Grenander, Alfred
- Lebensdaten
- 1863 – 1931
- Geburtsort
- Sköfde (Schweden)
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Architekt
- Konfession
- keine Angabe
- Normdaten
- GND: 122167651 | OGND | VIAF: 8262178
- Namensvarianten
-
- Grenander, Alfred Frederik Elias
- Grenander, Alfred
- Grenander, Alfred Frederik Elias
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Grenander, Alfred Frederik Elias
Architekt, * 26.6.1863 Sköfde (Schweden), † 14.7.1931 Berlin.
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Genealogie
V Alfred, Auditeur;
M Julia Hvalström;
⚭ Mary Awall; Schwager →Otto Wilh. Spalding (* 1863), Oberbaurat in B., 1896-1903 Associé d. Fa. Spalding u. Grenander (s. ThB);
2 K. -
Biographie
Das in Stockholm begonnene Studium der Architektur setzte G. 1885-88 an der TH Berlin fort. Hermann Ende, Messel und Wallot waren seine Lehrer. Nach einem halben Jahr bei Messel und Reisen im In- und Ausland eröffnete G. 1889 mit Wilhelm Martens ein|eigenes Baubüro, wirkte jedoch 1890-97 an Wallots Reichstagsbau mit. Danach war er Lehrer an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums in Berlin, später Professor an den Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst. – Bis 1903 betätigte sich G. neben seinen anderen Aufgaben mit seinem Schwager Spalding als Baumeister von Privatwohnhäusern. Entscheidend für seine Entwicklung wurde aber seine 1900 begonnene, drei Jahrzehnte währende Tätigkeit für die Berliner Hoch- und Untergrundbahn-Gesellschaft, für die er zunächst die Bahnkörper, seit 1908 auch die wichtigsten Bahnhöfe gestaltete; sein Mitarbeiter für den technischen Teil war Baurat J. Bousset. Die aus der Eisenkonstruktion zu entwickelnden Formen verlangten von dem Architekten eine allmähliche Zurücknahme historischer Stilelemente. Neben Bahnhöfen schuf G. auch Betriebsgebäude, Umformerwerke und sogar Wagen-Entwürfe. Von den Bahnhöfen sind hervorzuheben: Wittenbergplatz (1913), die Erweiterungen der Bahnhöfe Nollendorfplatz und Hermannplatz zu dreigeschossigen Anlagen (1926/27), ferner Ruhleben, Onkel Toms Hütte, Krumme Lanke und Olympia-Stadion (1929 und 1930). Seine U-Bahn-Portale wie auch die 1906-10 geschaffenen Zeitungs-Kioske wurden, obwohl von untergeordneter Bedeutung, mitbestimmend für das Berliner Straßenbild. 1908 und 1910/11 entstanden die Schönfließer- und die Gotzkowsky-Brücke. An Fabrikbauten sind diejenigen für die →Ludwig Loewe & Co. AG in Moabit (1908/10 und 1916), für R. Guthmann (1910) sowie für die Knorr-Bremse in Lichtenberg (1914/16) wichtig. Villen und Landhäuser hat G. seit Beginn seiner Tätigkeit in und außerhalb Berlins geschaffen, sich auch mit der Ausstattung von Wohnräumen schon früh befaßt. Hier sei nur die Inneneinrichtung für das bekannte Besitztum von Johannes Guthmann in Neu-Cladow genannt (1910). 1923 entstand als einziger Sakralbau die Kirche der schwedischen Victoria-Gemeinde in Berlin. – Im letzten Jahrzehnt seines Schaffens gelangte G. zu einer rein aus den Gegebenheiten des Zwecks und Werkstoffs entwickelten architektonischen Formensprache, die den Historismus endgültig abgestreift hatte, bei aller Sachlichkeit aber durchaus persönliche Färbung zeigte und in Bezug auf den Eisenbau vorbildlich war. Nach seinem Ableben äußerte Karl Scheffler treffend: „Wäre alles so gut wie das, was G. im Großen und Kleinen gebaut hat, so stünde es besser um das Stadtbild Berlins.“
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Literatur
M. Rapsilber, G., 1905, = Sonderh. d. Berliner Architektur-Welt;
M. R. Moebius, A.G., 1930;
Die Bauwerke u. Kunstdenkmäler v. Berlin, Bezirk Tiergarten, bearb. v. I. Wirth (mit Einführung v. P. O. Rave), 1955, S. 37, 232, 261 (mit Abb. u. Tafelt. Abb. 302);
dass., Stadt u. Bez. Charlottenburg, 1961, S. 594-600 (mit Textabb. S. 597 f. u. Tafelbd. Abb. 780);
ThB;
Vollmer;
Rhdb. (P). -
Autor/in
Irmgard Wirth -
Zitierweise
Wirth, Irmgard, "Grenander, Alfred" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 46-47 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd122167651.html#ndbcontent