Heck, Philipp von
- Dates of Life
- 1858 – 1943
- Place of birth
- Sankt Petersburg
- Place of death
- Tübingen
- Occupation
- Jurist ; Professor für Deutsches Recht, Handels- und Wechselrecht und Bürgerliches Recht in Tübingen ; Hochschullehrer
- Religious Denomination
- evangelisch
- Authority Data
- GND: 118709429 | OGND | VIAF: 54279420
- Alternate Names
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- Heck, Philipp Nicolai von
- Heck, Philipp (bis 1912)
- Heck, Philipp Nicolai (bis 1912)
- Heck, Philipp von
- Heck, Philipp Nicolai von
- Heck, Philipp (bis 1912)
- heck, philipp
- Heck, Philipp Nicolai (bis 1912)
- heck, philipp nicolai
Linked Services
- * Antragsstellende der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft/Deutschen Forschungsgemeinschaft (GEPRIS Historisch – Forschungsförderung von 1920 bis 1945) [2021]
- Professorenkatalog der Universität Halle/Saale [2006-2010]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [1969] Autor/in: Marschall von Bieberstein, Wolfgang Freiherr (1969)
- * Biographien aus den biographischen Sammelwerken der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg [1875-1935, 2011-]
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Landeskunde Entdecken Online - Baden-Württemberg (LEO-BW) [2015-]
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Sächsische Bibliographie
- Index Theologicus (IxTheo)
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
- * Rektoratsreden im 19. und 20. Jahrhundert
Relations
Genealogical Section (NDB)
Places
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Heck, Philipp Nicolai von (württembergischer Personaladel 1912)
Jurist, * 22.7.1858 Sankt Petersburg, † 28.6.1943 Tübingen. (evangelisch)
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Genealogy
V Joh. Phil. (1812–83), Kaufm. in St. P., S d. Matthias, Kaufm. u. Wirt in Birstein, u. d. Wilhelmine Joh. Koch;
M Marie (1819–97), T d. Kaufm. Andreas Tuhr in St. P. u. d. Margarete Krebs;
Vt →Andreas v. Tuhr (1864–1925), Prof. d. Rechte;
- ⚭ 1895 Helene (1873–1948), T d. →Alexander Brückner (1835–96), Prof. d. Gesch. in Dorpat (s. ADB 55), u. d. Lucie Schiele; Schwäger →Eduard B. († 1927), Georgr. u. Klimatologe (s. NDB II), Arthur B. (* 1877), Prof. d. Augenheilkde. in Basel;
1 S Karl (* 1896), Richter am Bundesvfg.-gericht. -
Biography
Nach dem Besuch des Gymnasiums in Wiesbaden beginnt H. 1879 mit dem Studium der Mathematik in Leipzig, wendet sich aber bald der Rechtswissenschaft zu, zunächst in Leipzig, dann in Heidelberg und Berlin. Dem Assessorexamen (1886) und der Promotion (1889) folgt noch im gleichen Jahr die Habilitation über „Das Recht der großen Haverei“. Nach Ordinariaten in Greifswald (1891) und Halle (1892) übernimmt H. 1901 den Lehrstuhl für deutsches Recht, Handels- und Wechselrecht und bürgerliches Recht in Tübingen (1911/12 Rektor; 1928 emeritiert).
