Burián von Rajecz, Stephan Graf

Dates of Life
1851 – 1922
Place of birth
Stampfen bei Preßburg
Place of death
Wien
Occupation
österreichisch-ungarischer Staatsmann ; Politiker ; Diplomat ; Finanzminister ; Außenminister ; Abgeordneter
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 124541755 | OGND | VIAF: 88789147
Alternate Names

  • Burián von Rajecz, Stephan Graf
  • burian von rajecz, stephan graf
  • Burián von Rajecz, Stephan
  • Burian, Stefan von
  • Burian, Stephan von
  • Burián von Rajecz, Stefan
  • Burián, István
  • Burián, István Gróf
  • Burián, Stefan von
  • Burián, Stephan von
  • Burián, Štefan
  • Burián-Rajecz, Stefan von
  • Burián-Rajecz, Stephan von
  • Rajeci gróf Burián István
  • Rajecz, Stephan Burian von
  • Буриан, Иштван фон
  • Иштван фон Буриан фон Райеж
  • Стефан фон Буриан фон Райеж
  • Burián von Rajecz, Stephan Graph
  • burian von rajecz, stephan graph
  • Burián, István Gróph

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Citation

Burián von Rajecz, Stephan Graf, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd124541755.html [30.01.2025].

CC0

  • Burián von Rajecz, Stephan Graf (seit 1918)

    österreichisch-ungarischer Staatsmann, * 16.1.1851 Stampfen bei Preßburg, 20.10.1922 Wien. ((römisch)-katholisch)

  • Genealogy

    Aus altungarischem Adel;
    V Stephan (1818–87), herrschaftlicher Fiskal, S des Ignaz u. der Juliana v. Pitroff;
    M Barb., T des Franz Horváth v. Nemesvis u. der Barb. v. Takács;
    Wien 1891 Olga (1867–1931), T des Gen. Géza Frhr. Fejérváry v. Komlós-Keresztes ( 1914), ungarischer Ministerpräsident 1905/06; kinderlos.

  • Biography

    An der Wiener Konsularakademie ausgebildet, erhielt B. seine ersten diplomatischen Verwendungen in Alexandrien, Bukarest, Belgrad, Sofia und leitete 1882-86 das Generalkonsulat Moskau. 1887-95 war er Gesandter in Sofia, 1896 in Stuttgart, 1897 in Athen. Als Repräsentant der ungarischen Reichshälfte war B. 1903-12 Gemeinsamer Finanzminister und als solcher auch oberster Chef der bosnisch-herzegovinischen Zivilverwaltung während der Annexionskrise 1908/09. Seine dortigen wirtschaftlichen und politischen Reformen (Landtagswahlen) wurden zum Teil als zu weitgehend kritisiert. Vom Juni 1913 an wirkte B. bis über das erste Kriegsneujahr 1915 hinaus als Minister am Ungarischen Hoflager in Wien. Nach dem Rücktritt Leopold Graf Berchtolds wurde er Außenminister als Vertrauensmann des ungarischen Ministerpräsidenten Stefan Graf Tisza (15.1.1915-21.12.1916). Territorialen Zugeständnissen auf Kosten der Monarchie wie Kaiser Franz Joseph selbst abgeneigt, konnte B. weder den Kriegseintritt Italiens (Mai 1915) noch Rumäniens (August 1916) verhindern, gewann aber Bulgarien zum Verbündeten (Oktober 1915). Sein Eintreten für die austropolnische Lösung, gegen die Erklärung des uneingeschränkten U-Boot-Krieges und für ein entgegenkommendes Friedensangebot der Mittelmächte (Belgien!) führte zu Reibungen mit dem deutschen Verbündeten. Kaiser Karl berief nach seinem Regierungsantritt alsbald Ottokar Czernin auf den Ballhausplatz und übertrug B. das ihm von früher vertraute Gemeinsame Finanzministerium. Nach Czernins Sturz aber kehrte B. ins Außenministerium zurück (18.4.-24.10.1918). In sehr schwierig gewordener Lage suchte er vergebens einen ehrenvollen Weg zur Beendigung des Krieges mit den Westmächten durch Verständigung mit Wilson (‚Aufruf an alle!', 14.9.1918). Als Gegner eines Sonderfriedensangebotes zog sich dieser namhafte, jeder Popularität abholde und eher zum Zaudern neigende Staatsmann der dualistischen Ära der österreichischen Geschichte unmittelbar vor der Katastrophe endgültig zurück.

  • Works

    W Drei J. aus d. Zeit meiner Amtsführung im Kriege, 1923 (geschrieben 1919/20), engl.: Austria in Dissolution, London 1925.

  • Literature

    Neue Freie Presse, Wien, 21.10.1922;
    E. v. Glaise-Horstenau, Die Katastrophe, 1929 (P);
    Enc. Italiana VIII, Mailand-Rom 1930;
    Enc. Britannica IV, London 1946;
    Schweiz. Lex. II, Zürich 1946;
    ÖBL.

  • Author

    Reinhold Lorenz
  • Citation

    Lorenz, Reinhold, "Burián von Rajecz, Stephan Graf" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 52 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124541755.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA