Hensel, Paul
- Dates of Life
- 1860 – 1930
- Place of birth
- Groß-Barthen (Ostpreußen)
- Place of death
- Erlangen
- Occupation
- Philosoph ; Hochschullehrer
- Religious Denomination
- lutherisch
- Authority Data
- GND: 118710532 | OGND | VIAF: 40173085
- Alternate Names
-
- Hensel, Paul Hugo
- Hensel, Paul
- Hensel, Paul Hugo
- Hensel, Paul Hugo Wilhelm
- Hensel-Erlangen, Paul
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Relations
Genealogical Section (NDB)
- NDB 8 (1969), S. 559 (Hensel, Kurt Jakob Wilhelm Sebastian)
- NDB 8 (1969), S. 560 (Hensel, Louise Maria)
- NDB 8 (1969), S. 562 (Hensel, Wilhelm)
- NDB 13 (1982), S. 164 (Kuczynski, Robert René)
- NDB 18 (1997), S. 26 (Mommsen, Theodor)
- NDB 20 (2001), S. 534 (Plessner, Helmuth)
- NDB 21 (2003), S. 304 (Reichenbach, Hans Friedrich Herbert Günther)
- NDB 23 (2007), S. 538 in Artikel Schreiner, Helmuth (Schreiner, Helmuth Moritz)
- NDB 27 (2020), S. 478 ( Weber, Marianne, geborene Schnitger)
Places
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Hensel, Paul Hugo
Philosoph, * 17.5.1860 Groß-Barthen (Ostpreußen), † 8.11.1930 Erlangen. (lutherisch)
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Genealogy
B →Kurt (s. 1);
⚭ 1) Berlin-Charlottenburg 1896 Käthe (1861–1910), T d. Kaufm. Moritz Rosenhain|in Königsberg/Pr. u. d. Nanny Aug. Löwenheim, 2) Erlangen 1917 →Elisabeth (* 1884), gesch. v. Leonhard Nelson (1882–1927), Prof. d. Philos. in Göttingen, T d. Majors Joh. Heinr. Schemmann u. d. Magd. Joh. Erdmute Gottwald;
1 S aus 1), 2 T aus 2). -
Biography
H. kam 10jährig nach Berlin. Von Kindheit an kränklich – asthmatisch-nervöse Anfälle begleiteten ihn bis ins Alter – und zu vielem Liegen genötigt, wurde er ein eifriger Leser, der sich in jungen Jahren eine umfassende Kenntnis der deutschen, französischen und englischen Literatur und historischer sowie philosophischer Werke verschaffte. Eine begonnene Buchhändlerausbildung gab er auf und holte das Abitur nach, um 1881 in Berlin mit dem Studium der Geschichte (Mommsen) und der Philosophie zu beginnen. 1883 ging er nach Freiburg, wo die Vorlesungen des Neukantianers A. Riehl den philosophischen Interessen das Übergewicht gaben. Der Doktorprüfung (1885) folgte eine Zeit als Bibliotheksvolontär. Als sich Aussichten auf eine Anstellung zerschlugen, entschloß er sich, nach Straßburg zu gehen, wo er sich 1888 im Einverständnis mit Windelband habilitierte (Habilitationsschrift: Ethisches Wissen und ethisches Handeln). Unter dessen Einfluß erweiterte sich in bald freundschaftlich gewordenem Verkehr die bei Riehl gewonnene sichere Orientierung an der Lehre Kants zu einer geistesgeschichtlichen Fundierung des Forschens und Philosophierens. Aus dieser Zeit datiert die Freundschaft mit dem in Straßburg studierenden H. Rickert. 1896 wurde H. in Straßburg, 1898 in Heidelberg außerordentlicher Professor, 1902 ordentlichdf Professor der systematischen Philosophie in Erlangen.
H. hat wesentlichen Anteil an der Wiedererweckung der nachkantischen Philosophie des deutschen Idealismus. Er wendet sich gegen die „allgemeine Verachtung Fichtes“ und bezeichnet sich selbst als „Fichteaner“. Schwerpunkte seiner eigenen Arbeit sind Ethik (Gegenüberstellung der Gesinnungsethik und der Erfolgsethik) und Religionsphilosophie und geschichtliche Studien. In der deutschen wie ausländischen Literatur bevorzugte er besonders die Gebiete, „in denen die dichterischen Strömungen von den philosophischen nicht zu trennen sind“ (Rickert). Er gab die „Sozialpolitischen Schriften von Carlyle“ heraus (3 Bände, 1895–99) und widmete ihm, ebenso wie Rousseau, eine Monographie. Besonderen Zustroms erfreuten sich H.s Vorlesungen über die deutschen Romantiker (unter anderem Novalis, Friedrich Schlegel, E. T. A. Hoffmann). Erstaunlich war die Weite seines Horizontes, ebenso sein stets präsentes Gedächtnis, ihm um so nötiger, als seit seiner Privatdozentenzeit eine Erkrankung beider Augen ihn in zunehmendem Maße zwang, sich mehr vorlesen zu lassen als selbst zu lesen. Dieses Leiden hat ihn auch daran gehindert, umfangreiche Werke zu verfassen.
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Works
Weitere W u. a. Thomas Carlyle, 1901, ³1922;
Hauptprobleme d. Ethik, 1903, ²1912;
Rousseau, 1907, ³1915;
Kleine Schrr. u. Vorträge, hrsg. v. E. Hoffmann u. H. Rickert, 1930 (W-Verz., P);
Rel.philos., aus d. Nachlaß hrsg. v. F. Sauer, 1934 (S. 81-109: J. Münzhuber, Was bedeutet uns P. H.s Rel.philos.?);
P. H., Sein Leben in seinen Briefen, hrsg. v. Elisabeth Hensel (Wwe), 1947 (W, autobiogr. Anhang betr. Straßburger Zeit). -
Literature
K. Seiler, in: J.ber d. Univ.bundes Erlangen, 1930, S. 14-17 (P);
H. Rickert, in: Kant-Stud. 35, 1930, S. 183-94;
F. Medicus, in: Archiv f. Gesch. d. Philos. 40, 1931, S. 148-51;
K. Wolfskehl, in: Süddt. Mhh., Febr. 1931;
Ziegenfuß;
Rhdb. -
Portraits
Bronzebüste u. -statuette v. B. Ebe (im Bes. d. Fam.).
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Author
Fritz Medicus -
Citation
Medicus, Fritz, "Hensel, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 561-562 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118710532.html#ndbcontent