Ludin, Adolf
- Lebensdaten
- 1879 – 1968
- Geburtsort
- Karlsruhe
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Wasserbauer ; Ingenieur
- Konfession
- evangelisch?
- Normdaten
- GND: 117280844 | OGND | VIAF: 15542214
- Namensvarianten
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- Ludin, Adolf
- Ludin, Adolph
Vernetzte Angebote
- * Antragsstellende der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft/Deutschen Forschungsgemeinschaft (GEPRIS Historisch – Forschungsförderung von 1920 bis 1945) [2021]
- Catalogus Professorum. Professorinnen- und Professoren der TU Berlin [2020]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [1987] Autor/in: Franke, Peter Robert (1987)
- * Biographien aus den biographischen Sammelwerken der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg [1875-1935, 2011-]
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- * Landeskunde Entdecken Online - Baden-Württemberg (LEO-BW) [2015-]
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- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
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Ludin, Adolf
Wasserbauer, * 27.12.1879 Karlsruhe, † 4.8.1968 Berlin. (evangelisch)
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Genealogie
V →Adolf (1842–1900), Revisor, Geistl. Verwalter, S d. Georg, Kassier d. Bad. allg. Versorgungsanstalt, u. d. Auguste Klaiber;
M Sophia (1850–1943), T d. Bernhard Löhle, Metzger u. Wirt in Salem, u. d. Anna Maria Jack;
⚭ 1924 Anna Maria (1893–1985, kath.), T d. Schlossers Johann Ohle u. d. Katharina Merkel;
2 T;
N →Hanns (s. 2). -
Biographie
L. studierte 1899-1904 Bauingenieurwesen an den Technischen Hochschulen Charlottenburg und Karlsruhe und trat danach als Ingenieurpraktikant in den Staatsdienst ein. Nach einjähriger Tätigkeit im Eisenbahnbaudienst wechselte er über zur bad. Wasser- und Straßenbauverwaltung, dann zur Rheinbauinspektion Mannheim, um an der Projektierung der Neckar-Kanalisierung mitzuarbeiten. Für ein Jahr zum Studium der Wirtschaftswissenschaften in Frankfurt am Main beurlaubt, kehrte L. als Regierungsbaumeister zurück und gewann den 1. Preis (und eine viereinhalbmonatige Studienreise durch Deutschland, die Schweiz, Frankreich, Österreich und Oberitalien) der Preuß. Akademie des Bauwesens für eine vergleichende Darstellung neuerer Anlagen zur Ausnutzung der Wasserkräfte im Mittelgebirgs- und Flachland. 1909 promovierte er in Karlsruhe mit dem Dissertationsthema „Ausbau der Niederdruckwasserkräfte nach wirtschaftlichen Grundsätzen“. 1910 schrieb er das Buch „Die Wasserkräfte“, das 1913 erschien und seinen Namen in der Fachwelt bekannt machte. Bis 1920 folgten weitere Tätigkeiten im Staatsdienst – von Aug. 1914 bis Nov. 1918 vom Kriegsdienst unterbrochen – unter anderem für die Projektierung und Bauleitung der Schwarzenbachtalsperre mit Kraftwerk. 1920 habilitierte sich L. für Wasserwirtschaft an der TH Karlsruhe, trat aus dem Staatsdienst aus und gründete ein Ingenieurbüro in Karlsruhe, in dem er vor allem Entwürfe und Gutachten für Wasserkraft- und Wasserversorgungsanlagen bearbeitete. 1922 erreichte ihn ein Ruf an die TH Hannover und bald darauf ein zweiter nach Berlin. Hier übernahm er im Sommer 1923 den Lehrstuhl für Flußbau, Wasserwirtschaft und Kulturbau als Nachfolger von →Max Grantz (1854–1945) und 1925 auch die Leitung des Wasserbaulaboratoriums der TH Berlin. Längere Auslandsaufenthalte im Auftrag der Regierungen von Transkaukasien, Georgien und Aserbeidschan führten unter seiner Leitung zu einem Generalausbauplan für die Wasserkräfte im südwestlichen Kaukasus. Die Preuß. Akademie für Bauwesen ernannte ihn 1929 zum o. Mitglied. 1929/30 weilte L. auf Einladung der Regierung von Uruguay ein Jahr in Montevideo als Gutachter und Leiter der Vorarbeiten für den Wasserkraftausbau des Rio Negro. Sein Bauentwurf für das Talsperrenkraftwerk Rio Negro, 1934 der Regierung vorgelegt, wurde 1938-45 zuerst durch ein deutsches Firmenkonsortium und später durch eine amerikan. Gruppe verwirklicht. Auch während des Dritten Reiches war L. neben seiner Lehr- und Forschungstätigkeit in Berlin weiter als planender und beratender Ingenieur im In- und Ausland engagiert. Er erstellte u. a. Vorprojekte und Gutachten für den Ausbau des Aliakmon und war beim Bau des Shannon-Kraftwerks in Irland und beim Ausbau der Enns beteiligt. 1945 emeritiert, widmete sich L. danach ausschließlich beratenden Ingenieuraufgaben. 1945-49 war er in Jugoslawien beim Bau zahlreicher Großwasserkraftwerke tätig. 1955-60 bearbeitete er wasserwirtschaftliche Projekte im Iran und führte für die FAO im Indus- und Peschawargebiet hydrologische Untersuchungen durch.|
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Auszeichnungen
Dr. techn. h. c. (Dt. TH Brünn 1925);
Ehrenmitgl. d. Rumän. Ak. d. Wiss. (1934), Mitgl. d. Preuß. Ak. d. Wiss. (1936);
Ehrensenator d. TU Berlin (1954), Ehrenbürger d. TH Karlsruhe (1958);
Gr. Bundesverdienstkreuz (1961). -
Werke
Weitere W u. a. Die Wasserkräfte, Ihr Ausbau u. ihre wirtsch. Ausnutzung, 2 Bde., 1913;
Die nord. Wasserkräfte, Ausbau u. wirtsch. Ausnutzung, 1930;
Bedarf u. Dargebot, 1932;
Wasserkraftanlagen, 1934;
Talsperren, 1938;
Wasserwirtsch. in Afrika, 1943 (mit E. Thoma);
Wasserkraftanlagen I, 1955;
Wasserkraftanlagen II, 1958;
ca. 120 Aufsätze in Fachzss. -
Literatur
Die Bautechnik 32, 1955, S. 69 (P), 42, 1965, S. 111, 46, 1969, S. 107 f. (P).
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Autor/in
Peter Franke -
Zitierweise
Franke, Peter Robert, "Ludin, Adolf" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 295 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117280844.html#ndbcontent