen in den nächsten Jahren zahlreiche quellennahe Darstellungen und Dokumentationen insbesondere zur deutschen Besatzungspolitik in Ost- und Südosteuropa hervor. Für den Frankfurter Auschwitz-Prozess verfasste er die grundlegende, 1965 als Teil der „Anatomie des SS-Staats“ veröffentlichte Abhandlung über „Nationalsozialistische Konzentrationslager 1933–1945“.

    Broszats Opus Magnum wurde 1969 die große strukturgeschichtliche Darstellung der inneren Verfassung des NS-Regimes der Vorkriegsjahre „Der Staat Hitlers“. Die wichtigste Nachschrift zu diesem Werk war der 1970 in den „Vierteljahrsheften für Zeitgeschichte“ (VfZ) publizierte Aufsatz „Soziale Motivation und Führer-Bindung des Nationalsozialismus“. 1983 ergänzte Broszat diese fulminante Analyse, ebenfalls in den VfZ, mit wichtigen Erläuterungen „Zur Struktur der NS-Massenbewegung“. Darin hob er die soziale Attraktivität des Versprechens einer nationalsozialistischen „Volksgemeinschaft“ hervor sowie das seinerzeit verbreitete – wohl auch die eigene vormalige Faszination reflektierende – Gefühl der jüngeren Generation, „in einer offeneren, beweglicheren Gesellschaft“ als vor 1933 zu leben.

    In der langjährigen Kontroverse zwischen „Intentionalisten“ und „Strukturalisten“ vertrat Broszat eine moderat funktionalistische Linie, die er 1977, wiederum in den VfZ, aus Anlass der Thesen des britischen Hitler-Apologeten David Irving (geb. 1938) anhand der Frage nach der „Genesis der ‚Endlösung‘“ exemplifizierte; Broszats Argumentation, wonach es von Adolf Hitler (1889–1945) wohl „keinen umfassenden allgemeinen Vernichtungsbefehl gegeben hat, das ‚Programm‘ der Judenvernichtung sich vielmehr aus Einzelaktionen heraus bis zum Frühjahr 1942 allmählich institutionell und faktisch entwickelte“, widersprach u. a. Christopher Browning (geb. 1944).

    Bald nach seiner Ernennung zum Direktor des IfZ als Nachfolger Helmut Krausnicks (1905–1990) und zum Honorarprofessor an der Universität Konstanz 1972 begann Broszat mit einem mehrteiligen Forschungsprojekt über „Widerstand und Verfolgung in Bayern 1933–1934“, mit dem er und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Maßstäbe in der sozial- und alltagsgeschichtlichen Erforschung der NS-Zeit setzten. Der von ihm in diesem Zusammenhang eingeführte Begriff der „Resistenz“ suchte die stark kanonisierte Historiografie zum politischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus durch eine Perspektive „von unten“ zu ergänzen.

    Längst vor dem „Historikerstreit“ 1986/87, in dem er zu den Kritikern von Ernst Nolte (1923–2016) gehörte, war Broszat ein in den Medien vielgefragter Verfechter des selbstkritischen Umgangs mit der deutschen Geschichte und verteidigte diesen gegen konservative Vorbehalte als „eines der besten Elemente unserer politischen Gesittung“. In diesem Sinne verfasste er aus Anlass des 40. Jahrestags des Kriegsendes auf Einladung der kulturpolitischen Zeitschrift „Merkur“ ein viel diskutiertes „Plädoyer für eine Historisierung des Nationalsozialismus“. Darin argumentierte er, auch die herkömmliche „Pauschaldistanzierung von der NS-Vergangenheit“ sei „noch eine Form der Verdrängung und Tabuisierung“ und letztlich geeignet, einem „restaurierten Historismus“ als kompensatorisches Alibi zu dienen. Broszat zielte damit auf rezente neokonservative Tendenzen in der bundesdeutschen Geschichtspolitik und -wissenschaft. Dagegen stellte er die Forderung nach einer „Normalisierung unseres Geschichtsbewusstseins“, die auf Dauer die NS-Zeit nicht aussparen und „um sie herum“ erfolgen könne, produzierte damit aber auch Missverständnisse, aus denen schließlich der berühmt gewordene Briefwechsel (1988) mit dem israelischen Historiker Saul Friedländer (geb. 1932) hervorging. Dessen Kritik bezog sich auf Broszats unscharfen Begriff der Normalisierung sowie auf seine erkenntnistheoretisch unhaltbare Gegenüberstellung einer deutschen Zeitgeschichtswissenschaft als Verkörperung eines rationalen Diskurses über die NS-Vergangenheit und einer vermeintlich „mythischen Erinnerung“ der jüdischen Überlebenden.

