Adelog
- Lebensdaten
- erwähnt 1160, gestorben 1190
- Beruf/Funktion
- Bischof von Hildesheim ; Bischof
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 135785553 | OGND | VIAF: 80244928
- Namensvarianten
-
- Adelog
- Adelog, von Hildesheim
- Adelog, Hildesheim, Bischof
- Hildesheim, Adelog von
- Adelog, Hildesheim, Bischoph
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Adelog
Bischof von Hildesheim (seit 1171), † 20.9.1190.
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Genealogie
V Graf von Dorstadt;
B Arnold, Heinrich;
N Johannes Markus (Freund des Gervasius von Tilbury). -
Biographie
Als Angehörigem eines Grafengeschlechtes der Diözese standen A. alle kirchlichen Stellen offen. So finden wir ihn als Domherrn in Hildesheim (1160), Propst des Domstiftes in Goslar (1160) und des Stiftes¶ auf dem Petersberge bei Goslar (1169). Als Bischof von Hildesheim hatte er angesichts der Auseinandersetzung zwischen Friedrich I. und →Heinrich dem Löwen einen schweren Stand; auch nach dem Sturze des Herzogs hörte der Druck der welfischen Macht nicht auf, da deren Wiederherstellung wieder versucht wurde. Daher war A.s sich aus der Lage des Bistums ergebende kaiserfreundliche Politik ohne Selbstsicherheit. 1180 konnte er zwar vorübergehend von den Welfen die Herrschaft Homburg einziehen, mit Hilfe der Bürger von Hildesheim die Asleburg (1185) kaufen, zahlreiche Klöster und Kirchen erstehen sehen und durch das sog. Große Privileg von 1179 die Beziehungen zwischen Bischof und Domkapitel klären, aber die Bedeutung seines Pontifikats beruht doch wohl vor allem darauf, daß damals die romanische Kunst in Hildesheim eine Blüte erlebte. St. Godehard wurde vollendet, St. Michael nach einem Brande (1186) wieder hergestellt, die Klosterkirche Neuwerk in Goslar erbaut. Damals schuf der Hildesheimer Domherr Eilbertus seine großen Werke der Metallschmiedekunst, und sein Bruder →Johannes Gallicus war wahrscheinlich der Schöpfer des Deckengemäldes der Michaeliskirche, ebenso wie der Fresken im Braunschweiger Dom. Diese überragenden künstlerischen Leistungen in Hildesheim sind ohne die regste Anteilnahme und Förderung A.s unvorstellbar; seine noch erhaltene Grabplatte legt weiter Zeugnis ab für seine Gesinnung.
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Literatur
ADB I;
K. Janicke, UB d. Hochstifts Hildesheim I, S. 351-474;
A. Bertram, Gesch. d. Bistums Hildesheim I, 1899, S. 179 ff.;
W. Berges u. H. J. Rieckenberg, Eilbertus u. →Johannes Gallicus, Ein Btr. zur Kunst- u. Sozialgesch. d. 12. Jh.s, in: Nachrr. d. Ak. d. Wiss. in Göttingen, Phil.-hist. Kl., 1951;
LThK. -
Porträts
Grabstein im Hildesheimer Dom (Kreuzgang).
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Autor/in
Hans Jürgen Rieckenberg -
Zitierweise
Rieckenberg, Hans Jürgen, "Adelog" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 62 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135785553.html#ndbcontent
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Adelog
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Biographie
Adelog, einem edeln Geschlechte am südlichen Abhange des Harzes entsprossen, wurde als Propst zu Goslar im Sommer 1171 zum hildesheimischen|Bischofe gewählt; † 20. Sept. 1190. Er war einer der thätigsten Bischöfe von Hildesheim und wußte die Zeitumstände geschickt zum Besten des Stiftes zu benutzen. Unter ihm wurden die Klöster Wöltingerode, Dorstadt und Neuwerk (in Goslar) gestiftet, das Godehardikloster in Hildesheim, Stederburg und Reichenberg¶ erhielten neue Kirchen. Der Sturz Heinrichs des Löwen erleichterte dem Bischofe den Versuch, die herzogliche Gewalt über den hildesheimischen Sprengel abzuschütteln, und ermöglichte die Einziehung der dem Herzoge verliehenen Lehen, worunter die Herrschaft Homburg das bedeutendste war. A. erwarb außerdem für das Stift nach dem Tode von Salome, der Wittwe des Grafen Otto von Asleburg, die Asselschen Güter und erhielt durch Vorschüsse, welche er zu Kreuzzügen leistete, mancherlei Güter in Pfandbesitz, die nachher der Kirche verblieben. Vorzüglich bedeutend war aber seine Thätigkeit in Beziehung auf die Verhältnisse des Domcapitels. Er ertheilte demselben am 28. März 1179 das sogenannte große Privilegium, wodurch er das Verhältniß des Bischofs zum Capitel in den wichtigsten Beziehungen feststellte und eine Grundlage für die späteren Wahl-Capitulationen gab.
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Autor/in
Grotefend. -
Zitierweise
Grotefend, Carl Ludwig, "Adelog" in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 79-80 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135785553.html#adbcontent