Bacher, Eduard
- Lebensdaten
- 1846 – 1908
- Geburtsort
- Postelberg bei Saaz
- Sterbeort
- Wien
- Beruf/Funktion
- Schriftleiter ; Publizist ; Journalist
- Konfession
- jüdisch
- Normdaten
- GND: 116026057 | OGND | VIAF: 13047306
- Namensvarianten
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- Bacher, Eduard
Vernetzte Angebote
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
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Bacher, Eduard
Schriftleiter, * 7.3.1848 Postelberg bei Saaz, † 16.1.1908 Wien. (israelitisch)
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Genealogie
Verheiratet.
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Biographie
Während des juristischen Studiums in Prag und Wien zeigte B. bereits reges Interesse am parlamentarischen Leben der österreichischen Monarchie, war Stenograph des böhmischen Landtags, setzte diese Tätigkeit im Reichsrat in Wien fort und galt als einer der besten Stenographen der Zeit. 1872 trat er als Parlamentsberichterstatter in die Redaktion der 1864 gegründeten Wiener „Neuen Freien Presse“ ein. Nach dem Tod des Mitbegründers M. Friedländer übernahm er den innenpolitischen Teil der Zeitung. Er verfocht in seinen Leitartikeln mit Schärfe die deutschliberale Linie des Blattes und setzte sich innenpolitisch insbesondere für die Aufrechterhaltung der zentralistischen Tendenzen ein. Besonders kämpfte er gegen die tschechische Politik in Böhmen und ließ sich durch Beschlagnahme nicht von seiner politischen Überzeugung abbringen. Als 1879 M. Etienne, der zweite der Gründer der Zeitung, starb, wurde B. Chefredakteur und Miteigentümer der „Neuen Freien Presse“ und leitete sie etwa zwei Jahre später zusammen mit dem nachmaligen Herausgeber und Chefredakteur M. Benedikt. Er geriet in schroffen Gegensatz zu der nationalen und föderalistischen Verständigungs- und Versöhnungspolitik des Ministerpräsidenten Grafen Taaffe, der dem „gelernten Deutschböhmen“ und seiner Zeitung nun dauernd in der ersten Reihe der linksgerichteten deutschen Opposition begegnete. B. war auch literarischer Ratgeber des Erzherzog-Thronfolgers Rudolf und hatte, trotz der Anonymität seiner Artikel und fern jeder Sensationshascherei, einen großen Anteil an den Wandlungen Österreichs.
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Literatur
J. Stern-S. Ehrlich, Journalisten- u. Schriftstellerver. Concordia 1859-1909, Wien 1909, S. 161 (P); L. Eisenberg, Das geistige Wien, Jg. 5, Bd. 1, ebenda 1893 (Künstler- u. Schriftstellerlex.); G. Kühner, in: BJ XIII, S. 33-37 (u. Totenliste 1908);
Enc. Jud. III, 1929 (L). -
Autor/in
Emil Dovifat -
Zitierweise
Dovifat, Emil, "Bacher, Eduard" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 496 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116026057.html#ndbcontent