Heim, Karl
- Lebensdaten
- 1874 – 1958
- Geburtsort
- Frauenzimmern im Zabergäu (Württemberg)
- Sterbeort
- Tübingen
- Beruf/Funktion
- evangelischer Theologe ; Hochschullehrer ; Philosoph
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 118547909 | OGND | VIAF: 4969642
- Namensvarianten
-
- Heim, Karl
- Haim, K'aal
- Heim, Carl
- Heim, Karol
- Heim, Carol
Vernetzte Angebote
- * Antragsstellende der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft/Deutschen Forschungsgemeinschaft (GEPRIS Historisch – Forschungsförderung von 1920 bis 1945) [2021]
- Verbannte und Verbrannte. Die Liste der im Nationalsozialismus verbotenen Publikationen und Autoren. [2013]
- Professorenkatalog der Universität Halle/Saale [2006-2010]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [1969] Autor/in: Althaus, Paul (1969)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
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Heim, Karl
evangelischer Theologe, * 20.1.1874 Frauenzimmern im Zabergäu (Württemberg), † 30.8.1958 Tübingen.
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Genealogie
V Christian (* 1827), Pfarrer, S d. →Friedrich (1789–1850), Pfarrer in Winnenden, gründete hier 1824 e. Heim f. verwahrloste u. f. taubstumme Kinder, seit 1842 Stadtpfarrer u. Dekan in Tuttlingen, Stenograph (s. ADB 50), u. d. Joh. Heinrike Vogt;
M Stephanie Kieser;
Groß-Ov Joh. Phil. v. Heim (württ. Personaladel 1814, 1792-1864), württ. Artillerie-Oberstlt., Ballistiker (s. Pogg. I);
- ⚭ 1913 Hedwig (* 1887), T d. Dekans Julius Uhl in Neuenbürg u. d. Anna Winter. -
Biographie
1897-99 steht H. im württembergischen Kirchen- und Schuldienst, 1899-1902 ist er Sekretär der „Deutschen Christlichen Studentenvereinigung“; 1903 wird er Inspektor am Schlesischen|Konvikt zu Halle/S., 1907 ebendort Privatdozent für systematische Theologie, 1914 Professor der systematischen Theologie in Münster/Westf., 1920 in Tübingen. Schon als Dozent in Halle, vollends als Professor, vor allem in Tübingen, übt er auf die Studenten einen überaus starken Einfluß aus, weit über die Theologen und über Deutschland hinaus. Die Tübinger Theologische Fakultät erreicht durch seinen Lehrerfolg die höchste Frequenz in ihrer ganzen Geschichte. – H. ist in seinem Verständnis des Christentums bestimmt durch das Erbe des schwäbischen Pietismus. Er vertritt es in umfassender Auseinandersetzung mit dem modernen Denken. Was sein Denken in Bewegung bringt, ist der Widerstreit zwischen dem modernen Weltbild und dem christlichen Glauben. Aber jenes ist für ihn keine echte Wiedergabe der Wirklichkeit. Im Anschluß an die Erkenntniskritik von Kant bis zum Empiriokritizismus, an den historischen und physikalischen Relativismus, später an die Existenzphilosophie und das neue naturwissenschaftliche Denken stellt H. die Grundlagen des überkommenen Weltbildes, die traditionellen Vorstellungen über das Verhältnis von Ich, Du und Welt in Frage und ringt in immer neuen Ansätzen um ein neues Weltbild, das ein besserer Ausdruck der Wirklichkeit ist. Er baut sich ein System der Wirklichkeitsdeutung in ihren verschiedenen Dimensionen auf und sucht darin die dem Glauben gemäße Kategorie, die es ihm ermöglicht, „den unbedingten Anspruch zu fassen, mit dem Christus als eine zeitliche und doch allgegenwärtige Größe der Welt gegenübertritt, und diesen Anspruch allen Einwänden des Denkens und allen Mächten der Natur und der Geschichte gegenüber geltend zu machen“. Dieses apologetische Ziel, dem Glauben das Weltbild zu geben, in dem er atmen kann, ist die Unruhe in H.s Denken. Dabei hat er seine früheren Versuche immer wieder hinter sich gelassen und neu angesetzt. Man kann es an den Auflagen seiner Werke „Glaubensgewißheit“ (1916, ⁴1949) und „Der evangelische Glaube und das Denken der Gegenwart“ (1931-52, 2-51952-58) ablesen. Jeder der Entwürfe ist mit bewundernswerter Beweglichkeit auf die jeweils neue geistige Lage bezogen. In seinem letzten Jahrzehnt hat H. sich intensiv um das Verhältnis des christlichen Glaubens und der Naturwissenschaft bemüht. Er suchte zu zeigen, wie die Wandlung im naturwissenschaftlichen Denken ganz neu in den Bereich der Gottesfrage führt. Bei allem Respekt vor der in alledem geleisteten Denkarbeit wird man doch sagen müssen, daß H. stärker und bleibender durch sein im engeren Sinne theologisches Werk gewirkt hat und heute weiterwirkt, in dem er als ein „Evangelist höherer Ordnung“ die entscheidende Bedeutung der Begegnung mit Jesus Christus in Vollmacht bezeugt.
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Werke
Weitere W Das Weltbild d. Zukunft, 1904;
Das Gewißheitsproblem in d. systemat. Theol. seit Schleiermacher, 1911;
Leitfaden d.Dogmatik, 2 T., 1912, ³1935;
Das Wesen d. ev. Christentums, 1925;
Glaube u. Leben, Ges. Aufsätze u. Vorträge, 1926, ³1934;
Die christl. Ethik, Vorlesungen, hrsg. v. W. Kreuzburg, 1955;
Ich gedenke d. vorigen Zeiten, 1957 (Selbstbiogr.). -
Literatur
W. Ruttenbeck, Die apologetisch-theol. Methode K. H.s, 1925;
J. E. Eisenhuth, Das Problem d. Glaubensgewißheit b. K. H., 1928;
Wort u. Geist, Festgabe f. K. H., 1934 (Bibliogr.). -
Autor/in
Paul Althaus -
Zitierweise
Althaus, Paul, "Heim, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 268-269 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118547909.html#ndbcontent