Brandi, Karl
- Lebensdaten
- 1868 – 1946
- Geburtsort
- Meppen
- Sterbeort
- Göttingen
- Beruf/Funktion
- Historiker ; Mediävist ; Wissenschaftsmanager ; Professor in Göttingen
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 118673173 | OGND | VIAF: 39368787
- Namensvarianten
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- Brandi, Karl Maria Prosper Laurenz
- Brandi, Karl
- Brandi, Karl Maria Prosper Laurenz
- Brandi, Carl
- Brandi, Carl Maria Prosper Laurenz
- Brandi, Carlos
- Brandi, K.
- Brandi, Karlos
Vernetzte Angebote
- * Antragsstellende der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft/Deutschen Forschungsgemeinschaft (GEPRIS Historisch – Forschungsförderung von 1920 bis 1945) [2021]
- Personen im Kieler Gelehrtenverzeichnis [2020]
- Marburger Professorenkatalog online [2017]
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- Historische Mitglieder der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) [2005-]
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- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
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- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
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- * Rektoratsreden im 19. und 20. Jahrhundert
Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
Personen im NDB Artikel
- NDB 2 (1955), S. 522* (Brandi, Ernst Theodor Oswald)
- NDB 2 (1955), S. 586 (Brenneke, Johann Friedrich Robert Adolf)
- NDB 4 (1959), S. 138* (Drude, Paul Karl Ludwig)
- NDB 11 (1977), S. 191 (Karl V.)
- NDB 14 (1985), S. 92 (Lehmann, Paul)
- NDB 21 (2003), S. 257* (Regelsberger, Aloys Ferdinand Friedrich Waldemar)
- NDB 23 (2007), S. 516 in Artikel Schramm, Percy Ernst (Schramm, Percy Ernst)
- NDB 25 (2013), S. 778 in Artikel Tangl, Michael (Tangl, Michael)
- NDB 27 (2020), S. 374 (Walther, Andreas)
- NDB 27 (2020), S. (Weniger, Erich Friedrich Adolf)
Orte
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Brandi, Karl Maria Prosper Laurenz
Historiker, * 20.5.1868 Meppen, † 9.3.1946 Göttingen. (katholisch)
-
Genealogie
B →Ernst s. (1);
⚭ Hedwig (1876–1934), T des Ferdinand Regelsberger, Professor und Geheimer Justizrat, und der Anna Wislicenius;
3 S, u. a. Dietrich, Architekt;
2 T. -
Biographie
B. studierte in München (1886) bei →A. v. Druffel und C. A. Cornelius und in Straßburg bei →P. Scheffer-Boichorst, als dessen Schüler er 1890 mit einer Arbeit über die Reichenau promoviert wurde. Sie brachte ihm die Mitarbeiterschaft an der Badischen Historischen Kommission ein. Er folgte seinem Lehrer nach Berlin. 1891-95 war er von der Münchner Historischen Kommission mit der Vollendung der nachgelassenen Arbeiten Druffels (Beiträge zur Reichsgeschichte, Monumenta Tridentina) betraut, 1895 habilitierte er sich in Göttingen mit einer Untersuchung über Landfrieden und Bündniswesen (ungedruckt). 1897 wurde er außerordentlicher Professor in Marburg, wo ihm vor allem die Pflege der Hilfswissenschaften oblag; von 1902 bis zu seiner 1936 erfolgten Emeritierung und wieder vertretungsweise von Kriegsausbruch bis kurz vor seinem Tode hatte er als besonders erfolgreicher Lehrer ein Ordinariat für deutsche Geschichte in Göttingen inne.
Nach flüchtiger Berührung mit dem Naumann-Kreis schloß sich B., der immer in lebendiger Auseinandersetzung mit den in seinem Elternhaus stark und innerlich gepflegten Traditionen der katholischen Kirche blieb, unter dem Eindruck der Gesetze über Jesuitenorden und marianische Kongregationen 1904 den Jungliberalen an, ab 1919 spielte er eine aktive Rolle, zeitweilig als Abgeordneter im Provinziallandtag, in der Deutschen Volkspartei.
Entsprangen seine früheren Arbeiten zur Quellenkunde und Diplomatik im weitesten Sinne noch dem antiquarisch-kritischen Ausgangspunkt seiner Jugend, so machte sich daneben bald seine Begabung und Neigung zur bildenden Kunst, zur anschaulichen und gestalteten Form, bei innerer Fremdheit gegenüber philosophischen Problemen und „Ideengeschichte“, in seinen Forschungen zur Renaissance geltend. Er war in gleicher Weise fähig, sich in die Probleme der engeren Landesgeschichte zu vertiefen wie große historische Entwicklungsprozesse, besonders im Zeitalter der Reformation und Gegenreformation, in universalgeschichtlichem Rahmen darzustellen. In der Biographie die vollkommenste Form der Historiographie sehend, verband B. mit seinen schon 1907 begonnenen und zunächst als Vollendung des Baumgartenschen Werkes gedachten Arbeiten zu seinem Buche über Karl V. die Betreuung der von der Göttinger Gesellschaft der Wissenschaften in Angriff genommenen Sammlung und Sichtung der Korrespondenz des Kaisers. Gleichfalls im Rahmen der Göttinger Akademie leitete er seit 1937 die Edition der Werke Justus Mösers und seit 1938 die Bearbeitung der Deutschen Inschriften im Gebiete des alten Herzogtums Sachsen. Seine wirklichkeitsnahe und die Gegenwart stets bejahende Persönlichkeit, bei konzilianten Formen von starkem Temperament getragen, beschränkte sich nicht auf rein gelehrte Arbeit, sondern entwickelte eine ausgebreitete Tätigkeit in wissenschaftlichen Organisationen. B. war ordentliches Mitglied der Akademie Göttingen, korrespondierendes Mitglied der Akademien Berlin, München, Budapest, Kopenhagen, Ehrenmitglied der Wiener Akademie und Ehrendoktor der Universität Cambridge.
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Werke
s. DW;
G. Franz, Bücherkde. z. dt. Gesch., 1951;
W. Holtzmann-G. Ritter, Dt. Gesch. wiss. im zweiten Weltkrieg, 1951;
Aus 77 J. (ungedr. Autobiogr.). -
Literatur
E. Weniger, in: Sammlung 1, 1946;
L. Arbusow, in: Göttinger Univ.-Ztg., Nr. 7, 1946;
H. V. Srbik, in: Alm. d. österr. Ak. d. Wiss., Jg. 97, 1947, Wien 1948;
L. Schirmeyer, in: Mitt. d. Hist. Ver. Osnabrück, 1947;
R. Smend, in: Mitt. d. Univ.-Bundes Göttingen, Jg. 25, 1947 (P);
H. O. May, in: Niedersächs. Jb. 20, 1947 (P);
P. E. Schramm, in: ZSRGG 65, 1947, S. 476 ff.;
W. Goetz, in: Jb. d. Bayer. Ak. d. Wiss. 1949, 1950, S. 106-10;
O. Gf. Looz-Corswaren, in: HJb. 62-69, 1949;
K. Jordan, in: DA 8, 1951. -
Porträts
in: Rhdb., 1930, S. 198.
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Autor/in
Sabine Krüger -
Zitierweise
Krüger, Sabine, "Brandi, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 523 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118673173.html#ndbcontent