Boie, Heinrich Christian
- Dates of Life
- 1744 – 1806
- Place of birth
- Meldorf (Holstein)
- Place of death
- Meldorf (Holstein)
- Occupation
- Dichter ; Schriftsteller ; Herausgeber ; Mitglied des Göttinger Hainbundes ; Jurist
- Religious Denomination
- evangelisch
- Authority Data
- GND: 118661078 | OGND | VIAF: 59125374
- Alternate Names
-
- Boie, Heinrich Christian
- Boie, Heinrich C.
- Boie, Heinrich Cristian
Linked Services
- * Kalliope-Verbund
- Archivportal-D
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Bach - digital [2017-]
- correspSearch - Verzeichnisse von Briefeditionen durchsuchen [2014-]
- Personendaten-Repositorium der BBAW [2007-2014]
- Jean Paul – Sämtliche Briefe 🔄 digital
- EGO European History Online
- Interimsregister der Enzyklopädie der Neuzeit (Bd. 1-13)
- Trierer Porträtdatenbank (Künstler und Dargestellte)
- * Forschungsdatenbank so:fie Personen
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Nordrhein-Westfälische Bibliographie (NWBib)
- * musiconn - Für vernetzte Musikwissenschaft
- Personen im Fachinformationsdienst Darstellende Kunst
- Sächsische Bibliographie
- Deutsches Textarchiv (Autoren)
- Index Theologicus (IxTheo)
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
- * Internationales Quellenlexikon der Musik (RISM)
Relations
Genealogical Section (NDB)
- ADB 42 (1897), S. 413 (Wieland, Christoph Martin)
- ADB 45 (1900), S. 275 (Zimmermann, Johann Georg)
- NDB 10 (1974), S. 735 (Kästner, Abraham Gotthelf)
- NDB 19 (1999), S. 219 in Artikel Niebuhr, Carsten
- NDB 19 (1999), S. 720 (Overbeck, Christian Adolph)
- NDB 27 (2020), S. 122 in Artikel Voß, Johann ( Voß, Johann Heinrich)
- NDB 27 (2020), S. 124* ( Voß, Maria Christiana Ernestine, geborene Boie)
- NDB 27 (2020), S. 124 in Artikel Voß, Ernestine ( Voß, Maria Christiana Ernestine, geborene Boie)
- NDB 27 (2020), S. ( Voß, Johann Heinrich)
Places
Map Icons
Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.
-
Boie, Heinrich Christian
Dichter, * 19.7.1744 Meldorf (Holstein), † 3.3.1806 Meldorf (Holstein). (evangelisch)
-
Genealogy
V Johann Friedrich (1716–76), Pastor in Meldorf und Flensburg, S des Manke, süderdithmarscher Landesgevollmächtigter, und der Marg. Wilkens;
M Engel Katharina, T des Predigers in Ahrensboek →Heinrich Peter Haberkorn, aus hessischer Gelehrtenfamilie;
Schw Ernestine (⚭ →Johann Heinrich Voß, 1751–1826, Dichter);
⚭ 1) Celle 1785 Luise (1746–86), T des Kriegskanzleisekretärs Franz Otto Mejer in Hannover und der Sophie Katharina Kaiser, 2) Ohsen (Weser) 1788 Sara (1754–1842), T des Amtmanns Konr. Albrecht von Hugo; 7 K aus 2), u. a. →Heinrich (1794–1827), Zoologe, Kustos am Reichsmuseum Leiden, 1825 Leiter einer holländischen Expedition nach Java, →Friedrich (1789–1870), Justitiar in Kiel, veröffentlichte ornithologische Abhandlungen in L. Okens „Isis“ (1822-35) und im „Journal für Ornithologie“ (1855-69). -
Biography
B. begann in Jena das Studium der Theologie, wechselte aber bald zur juristischen Fakultät über und ging 1769 als Hofmeister junger Engländer nach Göttingen, wo er sich während der folgenden Jahre eine bedeutende Stellung im literarischen Leben errang, indem er gleichzeitig zu den älteren aufklärerischen und anakreontischen Dichtern lebhafte, auf bleibender geistiger Verwandtschaft beruhende Verbindungen knüpfte und durch seine herausgeberische Tätigkeit der jungen Generation entscheidend zum Durchbruch verhalf. Mit Friedrich Wilhelm Gotter begründete er 1770, von Abraham Gotthard Kästner fördernd unterstützt, nach französischem Vorbild den Göttinger Musenalmanach. In diesem gewann nach anfänglichem Überwiegen der poésie fugitive, auf die sich B.s eigene Produktivität fast ganz beschränkte, die neue deutsche Lied- und Odendichtung des Göttinger Hains die unbedingte Vorherrschaft. B., der selber als „Werdomar“ dem Bund angehörte, stand zu allen seinen Mitgliedern und zu G. A. Bürger in freundschaftlichem Verhältnis, gab jedoch, als er deren programmatische Parteilichkeit zur Unduldsamkeit werden sah, die Leitung des Almanachs 1775 an Johann Heinrich Voss ab und wandte sich allgemeineren literarischen Bildungszielen zu, für die er sich zusammen mit Dohm in der Zeitschrift „Deutsches Museum“ ein neues Organ gründete (1776-88, 1789-91 „Neues Deutsches Museum“). In der Geschichte des literarischen Zeitschriftenwesens gebührt dank B.s umsichtiger Leitung dem „Museum“ ein hervorragender Platz. - 1776 entschloß er sich zum Eintritt in die Verwaltungslaufbahn: er wurde zunächst Stabssekretär in Hannover, danach Landvogt von Süderdithmarschen. Auch in späteren Jahren erwarb sich seine auf gegenseitige geistige Mitteilung angewiesene Natur zu den treu bewahrten Freundschaften seiner Jugend noch manche neue hinzu, worunter die mit Karsten Niebuhr die menschlich bedeutsamste war. Das Familienleben des älteren Mannes wies mit seiner Neigung zur Idylle ähnlich wie das von Voss und Claudius hinüber in die Biedermeierzeit.