    In dem vergleichsweise kleinen Kreis junger Forscher, der die historische Subdisziplin der Zeitgeschichte nach dem Zweiten Weltkrieg empirisch begründete, wurde Broszat neben Karl Dietrich Bracher (1922–2016) zur prägenden Figur. Mehr noch als Letzterer wirkte er mit seinen oft pionierhaften monografischen Werken zur Verbrechensgeschichte des „Dritten Reichs“ als politischer Aufklärer und rastloser Anreger ihrer weiteren Erforschung, in seiner Rolle als langjähriger Institutsdirektor dann auch mit Blick auf die Nachgeschichte des Nationalsozialismus in der Besatzungszeit und der frühen Bundesrepublik.

  • Auszeichnungen

    1986 Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
  • Quellen

    Nachlass:

    Archiv des Instituts für Zeitgeschichte, München.

  • Werke

    Monografien:

    Die antisemitische Bewegung im wilhelminischen Deutschland, Diss. phil. Köln 1952. (Typoskript)

    Der Nationalsozialismus. Weltanschauung, Programm und Wirklichkeit, 1960, 41961. (Onlineressource)

    Nationalsozialistische Polenpolitik 1939–1945, 1961. (Onlineressource)

    Zweihundert Jahre deutsche Polenpolitik, 1963, 41986.

    Martin Broszat/Ladislaus Hory, Der kroatische Ustascha-Staat 1941–1945, 1964, 21965.

    Martin Broszat/Hans Buchheim/Hans-Adolf Jacobsen/Helmut Krausnick, Anatomie des SS-Staates, 2 Bde., 1965, 82005, engl. 1970.

    Der Staat Hitlers. Grundlegung und Entwicklung seiner inneren Verfassung, 1969, 131992, Nachdr. 2007, engl. 1981, franz. 1986, ukrain. 2009.

    Die Machtergreifung. Der Aufstieg der NSDAP und die Zerstörung der Weimarer Republik, 1984, 51994, ital. 1986, engl. 1987, tschech. 2002.

    Nach Hitler. Der schwierige Umgang mit unserer Geschichte, 1986, veränderte Ausg. 1988.

    Herausgeberschaften:

    Rudolf Höß. Kommandant in Auschwitz. Autobiographische Aufzeichnungen, 1958, 312023, finn. 1959, ungar. 2017.

    Studien zur Geschichte der Konzentrationslager, 1970.

    Bayern in der NS-Zeit, 6 Bde., 1977–1983. (Haupthg.)

    Martin Broszat/Norbert Frei, Das Dritte Reich. Ursprünge, Ereignisse, Wirkungen, 1983.

    Martin Broszat/Klaus-Dietmar Henke/Hans Woller, Von Stalingrad zur Währungsreform. Zur Sozialgeschichte des Umbruchs in Deutschland, 1988.

    Martin Broszat/Klaus Schwabe, Die deutschen Eliten und der Weg in den Zweiten Weltkrieg, 1989.

