Jäger von Jaxtthal, Eduard
- Dates of Life
- 1818 – 1884
- Place of birth
- Wien
- Place of death
- Wien
- Occupation
- Augenarzt
- Religious Denomination
- katholisch
- Authority Data
- GND: 117610690 | OGND | VIAF: 64788908
- Alternate Names
-
- Jäger, Eduard (bis 1859)
- Jäger Ritter von Jaxtthal, Eduard (seit 1863)
- Jäger von Jaxtthal, Eduard
- Jäger, Eduard (bis 1859)
- jäger, eduard
- Jäger Ritter von Jaxtthal, Eduard (seit 1863)
- jäger ritter von jaxtthal, eduard
- Jaeger, Eduard von Jaxtthal
- Jaeger, E. de
- Jaeger, E. de, Augenarzt
- Jaeger, Eduard
- Jaeger, Eduard von
- Jaeger, Eduard von, Augenarzt
- Jaeger, Eduard, Augenarzt
- Jaeger, Eduard, Ritter von Jaxtthal, Augenarzt
- Jaxtthal Jaeger, Eduard von
- Jäger, Eduard
- Jäger, Eduard, Augenarzt
- Jäger Ritther von Jaxtthal, Eduard (seit 1863)
- jäger ritther von jaxtthal, eduard
- Jaeger, Eduard, Ritther von Jaxtthal, Augenarzt
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Jäger, Eduard
Augenarzt, * 26.6.1818 Wien, † 5.7.1884 Wien. (katholisch)
-
Genealogy
V →Friedrich (s. 2);
- ⚭ Döbling b. Wien 1848 Maria (1828–59), T d. Joseph v. Cronberg, Beamter d. Bergwerks-Produkten-Verpflegsdir., u. d. Christine Myrbach;
1 S, 1 T. -
Biography
J. kam schon in früher Jugend mit der Augenheilkunde in Berührung. Er studierte in Wien Medizin und promovierte 1844 an der Josephs-Akademie. In seiner Dissertation (Über die Behandlung des grauen Staares an der ophthalmologischen Klinik der Josephs-Akademie) beschrieb er die Linsenextraktion mittels Lappenschnitt nach oben, wie sie sein Vater ausführte. Seit seinem 23. Lebensjahre beschäftigte er sich mit Staroperationen. Er arbeitete zunächst als Assistent an der Privatklinik seines Vaters und war so wie dieser ein äußerst geschickter Operateur. 1853 habilitierte er sich als Privatdozent der Augenheilkunde an der Wiener Universität. In seiner Habilitationsschrift „Über Staar und und Staaroperationen“ beschrieb er als erster den Schichtstar. Er schuf eine Modifikation der damals geübten Cataractoperation und hat darüber geschrieben: „Der Hohlschnitt. Eine neue Staar-Extractionsmethode“. Diese Technik konnte sich jedoch nicht durchsetzen. J.s größtes Interesse aber galt der Ophthalmoskopie. Er konstruierte einen Augenspiegel und zeichnete hervorragende Bilder des Augenhintergrundes. Ihren Niederschlag fand seine medizinisch und künstlerisch gleichermaßen vollendete Arbeit in seinen Werken: „Ergebnisse der Untersuchung des menschlichen Auges mit dem Augenspiegel“ (1855, 8 Tafeln) und „Beiträge zur Pathologie des Auges“ (1855, ²1870, 8 Tafeln) sowie in seinem berühmten ophthalmologischen Handatlas (1868, 29 Tafeln und 128 Figuren, engl. Neuaufl. 1972). Schon 1856 verwendete J. den Augenspiegel auch zur objektiven Refraktionsbestimmung. In seiner Arbeit „Über die Einstellung des dioptrischen Apparates im menschlichen Auge“ (1861) hat er seine Erfahrungen niedergelegt. Er stellte geeignete Leseproben zur Prüfung der Sehschärfe für die Nähe her, die nach ihm benannt worden sind und heute noch verwendet werden. Damit wurden zum ersten Male allgemein gültige Normen für die Brillenbestimmung geschaffen. Die Lesetafeln erschienen 1854 als Anhang zu seiner Habilitationsschrift. Sie wurden sehr oft neu aufgelegt und auch in viele Sprachen übersetzt. J. hat an allen diesen Veröffentlichungen nie etwas verdient. Im Gegenteil, er opferte einen großen Teil seines Privatvermögens, um die Drucklegung seiner ophthalmoskopischen Tafeln zu ermöglichen. Obwohl ihn seine literarische und operative Tätigkeit ganz erfüllten, war sein größtes Bestreben die Erlangung des Lehrstuhles für Augenheilkunde an der Univ. Wien. 1857 erhielt er den Titel eines ao. Professors, 1858 wurde er Primarius an der Augenabteilung des Allgemeinen Krankenhauses in Wien. Dadurch kam es zu erheblichen Spannungen zwischen dem Vorstand der Lehrkanzel →Ferdinand v. Arlt und J., da →Arlt sich in seinem Wirkungskreis eingeengt fühlte. Erst 1883 wurde J. Vorstand der neu geschaffenen II. Lehrkanzel für Ophthalmologie an der Univ. Wien. Damit war sein größter Wunsch erfüllt worden – doch 25 Jahre zu spät – wie er sich selbst ausdrückte. Es war ihm nur kurze Zeit vergönnt, an der Universität zu wirken.
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Works
Weitere W u. a. Über Glaukom u. s. Heilung, 1858;
Ein freies Wort üb. med. Unterrichts- u. Prüfungsnormen, 1867;
Ergebnisse d. Unters. mit d. Augenspiegel unter bes. Berücksichtigung ihres Werthes f. d. allg. Pathol., 1876;
Diagnose d. Blutkrankheiten (Haematosen) mittels d. Augenspiegels, 1883. -
Literature
L. Mauthner, in: Wiener med. Wschr., 1884, S. 878;
H. Adler, in: Mitt. d. Wiener Med. Doctoren Collegiums, 1884, 10, Nr. 15;
S. Klein, Gedenkrede zu Ehren E. v. J.s anläßlich d. Enthüllung s. Bildnisses in d. Univ. Wien, in: Med. Bll., 1910, Nr. 10/11;
J. Hirschberg, in: Graefe-Saemisch, Hdb. d. ges. Augenheilkde. 15, ²1915, S. 380 u. ö. (W-Verz. S. 388, P); - s. a. L z. 2). -
Portraits
Lith. v. Dauthage, 1859 (Privatbes.);
Graphik v. F. Berger n. e. Phot. (Wien, II. Augenklinik);
Phot., um 1875 (Wien, Inst. f. Gesch. d. Med.);
Reliefbüste v. G. Dengg, 1910, (Wien, Arkadenhof d. Univ.);
Medaillon an d. Fassade d. Allg. Poliklinik, Wien 9., Mariannengasse 10. -
Author
Helga Stellamor -
Citation
Stellamor, Helga, "Jäger von Jaxtthal, Eduard" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 271-272 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117610690.html#ndbcontent