Kürenberg, der von
- Lebensdaten
- gestorben 12. Jahrhundert
- Beruf/Funktion
- Lyriker ; Dichter ; Komponist ; Minnesänger
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 118567756 | OGND | VIAF: 13099402
- Namensvarianten
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- Der von Kürenberg
- Kürenberg, von
- Kürenberg, der von
- Der von Kürenberg
- Kürenberg, von
- Der von Kürenberg
- Der Kürenberger
- Kuernberc
- Kürenberg
- Kürenberg, Der von
- Kürenberger
- Kürenberger, Der
- Kürneberger, Der
- Von Kürenberg
- Der von Cürenberg
- Der Cürenberger
- Cuernberc
- Cürenberg
- Cürenberg, Der von
- Cürenberger
- Cürenberger, Der
- Cürneberger, Der
- Von Cürenberg
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Der von Kürenberg
Lyriker, Mitte 12. Jahrhundert.
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Genealogie
Der Ortsname Kürnberg, Kirnberg (Mühlberg) ist häufig. Adelige dieses Namens sind im 11. Jh. bei Freiburg (Breisgau) belegt. Wahrsch. gehörte K. jedoch zu d. in Österreich nachgewiesenen Ministerialen dieses Namens; 1132-66 sind bei Melk Purchard, Magins u. Otto beurkundet, 1140-61 bei Linz Konrad u. Walther (Wallner).
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Biographie
K.s Name und seine 15 Liedstrophen sind nur in der Großen Heidelberger („Manessischen“) Liederhandschrift erhalten und hier bei einer nachträglichen Ergänzung der siebten Lage unter die Freiherren eingeordnet. Da den Übermittlern K.s Rufname nicht mehr bekannt war, könnte die Einstufung als Freiherr falsch sein. Das Autorenbild des Illustrators zeigt den Sänger im Gespräch mit einer Dame, darüber im Schild und auf dem Helm als redendes Wappenbild einen Handmühlenstein (kürne). Die Verse (Des Minnesangs Frühling II, 2, 2, 2 f.): „dô hôrt ich einen rîter vil wol singen in Kürenbergers wîse“ können (wenn man Dissimilation bei mündlicher Weitergabe für „Kürenbergers“ annimmt) durchaus eine Selbstnennung K.s sein. Skeptiker argwöhnen, daß aus einem feststehenden, uns aber unerklärlichen Ausdruck „Kürenberges wîse“ erst später ein „Der von Kürenberg“ rekonstruiert worden sei. Die Minnesangforschung beharrt trotzdem bei dem durch die Handschrift dokumentierten Namen und der Vermutung einer österr. Herkunft.
Da die Strophenform des K. und die des Nibelungenliedes übereinstimmen und letzteres beim Traum Kriemhildes (Str. 13) das auch bei K. vorkommende Falkenmotiv verwendet, haben Franz Pfeiffer 1862 und Willy Krogmann 1962 (Der Dichter des Nibelungenliedes) K. als Verfasser des Nibelungenliedes angesprochen. Das ist indiskutabel, da das Nibelungenlied erst um 1200 (Rosenfeld: 1203) im Auftrag des Bischofs Wolfger von Passau von einem Kleriker verfaßt wurde. K.s Lieder sind die frühesten und schönsten Überreste der nur trümmerhaft erhaltenen frühen donauländischen Liebesdichtung. Es handelt sich um Lieder des Jubels über erfülltes Liebesglück, der Freude über geheimes Einverständnis oder eine erste Annäherung. Im Unterschied zu späterem Minnesang beruht die Liebe auf Gegenseitigkeit. Die Lieder haben teilweise die Form des „Wechsels“, der korrespondierenden Rede der Liebenden. Ihre Schilderungen stehen im Stil oft dem des heroischen Epos nahe. Die Form der Kürenbergerstrophe ist denn auch abgewandelt die des Nibelungenlieds geworden. Das dort sogar unmittelbar anklingende „Falkenlied“ wurde meist als Klage der Verlassenen mißverstanden; es spricht aber von Liebesbotschaft, Liebesantwort und Vorfreude auf Wiedervereinigung.
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Werke
Des Minnesangs Frühling, bearb. v. H. Moser u. H. Tervooren, 361977, I, S. 24-27.
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Literatur
ADB 17;
M. Ittenbach, Der frühe dt. Minnesang, 1939, S. 33-50;
E. Jammers, Das kgl. Liederbuch d. dt. Minnesangs, 1965, S. 163 f. u. ö.;
R. Grimminger, Poetik d. frühen Minnesangs, 1969;
H. Rosenfeld, in: Btrr. z. Gesch. d. dt. Sprache u. Lit. 91, 1969, S. 104-20;
de Boor - Newald II, S. 242-46;
A. Wallner, in: Vf.-Lex. d. MA II. -
Autor/in
Hellmut Rosenfeld -
Zitierweise
Rosenfeld, Hellmut, "Kürenberg, der von" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 232 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118567756.html#ndbcontent
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Kürenberg, von
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Biographie
Kürenberg: von K., Liederdichter. Unter seinem Namen sind 15 Strophen überliefert, die zu wiederholten Malen der Gegenstand lebhafter Erörterung gewesen sind. Manche nehmen an, daß der Dichter auch der Verfasser des Nibelungenliedes sei, andere sprechen ihm selbst die Strophen ab, die unter|seinem Namen überliefert sind, und halten dieselben für eine Sammlung Volksthümlicher Liebeslieder von verschiedenen Verfassern, Männern und Frauen. Weder das eine, noch das andere kann als erwiesen erachtet werden. Fest steht jedenfalls, daß es einen Sänger K. gegeben hat, und aller Wahrscheinlichkeit nach gehört dieser zu dem österreichischen Geschlecht, das eine Stunde westlich von Linz beim Kloster Wilhering¶ angesessen war. Ebenso herrscht darüber volle Uebereinstimmung, daß diese Lieder zu den schönsten und werthvollsten Resten der mittelhochdeutschen Lyrik gehören, und in ihrem frischen, natürlichen, lebenswarmen Ton die Anfänge einer deutschen Liebespoesie bezeichnen, welche außerhalb der Bahn des eigentlich höfischen Minnesanges liegt. Doch folgt daraus nicht, daß diese Poesie rein original war; und sie in eine frühere Zeit als in das siebente Jahrzehnt des 12. Jahrhunderts zu setzen, hat man keinen Grund. Lachmann u. Haupt, des Minnesangs Frühling, (2. Ausg.) S. 229 f. Bartsch, Liederdichter, (2. Ausg.) S. XXX, woselbst die wichtigste Litteratur verzeichnet ist. Riezler, in: Forschungen z. D. Geschichte Bd. 18 S. 347 ff.
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Autor/in
W. Wilmanns. -
Zitierweise
Wilmanns, Wilhelm, "Kürenberg, der von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 17 (1883), S. 411-412 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118567756.html#adbcontent