Das Lebenswerk H.s ist der Rechtsgeschichte und dem Zivilrecht gewidmet. Unter dem Einfluß seiner Lehrer O. Brunner und O. von Gierke sah er sich, auch nach einer späteren Entfremdung, mehr als Historiker, doch sind seine rechtsgeschichtlichen Werke heute teilweise umstritten (K. S. Bader). Die Bedeutung H.s liegt in seinen zivilrechtlichen Arbeiten, insbesondere in der Begründung einer neuen, von ihm „Interessenjurisprudenz“ genannten Methode, die er gemeinsam mit M. Rümelin, H. Stoll, R. Müller-Erzbach und anderen weiterentwickelte. Ihr Einfluß auf das deutsche Zivilrecht kann kaum überschätzt werden (K. Larenz). Im Anschluß an R. von Jhering wendet H. sich gegen die bis dahin herrschende „Begriffsjurisprudenz“, der er „Begriffsvertauschung“ vorwirft, da sie die einzelnen Rechtsnormen deduktiv von vorher gebildeten Allgemeinbegriffen ableite. Jedes Rechtsgebot sei jedoch Entscheidung eines dahinter stehenden Interessenkonflikts. Da kein Gesetz alle möglichen Konflikte regeln könne, sei das „Problem der Rechtsgewinnung“, das heißt der Erkenntnis der Gesetzeslücken und ihrer Ausfüllung, die vornehmliche Aufgabe des Juristen. Dabei müsse von den Lösungen ähnlicher Interessenkonflikte durch den Gesetzgeber ausgegangon werden. Die so gefundene Wertung bilde den Maßstab für die „in denkendem Gehorsam“ zu findende Lösung neuer Konflikte durch Auslegung oder entsprechende Anwendung der vorhandenen Gesetzesnormen. H. hat die damit geforderte Erforschung der soziologischen Rechtswirklichkeit in seinen beiden noch heute bedeutsamen Lehrbüchern des Schuld- und Sachenrechts „in wahren Meisterstücken der Situalionsanalyse“ (F. Wieacker) veranschaulicht. Seine Methode hat in ihrer Weiterentwicklung und Verfeinerung als „Wertungsjurisprudenz“ das heutige Zivilrecht entscheidend beeinflußt.|
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Awards
Dr. phil. h. c. (Tübingen 1928), Dr. rer. pol. h. c. (Freiburg/Brsg. 1928).
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Works
Weitere W Wie ist d. Mißbräuchen, welche sich b. d. Abzahlungsgeschäften herausgestellt haben, entgegen zu wirken?, in: Verhh. d. 21. Dt. Juristentages II, 1891, S. 131 ff.;
Die altfries. Gerichtsvfg., 1894;
Die Gemeinfreien d. karoling. Volksrechte, 1900;
Der Sachsenspiegel u. d. Stände d. Freien, 1905;
Handelsrechtspraktikum, 1909;
Das Problem d. Rechtsgewinnung, 1912, ²1932;
Gesetzesauslegung u. Interessenjurisprudenz, 1914, auch in: Archiv f. d. zivilist. Praxis 112, S. 1 ff.;
Pfleghafte u. Gfsch.bauern in Ostfalen, 1916;
Die Entstehung d. Lex Frisionum, 1927;
Die Standesgliederung d. Sachsen im frühen MA, 1927;
Grundriß d. Schuldrechts, 1929, Neudr. 1958;
Grundriß d. Sachenrechts, 1930, Neudr. 1960;
Übers.probleme im frühen MA, 1931;
Begriffsbildung u. Interessenjurisprudenz, 1932 (engl, in: The Jurisprudence of Interests, Selected writings …, übers. u. hrsg. v. M. M. Schoch, Cambridge/Mass. 1948, S. 99-256, gekürzt);
Interessenjurisprudenz, 1933 (engl, ebd., S. 29-48);
Blut u. Stand im altsächs. Rechte u. im Sachsenspiegel, 1935;
Rechtserneuerung u. jur. Methodenlehre, 1936;
Unterss. z. altsächs. Standesgliederung, 1936;
Das abstrakte dingliche Rechtsgeschäft, 1937;
Eike v. Repgow, 1939. -
Literature
M. Rümelin, Erlebte Wandlungen in Wiss. u. Lehre, 1930;
H. Stoll, Begriff u. Konstruktion in d. Lehre d. Interessenjurisprudenz, in: Festgabe f. Ph. H., M. Rümelin, A. B. Schmidt, 1931;
K. S. Bader, in: ZSRGG 64, 1944, S. 539 ff.;
H. Coing, System, Gesch. u. Interesse in d. Privatrechtswiss., in: Juristen-Ztg., 1951, S. 481 ff.;
G. Boehmer, Grundlagen d. bürgerl. Rechtsordnung II, 1, 1951, S. 190 ff.;
F. Wieacker, Privatrechtsgesch. d. Neuzeit, ²1967, S. 574 ff.;
K. Engisch, Einführung in d. jur. Denken, ³1964, S. 180 ff. (P);
J. Esser, Zur Methodenlehre d. Zivilrechts, in: Studium Generale 12, 1959, S. 97 ff.;
K. Larenz, Methodenlehre d. Rechtswiss., 1960, S. 47 ff. -
Portraits
Ölbilder v. M. Voigt, 1910 (Familienbes.);
v. H. Lietzmann, 1928 (Tübingen, Univ.). -
Author
Wolfgang Freiherr Marschall von Bieberstein -
Citation
Marschall von Bieberstein, Wolfgang Freiherr, "Heck, Philipp von" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 176-177 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118709429.html#ndbcontent