Lebensdaten
1901 – 1972
Geburtsort
Atzgersdorf (Niederösterreich)
Sterbeort
Buffalo (New York, USA)
Beruf/Funktion
Biologe ; Wissenschaftsphilosoph ; Systemtheoretiker ; Physiologe
Konfession
römisch-katholisch
Normdaten
GND: 11865666X | OGND | VIAF: 59078916
Namensvarianten
  • Bertalanffy, Carl Ludwig von
  • Bertalanffy, Karl Ludwig von
  • Bertalanffy, Ludwig von
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Bertalanffy, Ludwig von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11865666X.html [03.10.2024].

CC0

  • Ludwig von Bertalanffy war einer der bedeutendsten Vertreter der Theoretischen Biologie und einer der einflussreichsten Systemtheoretiker des 20. Jahrhunderts. Mit seiner organismischen Auffassung erschloss er biologische Gesetzmäßigkeiten auf neuartige Weise; seine Theorien des offenen Systems und des Fließgleichgewichts lieferten Konzepte, die er zur Allgemeinen Systemtheorie als neuer Basisdisziplin zur Analyse von Systemen von der Biologie bis in die Psychologie, Psychiatrie und Soziologie hinein erweiterte. Außerdem beschäftigte er sich mit Wachstums- und Entwicklungsprozessen sowie der Krebsforschung.

    Lebensdaten

    Geboren am 19. September 1901 in Atzgersdorf (Niederösterreich)
    Gestorben am 12. Juni 1972 in Buffalo (New York, USA)
    Grabstätte in Montréal (Québec, Kanada)
    Konfession römisch-katholisch
    Ludwig von Bertalanffy, Österreichische Nationalbibliothek (InC)
    Ludwig von Bertalanffy, Österreichische Nationalbibliothek (InC)
  • Lebenslauf

    19. September 1901 - Atzgersdorf (Niederösterreich)

    1911 - 1918 - Wien

    Schulbesuch

    Karl Ludwig-Gymnasium

    1920 - Zell am See (Land Salzburg)

    Matura (extern)

    Gymnasium

    1920 - 1924 - Innsbruck

    Studium der Kunstgeschichte, Philosophie und Botanik (Pflanzenphysiologie)

    Universität

    1924 - 1926 - Wien

    Studium der Kunstgeschichte, Germanistik und Philosophie

    Universität

    1926 - Wien

    Promotion (Dr. phil.)

    Universität

    1930 - 1932

    Stipendiat

    Österreichisch-Deutsche Wissenschaftshilfe (Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft)

    1934 - Wien

    Habilitation für Theoretische Biologie; Privatdozent

    Universität

    1937 - 1938 - Chicago (Illinois, USA); Woods Hole (Massachusetts, USA)

    Rockefeller Foundation

    1938 - 1945

    Mitglied

    NSDAP

    1940 - Wien

    außerplanmäßiger Professor

    Universität

    Mai 1945 - Oktober 1945 - Wien

    interimistischer Leiter des Instituts für Zoologie

    Universität

    1945 - 1948 - Wien

    Entnazifizierung; zunächst Aberkennung des Professorentitels und Entzug der Lehrbefugnis; unsichere zeitweilige Arbeitsverhältnisse

    Universität

    1945 - 1948 - Wien

    journalistische Tätigkeit

    u. a. Die Woche (Wochenzeitung)

    August 1948 - Februar 1949 - London

    Gastprofessor

    University of London

    1949 - Montréal (Québec, Kanada)

    Gastaufenthalt am Department of Zoology; Fellow der Lady Davis Foundation

    McGill University; Université de Montréal

    1949 - 1954 - Ottawa (Ontario, Kanada)

    Professor; Direktor

    Biological Research Department der University of Ottawa

    1954 - 1955 - Stanford (Kalifornien, USA)

    Gastprofessor (Stipendiat)

    Center for Advanced Study in Behavioral Sciences der Stanford University

    1955 - 1958 - Los Angeles (Kalifornien, USA)