    Martin Broszat/Hermann Weber, SBZ-Handbuch. Staatliche Verwaltungen, Parteien, gesellschaftliche Organisationen und ihre Führungskräfte in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands 1945–1949, 1990, 21993.

    Aufsätze:

    Aufgaben und Probleme des zeitgenössischen Geschichtsunterrichts, in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 8 (1957), S. 529–550.

    Nationalsozialistische Konzentrationslager 1933–1945, in: Martin Broszat/Hans Buchheim/Hans-Adolf Jacobsen/Helmut Krausnick (Hg.), Anatomie des SS-Staates, Bd. 2, 1965, S. 9–160.

    Soziale Motivation und Führer-Bindung des Nationalsozialismus, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 18 (1970), S. 392–409. (Onlineressource)

    Hitler und die Genesis der Endlösung, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 25 (1977), S. 739–775. (Onlineressource)

    „Holocaust“ und die Geschichtswissenschaft, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 27 (1979), S. 285–298. (Onlineressource)

    Zur Struktur der NS-Massenbewegung, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 31 (1983), S. 52–76. (Onlineressource)

    Plädoyer für eine Historisierung des Nationalsozialismus, in: Merkur 435 v. 1.5. 1985, S. 373–385. (Onlineressource)

    Was heißt Historisierung des Nationalsozialismus?, in: Historische Zeitschrift 247 (1988), S. 1–14.

    Martin Broszat/Saul Friedländer, Um die „Historisierung des Nationalsozialismus“. Ein Briefwechsel, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 36 (1988), S. 339–372. (Onlineressource)

    Bibliografie:

    Norbert Frei (Hg.), Martin Broszat, der „Staat Hitlers“ und die Historisierung des Nationalsozialismus, 2007, S. 216–219.

  • Literatur

    Kurt Pätzold, Martin Broszat und die Geschichtswissenschaft in der DDR, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 39 (1991), S. 663–676.

    Klaus-Dietmar Henke/Claudio Natoli (Hg.), Mit dem Pathos der Nüchternheit. Martin Broszat, das Institut für Zeitgeschichte und die Erforschung des Nationalsozialismus, 1991.

    Nicolas Berg, Der Holocaust und die westdeutschen Historiker. Erforschung und Erinnerung, 2003.

    Norbert Frei, Hitler-Junge, Jahrgang 1926. Hat der Historiker Martin Broszat seine NSDAP-Mitgliedschaft verschwiegen – oder nichts davon gewusst?, in: Die Zeit v. 11.9.2003.

    Viktor Winkler, Ein gefährdetes Erbe. Zum „Fall“ Martin Broszat, in: H-Soz-Kult v. 27.10.2004. (Onlineressource)

    Norbert Frei (Hg.), Martin Broszat, der „Staat Hitlers“ und die Historisierung des Nationalsozialismus, 2007.

    Frank Bösch, Versagen der Zeitgeschichtsforschung? Martin Broszat, die westdeutsche Geschichtswissenschaft und die Fernsehserie „Holocaust“, in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History 6 (2009), S. 477–482. (Onlineressource)

    Nachrufe:

    Karl Dietrich Bracher/Herbert Kießling/Hans-Peter Schwarz/Ludolf Herbst/Christian Meier, Nachrufe auf Martin Broszat, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 38 (1990), S. 5–42. (P) (Onlineressource)

    Hans Mommsen, Zeitgeschichte als „Kritische Aufklärungsarbeit“. Zur Erinnerung an Martin Broszat (1926–1989), in: Geschichte und Gesellschaft 17 (1991), S. 141–157.

  • Porträts

    Fotografien, Archiv des Instituts für Zeitgeschichte, München.

  • Autor/in

    Norbert Frei (Jena)

  • Zitierweise

    Frei, Norbert, „Broszat, Martin“ in: NDB-online, veröffentlicht am 01.10.2024, URL: https://www.deutsche-biographie.de/119019833.html#dbocontent

    CC-BY-NC-SA