Rudolf II.
Fenis, Graf Rudolf von
- Lebensdaten
- erwähnt 1158 oder 1192
- Beruf/Funktion
- Graf von Neuenburg ; Minnesänger
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 11879146X | OGND | VIAF: 225145858156223022362
- Namensvarianten
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- Rudolf von Fenis (vielleicht identisch)
- Fenis-Neuenburg, Rudolf Graf von (vielleicht identisch)
- Fenis, Rudolf Graf von
- Rudolf von Neuenburg
- Neuenburg, Rudolf Graf von
- Grave Rudolf von Fenis
- Rudolf II.
- Rudolf von Fenis (vielleicht identisch)
- rudolf von fenis
- Fenis-Neuenburg, Rudolf Graf von (vielleicht identisch)
- fenis-neuenburg, rudolf graf von
- Fenis, Rudolf Graf von
- Rudolf von Neuenburg
- Neuenburg, Rudolf Graf von
- Grave Rudolf von Fenis
- Rudolf, von Fenis-Neuenburg
- Fenis, Rodolphe de
- Fenis, Rudolf von
- Fenis-Neuenburg, Rudolf von
- Neuchâtel, Rodolphe de
- Neuenburg, Rudolf von
- Neuenburg, Rudolf von F.-
- Niuwenburg, Rudolf von
- Rodolphe, de Fenis
- Rodolphe, de Neuchâtel
- Rudolf II., Fenis-Neuenburg, Graf
- Rudolf II., Neuenburg, Graf
- Rudolf, Graf
- Rudolf, Minnesänger
- Rudolf, von Fenis
- Rudolf, von Neuenburg
- Rudolf II., Fenis-Neuenburg, Graph
- Rudolf II., Neuenburg, Graph
- Rudolf, Graph
- mehr
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Manuscripta Mediaevalia
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Regesta Imperii
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
Objekt/Werk(nachweise)
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Genealogie
V wohl Gf. →Ulrich II. v. Neuenburg († um 1191);
M aus hochburgund. Fam. d. Granges-Grammort;
B wohl Gf. →Ulrich III. v. Neuenburg (1182–1225, s. NDB VIII*), →Berthold († 1220), Bf. v. Lausanne;
N evtl. Gf. →Heinrich III. v. Neuenburg († 1274), Bf. v. Basel (s. NDB VIII). -
Biographie
R., benannt nach dem Burgsitz Vinelz bei Erlach (Cerlier, Westschweiz), ist wohl mit Gf. Rudolf II v. Neuenburg identisch. Sein Werk ist auf Grund inhaltlicher und formaler Strukturen in die 80er und 90er Jahre des 12. Jh. datierbar.
Das in fünf Handschriften überlieferte Liedcorpus umfaßt 27 Strophen, die in sieben R. sicher zuzuschreibenden Liedern zusammengeschlossen sind. Es entstand in der Frühphase des hohen Minnesangs und trägt dessen Merkmale: die Ausprägung einer dichterisch streng formalisierten Minne-Ideologie, einer reflektierend egozentrischen Grundhaltung des männlichen lyrischen Ichs und einer hierarchischen Ausrichtung der Liebesbeziehung bis hin zur Dienstminne. Die Liebeserfahrung nach R.s spiritualisiertem Minnebegriff ist leidvoll-resignativ, das lyrische Ich der Minne bedingungslos ausgeliefert. In artifiziellen gedanklichen Konstrukten sucht der Sänger Auswege aus|seinem Leid: Er sieht sie in der Dienstideologie (VII), der künstlerischen Gestaltung seines Gesangs als tröstender Therapie (III) und dem paradoxen Erleben des Leids als Freude (II). Besonders die Personifizierung der Minne, die sie klagenden Angriffen zugänglich macht, und intensive Naturmotive kennzeichnen die Verse. Ohne zu imitieren, gelingt R. eine ästhetisch überzeugende schöpferische Anverwandlung romanischen Liedguts (Folquet de Marseille, Peire Vidal).
Charakteristisch für den Aufbau seiner stolligen Liedstrophen sind der Einsatz komplizierter und subtiler Reimschemata, eines argumentativen Sprachstils, einer kunstvollen Binnenstrukturierung und textgrammatischen Verflechtung sowie einer originellen Bildlichkeit und Fülle an Stilfiguren, v. a. des Paradoxons.
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Werke
W-Ausgg.: Des Minnesangs Frühling, hg. v. H. Moser u. H. Tervooren, I, 381988, S. 166-77;
Mhd. Minnelyrik, I, hg. v. G. Schweikle, 1977, S. 206-21. -
Literatur
E. Baldinger, Der Minnesänger Gf. R. v. F.-Neuenburg, 1923;
H. Stadler, R. v. F. and his sources. in: Oxford German Studies 8, 1973, S. 5-19;
A. Hensel. Vom frühen Minnesang z. Lyrik d. Hohen Minne, 1997, S. 240-390;
Vf.-Lex. d. MA²;
Lex. MA;
Kosch, Lit.-Lex.³;
Killy: New Grove. -
Porträts
Miniatur in Hs. C (Nr. X bl 20r:, Grave R. v. Nuwenburg'. Univ.bibl. Heidelberg) u. in Hs. B (Nr. 2, S. 4;
,Grave R. v. F.', Württ. Landesbibl. Stuttgart);
C Faks. Ausg. 1974-75;
B Faks. Ausg. 1969. -
Autor/in
Andreas Hensel -
Zitierweise
Hensel, Andreas, "Rudolf II." in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 195-196 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11879146X.html#ndbcontent
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Biographie
Fenis: Graf Rudolf von F., oder von Neuenburg (Neufchatel), Minnesänger. Er ist jedenfalls Graf Rudolf II. (nicht III.), der urkundlich 1158—1192 nachgewiesen ist und vor dem 30. August 1196 gestorben sein muß. Seine Heimath erklärt die enge Beziehung seines Gesanges zur provençalischen Poesie; Inhalt und Form zeigen eine nicht eben geschickte Nachbildung des Fremden, namentlich von Liedern Peire Vidal's und Folquet's von Marseille, deren Gesänge bald nach ihrem Entstehen ihm bekannt geworden sein müssen.
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Literatur
Die Lieder sind gedruckt in v. d. Hagen's Minnesängern 1, 18—20, Minnesangs Frühling 80—85, Urkundliche Belege in v. d. Hagen's Minnes. 4, 47 ff., Minnesangs Frühl. 261 f., vgl. ferner Bartsch in der Zeitschr. f. d. Alterth. 11, 145 ff., Pfaff ebenda 18,44 ff., Scherer Deutsche Studien 2, 35, Paul und Braune, Beiträge 2, 433.
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Autor/in
Wilmanns. -
Zitierweise
Wilmanns, Wilhelm, "Rudolf II." in: Allgemeine Deutsche Biographie 6 (1877), S. 620 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11879146X.html#adbcontent