    Director of Biological Research; Visiting Professor of Physiology

    Mount Sinai Hospital; University of Southern California

    1958 - 1960 - Topeka (Kansas, USA)

    Sloan Professor; Mitglied des Research Departments

    Menninger Foundation

    1961 - 1968 - Edmonton (Alberta, Kanada)

    Professor of Theoretical Biology

    Department of Zoology und Department of Psychology, seit 1966 Center for Advanced Study in Theoretical Psychology der University of Alberta

    1969 - 1972 - Buffalo (New York, USA)

    University Professor; Gastprofessor (Stipendiat)

    Faculty of Social Sciences und Department of Theoretical Biology der State University of New York

    12. Juni 1972 - Buffalo (New York, USA)
  • Genealogie

    Vater Gustav von Bertalanffy 1861–1919 Eisenbahn-Direktor
    Stiefvater Eduard Kaplan 1882–1975 Eisenbahn-Inspektor
    Großvater väterlicherseits Carl (Karl) Joseph von Bertalan(ffy) 1833–1912 Schauspieler; Direktor des Stadttheaters in Klagenfurt und des Landes- und Stadttheaters in Graz
    Mutter Charlotte Karolina Agnes von Bertalanffy, geb. Vogl 1878–1967
    Großvater mütterlicherseits Joseph Vogl 1844–1927 Verleger; Drucker; Unternehmer
    Heirat 1.3.1925
    Ehefrau Maria Magdalena von Bertalanffy, geb. Bauer 1904–1981
    Sohn Felix D. Bertalanffy 1926–1999 Professor für Anatomie an der University of Manitoba in Winnipeg (Manitoba, Kanada)
    Diese Grafik wurde automatisch erzeugt und bietet nur einen Ausschnitt der Angaben zur Genealogie.

    Bertalanffy, Ludwig von (1901 – 1972)

    • Vater

      Gustav von Bertalanffy

      1861–1919

      Eisenbahn-Direktor

    • Mutter

      Charlotte von Bertalanffy

      1878–1967

      • Großvater mütterlicherseits

        Joseph Vogl

        1844–1927

        Verleger; Drucker; Unternehmer

    • Heirat

      • Ehefrau

        Maria Magdalena von Bertalanffy

        1904–1981

  • Biografie

    Ausbildung

    Bertalanffy wurde von Privatlehrern unterrichtet, ehe er von 1911 bis 1918 das Karl Ludwig-Gymnasium in Wien-Meidling besuchte. Paul Kammerer (1880–1926), ein Nachbar der Familie, weckte sein Interesse für Biologie. Ende 1918 übersiedelte Bertalanffy mit seiner Mutter und seinem Stiefvater nach Zell am See (Land Salzburg), wo er als Externer 1920 die Matura erwarb. Danach studierte er an der Universität Innsbruck Kunstgeschichte, Philosophie und Botanik, seit 1924 an der Universität Wien Kunstgeschichte und Germanistik (Deutsche Literatur), später Philosophie bei Robert Reininger (1869–1955) und Moritz Schlick (1882–1936), dem Mitgründer des neopositivistischen Wiener Kreises. Bertalanffy setzte sich mit diesem Gedankengut intensiv auseinander, blieb aber auf Distanz. Während seiner Studienzeit in Wien hatte er verstärkten Kontakt mit den Mitarbeitern der Biologischen Versuchsanstalt, u. a. Paul A. Weiss (1898–1989). 1926 wurde er bei Schlick mit einer Dissertation über den Physiker und Naturphilosophen Gustav Theodor Fechner (1801–1887) zum Dr. phil. promoviert. Bertalanffy, der zwischen Natur- und Geisteswissenschaften schwankte, entschied sich aufgrund besserer Karrierechancen für die Biologie, bemühte sich aber zeitlebens, eine Brücke zwischen beiden Wissenschaftskulturen zu bauen.


    Auf dem Weg zu einer umfassenden „Theoretischen Biologie“

    Bertalanffys Interesse für Mystik führte 1928 zu der Abfassung eines Buches über Nikolaus von Kues (1401–1464), den er in der Einleitung zu den ausgewählten Texten als einen der Väter des modernen Denkens porträtierte. Mit „Kritische Theorie der Formbildung“ (1928) begann Bertalanffy – in Auseinandersetzung mit den historischen Diskursen um Vitalismus (Neovitalismus), Mechanismus (Reduktionismus) und Holismus – seine organismische Auffassung als Zugang zu einer Theoretischen Biologie zu etablieren. Er sah in Analogie zur Theoretischen Physik die Notwendigkeit, an biologische Probleme theoretisch heranzugehen und spezifische biologische Gesetzmäßigkeiten herauszuarbeiten, die nicht auf Chemie und Physik zurückführbar sind. Sein integrativer Ansatz, der die Besonderheiten und die Dynamik des Biologischen auf den verschiedenen Komplexitätsebenen der Organisation des Lebendigen sowie Ganzheitsvorstellungen betonte und von Zellen über Organe und Organismen bis zu Populationen und Ökosystemen reichte, fand nicht nur die Unterstützung von Biologen, sondern auch von Philosophen und Psychologen, z. B. Julius Schaxel (1887–1943), Joseph H. Woodger (1894–1981), Hans Vaihinger (1852–1933), Joseph Needham (1900–1995), Bernhard Bavink (1879–1947), Edward Stuart Russell (1887–1954) sowie Karl Bühler (1879–1963) und Charlotte Bühler (1893–1974).

    Dank eines Stipendiums der Österreichisch-Deutschen Wissenschaftshilfe von 1930 bis 1932 finanziell abgesichert, konnte Bertalanffy den ersten Band seines grundlegenden Werks „Theoretische Biologie“ (1932) fertigstellen, in dem er sich erfolgreich um eine Klärung der biologischen Methoden und Denkweisen bemühte, die Eigengesetzlichkeit des Organismus hervorhob und Ansätze für eine mathematisch-quantitative Behandlung biologischer Prozesse entwickelte. Aufgrund des Buchs zu einem international anerkannten Philosophen der Biologie avanciert, verwendete er die „Theoretische Biologie“ 1933/34 als Habilitationsschrift und wurde als Erster an der Universität Wien für Theoretische Biologie habilitiert. 1934 wurde er am Zweiten Zoologischen Institut unter Jan Versluys (1873–1939) Privatdozent und forschte über Probleme des Stoffwechsels, der Differenzierung (Morphogenese) und des Wachstums.

    Mit einem Stipendium der Rockefeller Foundation ging Bertalanffy 1937/38 nach Chicago (Illinois, USA), um mit dem Biomathematiker Nicolas Rashevsky (1899–1972) zusammenzuarbeiten. In einem Seminar in Chicago 1937 stellte er erstmalig Grundzüge seiner Generellen Systemtheorie vor. 1938 kehrte er wegen fehlender Stellenaussichten in den USA nach Wien zurück und trat in die NSDAP ein, um seine Karriere abzusichern. Einerseits hielt er an seinen konservativen Vorstellungen fest und lieferte kaum direkte Bezüge auf nationalsozialistisches Gedankengut, andererseits verhielt er sich ambivalent und stimmte einigen Ansichten (weltanschauliche Bedeutung der Biologie, Führerprinzip auch in biologischen Hierarchien) durchaus zu. Bertalanffy wurde an der Universität Wien supplierender Assistent, dann Dozent am Institut für Zoologie und 1940 außerplanmäßiger Professor. Weiterhin beschäftigte er sich mit Fragen des Wachstums und Stoffwechsels. In „Der Organismus als physikalisches System betrachtet“ (1940) entwickelte er seine Theorie vom Organismus als offenes System fort und erweiterte seine Betrachtungsweise auf demografische und soziologische Fragestellungen. In der ersten Hälfte der 1940er Jahre legte er u. a. in „Vom Molekül zur Organismenwelt. Grundfragen der modernen Biologie“ über den Begriff des Fließgleichgewichts (Steady State) als Form dynamischer Prozesse in offenen Systemen seine Ansichten dar und lieferte weitere Grundlagen für eine mathematische Theorie von Wachstumsprozessen. 1942 erschien der zweite Band seiner „Theoretischen Biologie“ zu den Schwerpunkten Stoffwechsel und Wachstum; die Vorarbeiten für einen dritten Band gingen am Ende des Zweiten Weltkriegs (1945) bei einem Totalverlust seines Eigentums verloren. Nach Kriegsende wirkte er als interimistischer Leiter des Instituts für Zoologie. Im Zuge der Entnazifizierung wurden ihm der Professorentitel aberkannt und die Lehrbefugnis zeitweise entzogen.

    In Kanada und den USA: Die Entwicklung der General System Theory

    Nach einer Vortragstätigkeit in der Schweiz 1948 ging Bertalanffy im selben Jahr als Gastwissenschaftler nach Großbritannien, u. a. zu Woodger und 1949 nach Kanada. Von 1954 bis 1960 sowie von 1969 bis 1972 nahm er Gastprofessuren und Stipendien in den USA wahr; von 1961 bis 1968 war er Professor für Theoretische Biologie an der University of Alberta in Edmonton (Alberta, Kanada). Trotz verschiedener ehrenvoller Positionen fand er aufgrund von Konflikten nur schwer eine Dauerstellung.

    Bertalanffys bereits früher entwickelte und formulierte Überlegungen zu einer allgemeinen Systemtheorie erschienen 1949 in der Zeitschrift „Biologia Generalis“ und 1950 im „British Journal for the Philosophy of Science“. Seine Allgemeine Systemtheorie erfasst auf der logischen Homologie basierende allgemeine Gesetzmäßigkeiten von Systemen, unabhängig von den Eigenschaften der betrachteten Gebiete, und soll als eine neue wissenschaftliche Basisdisziplin über Holismus und Reduktionismus hinausführen. Mit „Biophysik des Fließgleichgewichts. Einführung in die Physik offener Systeme und ihre Anwendung in der Biologie“ (1953) konkretisierte Bertalanffy seine Vorstellungen. 1968 kam mit „General System Theory. Foundations, Development, Applications“ eine zusammenfassende Darstellung heraus.

    Außerdem betrieb Bertalanffy experimentelle Forschungen in der Zellphysiologie und Zytochemie, u. a. mit seinem Sohn Felix D. Bertalanffy (1926–1999) zu einer Methode der Akridinorange-Fluoreszenz-Mikroskopie zur differentiellen Bestimmung von Nukleinsäuren und deren Einsatz in der Krebsforschung, sowie zu seinen Wachstumsgleichungen, die in der Fischereibiologie und anderen Gebieten genutzt werden. In späteren Jahren wandte er sich Fragen des Verhaltens sowie der theoretischen Psychologie und Psychiatrie zu (z. B. Differenzierung in der Psychologie, Theorie des Symbols, Bedeutung des Kontextes von Kultur, Einsatz der Systemtheorie in der Psychiatrie). Hier grenzte er sich vom US-amerikanischen Behaviorismus ebenso wie von der dort praktizierten Psychoanalyse ab. Darüber hinaus beschäftigte er sich mit der Geschichte des Postwesens.

    Während von seinen zahlreichen Anhängern die vereinheitlichenden Betrachtungen vieler Gebiete geschätzt wurden, fanden Kritiker, u. a. der Botaniker Erwin Bünning (1906–1990) sowie die Zoologen Max Hartmann (1876–1962) und Friedrich Seidel (1897–1992), seine Ansätze zu ausschweifend und bemängelten, dass seine großangelegte „Theoretische Biologie“ unvollendet geblieben sei und die späteren, mehr popularisierenden Schriften nicht im kritischen Verstehen der Gesetze der Biologie weitergeführt hätten. Bertalanffys Lebenswerk besaß Ausstrahlung über die unmittelbare Systemtheorie hinaus auf viele Bereiche der Biowissenschaften, Psychologie und Medizin bis hin zur Pflegewissenschaft, der Soziologie und Wissenschaftstheorie. Zu seinen Schülern zählen der Biophysiker und Systemtheoretiker Alfred Locker (1922–2005), der Zoologe Rupert Riedl (1925–2005) und der Anatom Joachim-Hermann Scharf (1921–2014).

  • Auszeichnungen

    1954 Mitgründer und Vizepräsident (bis 1960) der Society for General Systems Research
    1963 Gold Medalist der Postal History Society of the Americas
    1967 Ehrenmitglied der American Psychiatric Association
    1967 Mitglied der International Academy of Cytology
    1968 Mitglied der Leopoldina
    Mitglied der New York Academy of Sciences
    Mitglied der Canadian Physiological Society
    Mitglied der Canadian Philosophical Association
    Bertalanffy Center for the Study of the Systems Science
  • Quellen

    Nachlass:

    Universität Wien, Archiv der Zoologischen Sammlung. (P) (Dauerleihgabe des Bertalanffy Center for the Study of the Systems Science, Wien)

    Weitere Archivmaterialien:

    Archiv der Leopoldina, Halle an der Saale, Matrikelmappe.

  • Werke

    Monografien und Herausgeberschaften:

    Fechner und das Problem der Integrationen höherer Ordnung. Ein Versuch zur induktiven Metaphysik, 1926. (Diss. phil.)

    Nikolaus von Kues, 1928. (Hg.)

    Kritische Theorie der Formbildung, 1928, engl. 1933, 21962, span. 1934.

    Lebenswissenschaft und Bildung, 1930.

    Theoretische Biologie, Bd. 1, 1932 u. Bd. 2, 1942, 21951.

    Das Gefüge des Lebens, 1937.

    Vom Molekül zur Organismenwelt. Grundfragen der modernen Biologie, o. J. [1940 oder 1944], 21949.

    Ludwig von Bertalanffy/Fritz Gessner (Hg.), Handbuch der Biologie, 10 Bde., 1942–1972 [1977]. (Begründer).

    Biologie und Medizin, 1946.

    Das biologische Weltbild. Die Stellung des Lebens in Natur und Wissenschaft, 1949, 21990, engl. 1952, 21960, japan. 1954, 21974, franz. 1961, span. 1963, niederl. 1965.

    Auf den Pfaden des Lebens. Ein biologisches Skizzenbuch, 1951.

    Ludwig von Bertalanffy, Biophysik des Fließgleichgewichts. Einführung in die Physik offener Systeme und ihre Anwendung in der Biologie, 1953, 21977 mit Walter Beier/Reinhard Laue.

    Ludwig von Bertalanffy/Anatol Rapoport (Hg.), General Systems, 1956–1972.

    Robots, Men and Minds, 1967, dt. 1970 „… aber vom Menschen wissen wir nichts“, franz. 1972, 21982, ital. 1967, 21971, span. 1971, 21974, tschech. 1972, japan. 1971.

    General System Theory. Foundations, Development, Applications, 1968, 21969, erw. 31971, 52015, franz. 1973, 52012, ital. 1971, 42004, span. 1972, 41983, schwed. 1972, japan. 1973, 31992.

    Organismic Psychology and Systems Theory, 1968, ital. 1973.

    Aufsätze:

    Philosophie des Organischen (Theoretische Biologie), in: Literarische Berichte aus dem Gebiet der Philosophie 17/18 (1928), S. 5–53.

    Wandlungen des biologischen Denkens. Ihre Bedeutung für Wissenschaft und Geistesleben, in: Neue Jahrbücher für Wissenschaft und Jugendbildung 10 (1934), S. 339–366.

    Untersuchungen über die Gesetzlichkeit des Wachstums. I. Teil: Allgemeine Grundlagen der Theorie; Mathematische und physiologische Gesetzlichkeiten des Wachstums bei Wassertieren, in: Roux’ Archiv für Entwicklungs-Mechanik 131 (1934), S. 613–652.

    Der Organismus als physikalisches System betrachtet, in: Die Naturwissenschaften 28 (1940), H. 33, S. 521–531.

    Die organismische Auffassung und ihre Auswirkungen, in: Der Biologe 7/8 (1941), S. 247–258 u. 9/10 (1941), S. 337–345.

    Das Wachstum in seinen physiologischen Grundlagen und seiner Bedeutung für die Entwicklung mit besonderer Berücksichtigung des Menschen, in: Zeitschrift für Rassenkunde und die gesamte Forschung am Menschen 13 (1942/43), S. 77–290.

    Das organische Wachstum und seine Gesetzmäßigkeiten, in: Experientia 4 (1948), H. 7, S. 255–269.

    Das Weltbild der Biologie, in: Simon Moser (Hg.), Weltbild und Menschenbild, Internationale Hochschulwochen des österreichischen College in Alpbach, Tirol, 24. August bis 11. September 1947, 1948, S. 251–274.

    Zu einer allgemeinen Systemlehre, in: Biologia Generalis 19 (1949), S. 114–129, Nachdr., in: Knut Bleicher (Hg.), Organisation als System, 1972, S. 31–45.

    Problems of Organic Growth, in: Nature 163 (1949), S. 156–158.

    The Concept of System in Physics and Biology, in: Bulletin of the British Society for the History of Science 1 (1949), S. 44 f.

    Goethes Naturauffassung, in: Atlantis 21 (1949), H. 8, S. 357–363.

    An Outline of General System Theory. in: British Journal for the Philosophy of Science 1 (1950), S. 134–165.

    The Theory of Open Systems in Physics and Biology, Science 111 (1950), S. 23–29, Nachdr., in: Frederick E. Emery (Hg.), Systems Thinking, 1969, S. 70–85.

    Die Evolution der Organismen, in: Johannes Schlemmer (Hg.), Schöpfungsglaube und Evolutionstheorie, 1955, S. 53–66.

    A Biologist Looks at Human Nature, in: The Scientific Monthly 82 (1956), H. 1, S. 33–41.

    Ludwig von Bertalanffy/Francis Masin/Marianna Masin, Use of Acridine-Orange Fluorescence Technique in Exfoliative Cytology, in: Science 124 (1956), S. 1024 f.

    Wachstum, in: Thilo Krumbach (Hg.), Handbuch der Zoologie. Bd. 8: Mammalia, Teil 4. Interplasmatischer Stoffwechsel, Beitrag 6, 1957, S. 1–68, engl. u. d. T. Principles and Theory of Growth, in: Wiktor Waclaw Nowinski (Hg.), Fundamental Aspects of Normal and Malignant Growth, 1960, S. 137–259.

    Ludwig von Bertalanffy/Felix D. Bertalanffy, A New Method for Cytological Diagnosis of Pulmonary Cancer, in: Annals of the New York Academy of Sciences 84 (1960), S. 225–238.

    Neue Wege biologisch-medizinischen Denkens. Festvortrag, Ärztliches Collegium, Regensburg, 1960, Nachdr. in: Ärztliche Mitteilungen 46 (1961), H. 42, S. 2389–2396.

    General System Theory. A Critical Review, in: General Systems 7 (1962), S. 1–20, Nachdr. in: Walter Buckley (Hg.), Modern Systems Research for the Behavioral Scientist, 1968, S. 11–30.

    Ludwig von Bertalanffy/Felix D. Bertalanffy, Akridinorange-Fluoreszenz-Cytodiagnostik in der Früherkennung des Krebses, in: Ärztliche Mitteilungen 47 (1962), H. 46, S. 2393–2397.

    Acridine Orange Fluorescence in Cell Physiology, Cytochemistry and Medicine, in: Protoplasma 57 (1963), S. 51–83.

    General Systems Theory and Psychiatry, in: Silvano Arieti (Hg.), American Handbook of Psychiatry, 1966, S. 705–721.

    Das Modell des offenen Systems, in: Joachim-Hermann Scharf/Günter Bruns (Hg.), Biologische Modelle, 1968, S. 73–87.

    General Systems Theory and Psychiatry. An Overview, in: William Gray/Frederick J. Duhl/Nicholas D. Rizzo (Hg.), General Systems Theory and Psychiatry, 1969, S. 33–46.

    The History and Status of General Systems Theory, in: George J. Klir (Hg.), Trends in General Systems Theory, 1972, S. 21–41.

  • Literatur

    Monografien:

    Sabine Brauckmann, Eine Theorie für Lebendes? Die synthetische Antwort Ludwig von Bertalanffys, 2000. (W, P)

    Mark Davidson, QuErDenken! Leben und Werk Ludwig von Bertalanffys, 2005.

    David Pouvreau, La „tragédie dialectique du concept de totalité“. Une biographie non officielle de Ludwig von Bertalanffy (1901–1972), 2006, engl. 2009. (W)

    David Pouvreau, Une histoire de la „systémologie générale“ de Ludwig von Bertalanffy. Généalogie, genèse, actualisation et postérité d’un projet herméneutique, 2013. (W)

    Thomas Diesner, Die Allgemeine Systemtheorie bei Ludwig von Bertalanffy. Eine Begründung interdisziplinärer Wissenschaftspraxis, 2015.

    Aufsätze:

    Gerhard Nierhaus, Ludwig von Bertalanffy 1901–1972, in: Sudhoffs Archiv 65 (1981), H. 2, S. 144–172.

    Thadd(e)us E. Weckowicz, Ludwig von Bertalanffy (1901–1972). A Pioneer of General Systems Theory, in: Center for Systems Research Working Paper 89 (1989), H. 2.

    Josef Schurz, Einleitung. Ludwig von Bertalanffy. Der Virtuose der Interdisziplinarität, in: Ludwig von Bertalanffy. Das biologische Weltbild. Die Stellung des Lebens in Natur und Wissenschaft. Mit einem Vorwort von Felix D. Bertalanffy und einer Einleitung von Josef Schurz, 1990, S. XI–XXIX.

    Veronika Hofer, Der Beginn der biologischen Systemtheorie im Kontext der Wiener Moderne. Diskurslinien und Wissenschaftsgemeinschaften als intellektueller Hintergrund für Ludwig von Bertalanffy, in: Karl Edlinger/Walter Feigl/Günther Fleck (Hg.), Systemtheoretische Perspektiven. Der Organismus als Ganzheit in der Sicht von Biologie, Medizin und Psychologie, 2000, S. 137–158.

    Veronika Hofer, Philosophy of Biology around the Vienna Circle. Ludwig von Bertalanffy, Joseph Henry Woodger and Philipp Frank, in: Michael Heidelberger/Friedrich Stadler (Hg.), History of Philosophy of Science. New Trends and Perspectives, 2002, S. 325–333.

    Wolfgang Hofkirchner, Ludwig von Bertalanffy. Forerunner of Evolutionary Systems Theory, in: Jifa Gu/Gerhard Chroust (Hg.), The New Roles of Systems Sciences for a Knowledge-Based Society. Proceedings of the First World Congress of the International Federation for Systems Research, Kobe, Japan 2005, 2005. (CD-ROM)

    Manfred Drack/Wilfried Apfalter, Is Paul A. Weiss’ and Ludwig von Bertalanffy’s System Thinking Still Valid Today?, in: Systems Research and Behavioral Science 24 (2007), H. 5, S. 537–546.