-
Works
Gedichte im Göttinger u. Vossischen Musenalm., u. a. Göttinger Musenalm. 1770–74, Neudr. der Jgg. 1770-72 hrsg. v. C. Redlich, Dt. Lit.denkmale 49/50, 52/53, 64/65, 1894-97, Ausw., hrsg. v. M. Mendheim, Lyriker u. Epiker d. klass. Periode, in: Kürschners Dt. Nat.-Lit., Bd. 135/I, o. J.;
Lieder d. Freude. 1804;
hs. Nachlaß Berlin, Staatsbibl.;
s. a. Frels. -
Literature
ADB III;
Goedeke IV/1, 1916;
K. Weinhold, H. Ch. B., 1868 (W);
H. Grantzow, Gesch. d. Göttinger u. d. Vossischen Musenalm., = Berliner Btrr. z. german. u. roman. Philol. 35, 1909;
W. Hofstaetter, Das Dt. Mus. u. d. Neue Dt. Mus., in: Probefahrten 12, 1908;
Mitt. aus d. Lit.archiv in Berlin 3.1905, S. 237-379 (Briefe an H. Ch. B.);
E. Consentius, Aus B.s Nachlaß, in: ZDP, 1923;
L. Bäte, Vossische Hausidylle, Briefe v. Ernestine Voss an H. Ch. u. S. B., 1924;
R. Voigt, Der Lebensweg eines bedeutenden Meldorfers, in: Dithmarschen, Jg. 13, 1937;
Kosch,|Lit.-Lex. I. - Zu Heinr. B.: J. A. Susanna, Lebensabriß u. Würdigung d. Verdienste H. B.s, 1830;
Briefe v. H. B. … aus Ostindien…, 1832;
E. Stresemann, Entwicklung d. Ornithol., 1951, S. 136 f.;
ders., in: Journal f. Ornithol. 94, 1953, S. 7 f.;zu Frdr.:
K. Möbius, in: Journal f. Ornithol. 18, 1870, S. 231-33. -
Portraits
Schattenriß in: Ch. D. Henning, Slg. v. Schattenrissen, 1782, Abb. b. G. Könnecke, Bilderatlas z. Gesch. d. dt. Nat.lit., ²1895, S. 258.
-
Author
Adalbert Elschenbroich -
Citation
Elschenbroich, Adalbert, "Boie, Heinrich Christian" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 423-424 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118661078.html#ndbcontent
-
Boie, Heinrich Christian
-
Biography
Boie: Heinrich Christian B., geb. 19. Juli 1744 zu Meldorf in Ditmarschen, † das. 3. März 1806. Er besuchte die Schule in Flensburg, wohin sein Vater als Prediger versetzt war, und studirte 1764—67 in Jena die Rechte. Ostern 1769 ging er nach Göttingen. Mit Gotter verband er sich hier zur Herausgabe eines Musenalmanachs, in Nachahmung des Pariser Almanach des Muses, dessen erster Jahrgang im Januar 1770 erschien. Die folgenden besorgte B. allein bis 1775, wo er die Redaction aufgab. Durch diesen Almanach und seine Verbindung mit den jungen in Göttingen studirenden Dichtern: Hölty, J. M. Miller, Voß, Ch. und F. L. Stolberg, Hahn, K. Fr. Cramer, die sich zu einem Bunde vereinigten, ebenso durch seine Freundschaft mit Bürger und seine ausgebreiteten literarischen Bekanntschaften war er von 1770—75 von unleugbarer Bedeutung für unsere Lyrik. B. selbst bearbeitete kleine Gedichte nach dem Englischen und Französischen, übersetzte auch wissenschaftliche englische Werke. Anfang 1776 ging er als Stabssecretär des commandirenden Generals nach Hannover und blieb dies bis 1781, wo er als Landvogt von Süderditmarschen nach seinem Geburtsort Meldorf kam. 1785 verheirathete er sich mit Louise Mejer, verlor sie aber schon 1786. Er vermählte sich zum zweiten Male 1788 mit Sara v. Hugo. Mit Dohm begründete er 1776 das „Deutsche Museum“, das er von 1778—1788 und als „Neues deutsches Museum“ bis 1791 allein herausgab, eine tüchtige Monatsschrift, welche der Litteratur und dem öffentlichen Leben dienen und vorzüglich die Deutschen mit ihren Nationalangelegenheiten bekannter machen sollte. Seit dem Aufhören des Museums trat B. der Litteratur ferner, doch regte ihn sein Schwager Voß noch zu manchen poetischen Versuchen an. B. war kein Dichter, aber ein formgewandter geschmackvoller Kenner. Er hat viele jüngere Talente durch seine Bildung, durch feines Urtheil und opferwillige Freundschaft gefördert.
-
Literature
K. Weinhold, H. Chr. Boie. Halle 1868.
-
Author
Weinhold. -
Citation
Weinhold, "Boie, Heinrich Christian" in: Allgemeine Deutsche Biographie 3 (1876), S. 85 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118661078.html#adbcontent