Mikan, Johann Christian
- Lebensdaten
- 1769 – 1844
- Geburtsort
- Teplitz (Böhmen)
- Sterbeort
- Prag
- Beruf/Funktion
- Naturforscher ; Mediziner ; Forschungsreisender ; Naturwissenschaftler ; Arzt ; Botaniker ; Entomologe
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 11703018X | OGND | VIAF: 27837821
- Namensvarianten
-
- Mikan, Johann Christian
- Mickan, Johann C.
- Mikan
- Mikan, I. C.
- Mikan, I.C.
- Mikan, Ioannes Christianus
- Mikan, J. Chr.
- Mikan, Joannes C.
- Mikan, Joannes Christianus
- Mikan, Joh. Chr.
- Mikan, Johann C.
- Mikan, Johannes
- Mikan, Johannes C.
- Mikan, Johannes Christian
- Mikan, Johannes Christianus
- Mikan, Jos. Chr.
- Mikan, Joseph Gottfried
Vernetzte Angebote
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * musiconn - Für vernetzte Musikwissenschaft
- Sächsische Bibliographie
- Biodiversity Heritage Library (BHL)
- * Internationales Quellenlexikon der Musik (RISM)
Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
Personen im NDB Artikel
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Mikan, Johann Christian
Naturforscher und Mediziner, * 5.12.1769 Teplitz (Böhmen), † 24.12.1844 Prag. (katholisch)
-
Genealogie
V →Joseph Gottfried (1743–1814), Prof. f. Botanik u. Chemie an d. Univ. Prag (s. Wurzbach 18; Pogg. II; Biographisches Lexikon Böhmen);
M Marie Anna Margot de Chabot (1739–91) aus Wien;
Stief-M Eleonore Elisabeth O'Hehir, verw. Heissik (1747–86);
– ⚭ Johanna Wojtěch. -
Biographie
Von Jugend an während der Erziehung durch seinen Vater auch in die Naturkunde eingeführt, studierte M. bis 1793 Medizin an der Univ. Prag. Früh tat er sich durch Erstbeschreibungen von einheimischen Schwebefliegen und böhm. Gebirgspflanzen als Entomologe und Botaniker hervor. In Prag wurden ihm 1796 Vorlesungen in Botanik (für den verstorbenen F. W. Schmidt) und 1798 zur Unterstützung seines Vaters weitere naturkundliche und medizinische Lehrfächer übertragen. 1800 erhielt er die o. Professur für Naturgeschichte, und 1812 übernahm er einen Teil der Lehrverpflichtungen seines in den Ruhestand tretenden Vaters als eigene Lehrkanzel der Botanik für Mediziner und Pharmazeuten.
Nachdem M. 1811 eine größere Forschungsreise nach Malta, Spanien und den Balearen unternommen hatte, konnte er 1817/18 neben dem Zoologen →Johann Natterer, dem Botaniker und Mineralogen →Johann Emanuel Pohl, dem Gärtner H. W. Schott und dem Landschaftsmaler T. Ender an der österr. naturwissenschaftlichen Expedition als Naturhistoriker und Botaniker teilnehmen, die anläßlich der Vermählung der Erzhzgn. →Leopoldine mit dem späteren Kaiser Dom Pedro d'Alcantara nach Brasilien ausgesandt wurde. Bei den umfangreichen Aufgaben des Sammelns, Konservierens und Registrierens der Naturalien in Brasilien wurde M. durch seine Gattin unterstützt. Unter der Leitung von M. wurde der Hauptteil der Sammlungen Ende 1818 zum Naturhistorischen Museum nach Wien gebracht. In den folgenden Jahren beschäftigte sich M. hauptsächlich mit ihrer wissenschaftlichen Bearbeitung. Daraus entstand sein Hauptwerk „Delectus Florae et Faunae Brasiliensis“ (4 T., 1820–25, mit kolorierten Lithographien) neben Artikeln über einzelne Formen wie Julus-Arten (in: Isis, 1834, S. 741-43). Seine Reiseerlebnisse in Südeuropa und Übersee beschrieb M. in populärer Form (Kinder meiner Laune, 1833). Nachdem er sich seiner angegriffenen Gesundheit wegen wiederholt zur Kur in Italien aufhalten mußte, wurde er 1831 in den Ruhestand versetzt. Seine musischen Interessen schlugen sich in veröffentlichten Gelegenheitsgedichten und in Darbietungen bei Wohltätigkeitskonzerten nieder. Jahrelang war er Sekretär der k. k. patriotisch-oekonomischen Gesellschaft in Prag. Der Name Mikan lebt in der Gattung tropischer Compositen weiter, die C. L. Willdenow zu Ehren des Vaters Joseph Gottfried M. Mikania nannte.|
-
Auszeichnungen
Mitgl. d. Leopoldina.
-
Werke
Monographia bombyliorum Bohemiae iconibus illustrata, 1796;
Über Zucker-Erzeugung aus Ahornsaft, 1811. – Hrsg.: R. J. Camerarius, Opuscula botanici argumenti, 1797 (mit Erörterungen v. Camerarius, M. B. Valentini u. J. G. Kölreuter üb. „Das Geschl. d. Pflanzen“). -
Literatur
Gesch. d. gegenwärtigen Botanik in Prag im Anfange d. J. 1805, in: Botan. Ztg. 4, 1805, Nr. 9, S. 129-36, 155-58;
Med.-chirurg. Ztg., hrsg. v. J. N. Ehrhardt, Bd. 2, 1817, S. 351 f.;
W. L. Weitenweber, in: Lotos 2, 1852, S. 63-65, 116;
W. Ule, Gesch. d. Kaiserl. Leopoldin.-Carolin. Dt. Ak. d. Naturforscher 1852-1887, 1889, S. 179;
V. Maiwald, Gesch. d. Botanik in Böhmen, 1904, S. 62 f.;
Nature 150, 1942, S. 628 f.;
W. T. Stearn. M.s „Delectus florae et faunae Brasiliensis“, in: Journal of the Society for the Bibliography of Natural History 3, 1956, S. 135 f.;
M. Volf, Výžnanie členové a spolupracovníci Vlastenecko-hospodářskále společnosti v Království českém (Hervorragende Mitgll. u. Mitarbeiter d. Patriot.-oekonom. Ges. im Kgr. Böhmen), 1967, S. 104 f.;
B. Večerek u. M. Teizich, in: Vesmír 56, 1977, S. 339-44;
Pogg. II;
Wurzbach 18;
ÖBL;
Biographisches Lexikon Böhmen. -
Autor/in
Brigitte Hoppe -
Zitierweise
Hoppe, Brigitte, "Mikan, Johann Christian" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 491-492 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11703018X.html#ndbcontent