    Manfred Drack/Wilfried Apfalter/David Pouvreau, On the Making of a System Theory of Life. Paul A. Weiss and Ludwig von Bertalanffy’s Conceptual Connection, in: The Quarterly Review of Biology 82 (2007), H. 4, S. 349–373. (P)

    David Pouvreau/Manfred Drack, On the History of Ludwig von Bertalanffy’s „General Systemology“, and on its Relationship to Cybernetics. Part I: Elements on the Origins and Genesis of Ludwig von Bertalanffy’s „General Systemology“, in: International Journal of General Systems 36 (2007), H. 3, S. 281–337.

    David Pouvreau, On the History of Ludwig von Bertalanffy’s „General Systemology“, and on its Relationship to Cybernetics. Part II: Contexts and Developments of the Systemological Hermeneutics Instigated by von Bertalanffy, in: International Journal of General Systems 43 (2014), H. 2, S. 172–245.

    Manfred Drack/David Pouvreau, On the History of Ludwig von Bertalanffy’s „General Systemology“, and on its Relationship to Cybernetics. Part III: Convergences and Divergences, in: International Journal of General Systems 44 (2015), H. 5, S. 523–571.

    Manfred Drack, Ludwig von Bertalanffy’s Organismic View on the Theory of Evolution, in: Journal of Experimental Zoology, Part B, Molecular and Developmental Evolution 324 (2015), S. 77–90. (P)

    Wolfgang Hofkirchner, Social Relations. Building on Ludwig von Bertalanffy, in: Systems Research and Behavioral Science 36 (2019), S. 263–273.

    Felix Tretter, „Systems Medicine“ in the View of von Bertalanffy’s „Organismic Biology“ and Systems Theory, in: Systems Research and Behavioral Science 36 (2019), S. 346–362.

    Magnus Ramage/Karen Shipp, Ludwig von Bertalanffy, in: dies., Systems Thinkers, 22020, S. 53–62.

    Gerard de Zeeuw, Strategies beyond Systems. Ludwig von Bertalanffy, General System Theory (1968), in: Dirk Baecker (Hg.), Schlüsselwerke der Systemtheorie, 42021, S. 57–73.

    Lexikonartikel:

    Manfred Laubichler, Art. „Bertalanffy, Carl Ludwig von“, in: Dieter Hoffmann/Hubert Laitko/Staffan Müller-Wille (Hg.), unter Mitarbeit von Ilse Jahn, Lexikon der bedeutenden Naturwissenschaftler in drei Bänden, Bd. 1, 2003, S. 151 f.

    Hans Werner Ingensiep, Art. „Bertalanffy, Ludwig von“, in: Rudolf Vierhaus (Hg.), Deutsche Biographische Enzyklopädie, Bd. 1, 22005, S. 601. (P)

    Luitfried Salvini-Plawen, Art. „Bertalanffy, Ludwig von“, in: Österreichisches Biographisches Lexikon, 2013. (Onlineressource)

    Festschriften:

    William Gray/Nicholas D. Rizzo (Hg.), Unity Through Diversity. A Festschrift for Ludwig von Bertalanffy, 2 Bde., 1973. (W, P)

    Ervin Laszlo (Hg.), The Relevance of General Systems Theory, Papers Presented to Ludwig von Bertalanffy on His Seventieth Birthday, 1972.

    Kristof Van Assche/Vladislav Valentinov/Gert Verschraegen (Hg.), Ludwig von Bertalanffy. Legacies, Traces, Reverberations and Amplifications. Commemorating the Man and the Work 50 Years after ‘General System Theory’, in: Systems Research and Behavioral Science 36 (2019), H. 3.

  • Onlineressourcen

  • Porträts

    Fotografie, Archiv der Leopoldina, Halle an der Saale.

    Fotografie, Universitätsarchiv Wien, Bildarchiv, Sign. 106.I.1842. (Onlineressource)

  • Autor/in

    Michael Kaasch (Halle an der Saale)

  • Zitierweise

    Kaasch, Michael, „Bertalanffy, Ludwig von“ in: NDB-online, veröffentlicht am 01.10.2024, URL: https://www.deutsche-biographie.de/11865666X.html#dbocontent

    CC-BY-NC-SA