Dümmler, Ernst

Lebensdaten
1830 – 1902
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Friedrichroda (Thüringer Wald)
Beruf/Funktion
Historiker ; Literarhistoriker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116238909 | OGND | VIAF: 2552226
Namensvarianten

  • Dümmler, Ernst Ludwig
  • Dümmler, Ernst
  • Dümmler, Ernst Ludwig
  • Dümmler, Ernst
  • Duemmler, Ernestus
  • Dümmler, E.
  • Dümmler, E. L.
  • Dümmler, E.L.
  • Dümmler, Ernestus
  • Dümmler, Ernestus Ludovicus
  • Dümmler, Ernst L.
  • Dümmler, Ernst Ludwig
  • Dümmler, Ernst-Ludwig

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Zitierweise

Dümmler, Ernst, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116238909.html [03.02.2025].

CC0

  • Dümmler, Ernst Ludwig

    Historiker, * 2.1.1830 Berlin, 11.9.1902 Friedrichroda (Thüringer Wald). (evangelisch)

  • Genealogie

    Aus Pfarrersfamilie;
    V Ferdinand (1777–1846), Verlagsbuchhändler in Berlin (s. ADB V), S des Pfarrers Gottfr. Christian Ferd. in Großdalzig b. Leipzig u. der Pfarrerstochter Wilh. Sophia Maria Schaul;
    M Caroline (1787–1845), T des dt.-ref. Pfarrers Karl Aug. Reinhardt in Magdeburg u. der Kirchenratstochter Ludovika Claessen aus Berlin; Tante müterlicherseits ( Gg. Andr. Reimer, 1776–1842, Buchhändler in Berlin, s. ADB 27);
    Berlin 1853 Emilie (1828–96, kath.), T des Bezirksingenieurs Gruber in Lambach (Oberösterr.);
    2 S, 2 T, u. a. Ferd. (1859–96), Prof. der Archäologie in Basel (s. ADB 48), Caroline ( Adolf v. Liebenberg, 1851–1922, Prof. an der Hochschule für Bodenkultur in Wien), Hildegard ( Ludw. Berend, 1918, Prof., Chemiker in Kiel).

  • Biographie

    Nachdem D., vorwiegend in Berlin als Schüler Rankes und Wattenbachs, Geschichte und Philologie studiert und 1852 promoviert hatte, habilitierte er sich 1854 in Halle und rückte dort 1858 zum außerordentlichen, 1866 zum ordentlichen Professor auf. Sein besonderes Forschungsgebiet bildete zunächst die fränkische Geschichte des 9. Jahrhunderts, daneben in zunehmendem Maße auch die Reichsgeschichte des 10. und 11. Jahrhunderts. Jedoch wollte er nicht nur Forscher, sondern auch Schriftsteller sein, „deutsche Geschichte in deutscher Sprache darstellen“, wie er selber es formulierte. Diesem Ideal entsprach denn auch in vollem Maße seine „Geschichte des Ostfränkischen Reiches“ (2 Bände, 1862/65, ²3 Bände, 1887/88), wohl das am besten gelungene Werk in der ganzen Reihe der von Ranke begründeten „Jahrbücher der deutschen Geschichte“, zu denen er später auch den von R. Köpke begonnenen, von ihm vollendeten Band: Kaiser Otto der Große (1876) beisteuerte. Die große Zahl seiner begleitenden Einzelstudien enthielt freilich auch häufig schon kleinere Quellenpublikationen, und seitdem er 1876 zum Mitglied der Zentraldirektion der Monumenta Germaniae gewählt und 1888, als Nachfolger von G. Waitz, nach Berlin übergesiedelt an deren Spitze getreten war, rückte die kritische Untersuchung und Edition mittelalterlicher Geschichtsquellen vollends in den Mittelpunkt seiner Arbeiten. So gab er 1880-84 die beiden ersten Bände der Poetae latini aevi Karolini heraus, ließ 1892-1902 vier Bände Epistolae Karolini aevi, enthaltend unter anderem die Briefe des Bonifatius und Alchvins, folgen und war auch an der Ausgabe der Streitschriften aus der Zeit des Investiturstreits (Libelli de Lite, 3 Bände, 1891-97) maßgebend beteiligt. Zugleich hielt er bis zu seinem Tode die Gesamtleitung des großen Quellenwerkes in klugen Händen, als führender Gelehrter seines Faches und als charaktervolle, innerlich ausgewogene Persönlichkeit im In- und Ausland gleichermaßen anerkannt und geehrt.

  • Literatur

    Antrittsrede, in: SB d. Preuß. Ak. d. Wiss., 1889; H. Bresslau, in: NA 28, 1903, S. 521 ff.;
    ders., Gesch. d. MG, ebd. 42, 1921, bes. S. 637 ff.; R. Holtzmann, in: Mitteldt. Lb. V, 1930, S. 415-46 (W, L, P).

  • Autor/in

    Friedrich Baethgen
  • Zitierweise

    Baethgen, Friedrich, "Dümmler, Ernst" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 161 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116238909.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA