Heriger
- Lebensdaten
- erwähnt 913, gestorben 927
- Beruf/Funktion
- Erzbischof von Mainz ; Erzbischof
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 137326068 | OGND | VIAF: 81532214
- Namensvarianten
-
- Heriger von Mainz
- Heriger
- Heriger von Mainz
- Heriger, von Mainz
- Heriger, Mainz, Erzbischof
- Mainz, Heriger von
- Heriger, Mainz, Erzbischoph
Vernetzte Angebote
Verknüpfungen
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Heriger
Erzbischof von Mainz (seit 913), † 1.12.927.
-
Genealogie
Unbekannter Herkunft.
-
Biographie
Nach dem Tode EB Hattos (913) wurde H. auf den Mainzer Erzstuhl erhoben. Seit 914 finden wir ihn in der Umgebung König Konrads I. Bis zu dessen Tode wird er wiederholt als Intervenient in Diplomen genannt; das Amt des Erzkaplans hatte jedoch EB Pilgrim von Salzburg inne. 916 nahm H. am Feldzug des Königs gegen Herzog Arnulf von Bayern und an der Synode von Hohenaltheim teil; er war wie die anderen Bischöfe bemüht, dem gefährdeten Königtum an der Kirche einen Halt zu geben. Als nach dem Tode Konrads 918 der Sachsenherzog Heinrich 919 in Fritzlar zum König gewählt wurde, schlug dieser, vermutlich aus Abneigung gegen die stark von der Kirche getragene Herrschaft seines Vorgängers, die im Ostfränk. Reiche seit 900 übliche erzbischöfliche Salbung und Krönung aus, die ihm H. erteilen wollte. Trotzdem erkannte der Erzbischof den neuen König an; er wird als Erzbischof, seit 923 durchgehend als Erzkaplan in der Rekognitionszeile der Diplome genannt (konnte also die Mainzer Ansprüche auf dieses Amt wieder durchsetzen), wie auch der König im Laufe seiner Regierung sich wieder der Kirche zuneigte und die Hofkapelle neu besetzte. In der Folgezeit finden wir H. häufig in der Umgebung Heinrichs I. Am 7.11.921 bekräftigte er den Vertrag von Bonn zwischen dem König und Karl d. Einfältigen von Frankreich, ein Jahr später nahm er an der von beiden Königen einberufenen Synode von Koblenz teil, und ebenso finden wir ihn auf dem Reichstag zu Worms im November 926, auf dem die erstarkte Macht des Königs sichtbar wurde. An den entscheidenden Erfolgen der königlichen Politik hatte er jedoch keinen Anteil mehr, da er 927 starb.
-
Literatur
Regg. z. Gesch. d. Mainzer Erzbischöfe I, bearb. v. C. Will, 1877, S. XXXI u. 96 ff.;
E. Dümmler, Gesch. d. Ostfränk. Reiches III, ²1888;
Jbb. d. Dt. Gesch., Heinrich I.;
Hauck III;
R. Holtzmann, Gesch. d. sächs. Kaiserzeit (900–1024), ⁴1961;
H. Bresslau, Hdb. d. Urkk.lehre f. Dtld. u. Italien I, ²1912, S. 422, 437;
C. Erdmann. Der ungesalbte König, in: DA 2, 1938, S. 311 ff.;
M. Lintzel, Heinrich I. u. d. fränk. Königssalbung, in: SB d. Sächs. Ak. d. Wiss., philol.-hist. Kl., 102, H. 3, 1955;
J. Fleckenstein, Die Hofkapelle d. dt. Könige II, 1966, S. 3 ff. -
Autor/in
Peter Herde -
Zitierweise
Herde, Peter, "Heriger" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 615 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137326068.html#ndbcontent