Dietrich von Treiden
- Lebensdaten
- um 1160 – 1219
- Sterbeort
- Reval
- Beruf/Funktion
- Ordensstifter ; Bischof von Estland ; Ordensgründer ; Bischof
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 13726075X | OGND | VIAF: 186900423
- Namensvarianten
-
- Theodericus
- Dietrich von Treiden
- Theodericus
- Dietrich, von Treiden
- Teoderihs, no Turaidas
- Theoderich, von Estland
- Treiden, Dietrich von
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Dietrich (Theodericus) von Treiden
Gründer des Schwertbrüderordens, zweiter Bischof von Estland (seit 1211), * um 1160, gefallen 1219 Reval.
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Biographie
D., ein Zisterzienser, führte seinen Zunamen nach der Landschaft Treiden (Thoreida) am Unterlauf der Livländischen Aa, wo er schon um 1187 als Mitarbeiter Bischof Meinhards von Uexküll an der Düna erfolgreich das Christentum predigte. Zwei livische Häuptlinge, Anno und Caupo, nahmen den Glauben an; mit Caupo, den man König nannte, suchte er 1203 Innozenz III. in Rom auf. Nach Meinhards Tod (1196) wurde D. der wichtigste Helfer des Bischofs Albert von Riga (1199–1229), unternahm 6 Romreisen, stiftete 1202 den livländischen Schwertbrüderorden (fratres milicie Christi) und wurde selbst Abt der Klosters Dünamünde¶. 1211 wurde er zum Bischof von Estland geweiht, das seit Fulko († nach 1180) als Missionsbistum verwaist war. Er entwickelte nun auch politischen Ehrgeiz und versuchte mit Albert zu wetteifern, erlangte wie dieser 1213/14 die direkte Unterstellung seiner Kirche unter die Kurie (Exemtion), wurde aber nicht Reichsfürst, sondern wendete sich 1218 Alberts politischem Gegner, König Waldemar II. von Dänemark, zu. Auf dem Kreuzzuge Waldemars nach Nordestland wurde D. 1219 in der Schlacht bei Reval von Esten erschlagen, die ihn für den König hielten. D. ist fraglos neben Albert und Meinhard die bedeutendste Gestalt der katholischen Mission im Baltikum. 1212|bis 1217 als Weihbischof und Kreuzprediger in Flandern, Brabant, Rheinland und Westfalen tätig, hat er auch Dänemark, Schweden, Finnland, Preußen und Rußland besucht. Heinrich von Lettland und Cäsarius von Heisterbach wissen manche Wunderlegende von ihm zu berichten.
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Literatur
F. G. v. Bunge, Livland, d. Wiege d. dt. Weihbischöfe, 1875;
A. D. Jörgensen, in: Historisk Tidsskrift, Kopenhagen 1875, S. 449;
P. Johansen, Nord. Mission, Revals Gründung u. d. Schwedensiedlung in Estland, Stockholm 1951, S. 94-104. -
Autor/in
Paul Johansen -
Zitierweise
Johansen, Paul, "Dietrich von Treiden" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 692-693 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13726075X.html#ndbcontent