Schöffer, Peter der Ältere
- Dates of Life
- um 1435 – 1503 oder 1502
- Place of birth
- Gernsheim bei Darmstadt
- Place of death
- Mainz
- Occupation
- Stempelschneider ; Buchdrucker ; Verleger ; Drucker
- Religious Denomination
- katholisch
- Authority Data
- GND: 118609947 | OGND | VIAF: 128386719
- Alternate Names
-
- Scheffer, Peter
- Schoeffer, Peter
- Schoeffher, Peter
- Schoffer, Peter
- Schoiffer, Peter
- Schöffer, Peter der Ältere
- Scheffer, Peter
- Schoeffer, Peter
- Schoeffher, Peter
- Schoffer, Peter
- Schoiffer, Peter
- Schöffer, Peter
- Gernheym, Petrus Schoiffer de
- Gernheym, Petrus, Schoyffer de
- Gernssheym, Petrus
- Gernßhem, Petrus Schoiffer de
- Peter, Schöffer
- Scheffer, Petrus
- Schoffer, Petrus
- Schoiffer de Gernheym, Petrus
- Schoiffer de Gernßhem, Petrus
- Schoiffer, Petrus
- Schoyffer de Gernheym, Petrus
- Schoyffer, Petrus
- Schöffer, Peter, der Ältere
- Schöffer, Petrus
- Schöffer, Pether der Älthere
- Scheffer, Pether
- Schoeffer, Pether
- Schoeffher, Pether
- Schoffer, Pether
- Schoiffer, Pether
- Schöffer, Pether
- Pether, Schöffer
- Schöffer, Pether, der Älthere
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Schöffer, Peter der Ältere
Stempelschneider, Buchdrucker und Verleger, * um 1435 Gernsheim bei Darmstadt, † zwischen 20.12.1502 und 8.5.1503 Mainz.
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Genealogy
Eltern unbek.;
⚭ 1467 Christine († n. 1496), T d. →Johannes Fust († 1466), Verl. (s. NDB V), u. d. Grete N. N.;
4 S Gratian († n. 1516), →Johann († 1531, ⚭ Katharina N. N.), führte d. väterl. Untern. im Haus „Zum Humbrech“ in M. mit Erfolg weiter, druckte v. a. Ausgg. antiker Klassiker u. Liturgica (s. LGB²), Peter d. J. (s. 2), Ludwig († n. 1496). -
Biography
Der Kleriker der Diözese Mainz war wohl als Student nach Paris gekommen, wo er 1449 als Schreiber erwähnt wird. Anfang der 50er Jahre kehrte er nach Mainz zurück, wo er zusammen mit →Johannes Fust und →Johannes Gutenberg († 1468) am Druck der 42zeiligen Bibel arbeitete und nach jüngeren Zeugnissen zur Verbesserung der eben erfundenen Buchdruckerkunst beitrug. Als das für den Bibeldruck begründete Gemeinschaftsunternehmen auseinanderbrach, schloß sich S. Fust an, dessen Tochter er heiratete. Die Firma „Fust & Schöffer“ nutzte die ursprünglich mit Gutenberg eingerichtete Werkstatt für die Produktion wissenschaftlicher und liturgischer Bücher von höchster Qualität. Am 14.8.1457 wurde hier ein für das Stundengebet bestimmtes Psalmenbuch („Mainzer Psalter“) mit mehrfarbig gedrucktem Buchschmuck (Initialen. Fleuronnée) vollendet. Das Buch nennt in einer Schlußschrift zum ersten Mal in der Druckgeschichte Urheber, Entstehungsort und -zeit. Diesem in seiner Vollkommenheit von der Werkstatt nie wieder erreichten Buch folgten im Laufe der Zeit zahlreiche Liturgica (Psalterien, Missale). Noch S.s letzter datierter Druck vom 20.12.1502 war ein „Psalterium Maguntinum“. Bedeutend war auch die Produktion theologischer und juristischer Fachliteratur, für die S. nach dem Vorbild der zeitgenössischen Gelehrtenschriften von humanistischem Stilgefühl geprägte Gotico-Antiqua-Lettern benutzte. Die in einer solchen Schrift gesetzte 48zeilige Bibel vom 14.8.1462 enthält zum ersten Mal das „Allianzsignet“ der Gesellschafter, zwei von einem Ast herabhängende Schilde mit Handelsmarken. S. behielt dieses Signet, das von vielen Druckern nachgeahmt wurde, bei, als er durch den Tod seines Schwiegervaters (1466) zum alleinigen Inhaber der Firma wurde. Von seinem technischen Können zeugen auch die kommentierten Ausgaben, wo der Kommentar in kleinerem Grad den Text wie ein Rahmen umgibt. Große Wirkung erzielte S. mit bebilderten, teilweise auch volkssprachigen Werken. Sein 1485 erstmals erschienener „Gart der Gesundheit“ war nicht nur für Angehörige der Heilberufe gedacht. An der Veröffentlichung des Berichtes, den der Mainzer Domdekan →Bernhard v. Breidenbach († 1497) über seine Pilgerfahrt ins Hl. Land erstattete, war S. maßgeblich beteiligt (1486). Zudem druckte er für den Tagesbedarf, etwa Ablaßbriefe sowie kirchliche und staatliche Verlautbarungen.
S. kam den Wünschen seiner Kunden entgegen, indem er seine Bücher auch gebunden und mit Buchschmuck versehen lieferte. Über sein Sortiment, das er durch Drucke anderer Firmen erweiterte, gab er mit Hilfe von Plakaten („Buchanzeigen“) Auskunft. In Paris unterhielt er ein umfangreiches Bücherlager, das Anfang der 70er Jahre vom franz. Staat beschlagnahmt wurde. Die überragende Bedeutung von S.s Unternehmen war der Grund dafür, daß während des 15. Jh. in Mainz kaum andere Buchdruckereien gearbeitet haben.
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Literature
ADB 32;
J. Strieder, Fünf neu aufgefundene Briefe d. Mainzer Buchdruckers P. S., in: Gutenberg-Jb. 1933, S. 69-74;
A. Ruppel, Die Nachkommenschaft P. S.s aus Gernsheim, ebd. 1937, S. 269-71;
H. Lehmann-Haupt, P. S. of Gernsheim and Mainz with a list of his surviving books and broadsides, 1950, dt. Übers. mit Vorw. v. M. Estermann, 2003;
K. Repgen, Antimanifest u. Kriegsmanifest, Benutzung d. neuen Drucktechnik in d. Mainzer Stiftsfehde, in: Stud. z. 15. Jh., FS Erich Meuthen, 1994, S. 781-803;
L. Hellinga, P. S. and the book-trade in Mainz, in: Bookbindings and other bibliophily, 1994, S. 131-64;
F. Geldner, Die dt. Inkunabeldrucker, I, 1968, S. 30-38;
S. Corsten u. R. W. Fuchs (Hg.), Der Buchdruck im 15. Jh., Eine Bibliogr., 1988-1993, S. 308-12 u. 750 f.;
LGB²;
Lex. MA. -
Author
Severin Corsten -
Citation
Corsten, Severin, "Schöffer, Peter der Ältere" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 359 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118609947.html#ndbcontent