Demeter, Ignaz
- Lebensdaten
- 1773 – 1842
- Geburtsort
- Augsburg
- Sterbeort
- Freiburg (Breisgau)
- Beruf/Funktion
- Erzbischof von Freiburg im Breisgau ; Erzbischof
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 11606904X | OGND | VIAF: 754379
- Namensvarianten
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- Demeter, Ignaz Anton
- Demeter, Ignaz
- Demeter, Ignaz Anton
- Freiburg, Ignaz von
- Ignaz, Freiburg, Erzbischof
- Demether, Ignaz
- Demether, Ignaz Anton
- Ignaz, Freiburg, Erzbischoph
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Demeter, Ignaz Anton
Erzbischof von Freiburg, * 1.8.1773 Augsburg, † 21.3.1842 Freiburg (Breisgau).
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Genealogie
V Joh. Nepomuk, Bäckermeister, S des Ant., Gastwirt, beide in Höchstadt/Donau;
M Eleonore Bruggberger aus Augsburg. -
Biographie
D. war Schüler Johann Michael Sailers in Dillingen, wurde nach der Priesterweihe (1796) Freund von Christoph Schmid und schloß sich der Erweckungsbewegung Johannes Evangelist Gossners an. 1802 wurde er Pfarrer in Lautlingen (Württemberg) und, von Wessenberg empfohlen, 1808 in Rastatt. Als Direktor des Präparandeninstitutes verfaßte er gleichzeitig zahlreiche pädagogische Schriften. Als Pfarrer in Sasbach (seit 1818) erhielt er Verbindung mit Straßburg; 1826/27 war er bei der katholischen Kirchensektion in Karlsruhe tätig und wurde am 11.5.1836 zum Erzbischof von Freiburg erwählt (dabei aufsehenerregender Eingriff des Staatskommissars). Er galt den strengen Katholiken als zu furchtsam (seine Ablehnung der Motion Heinrich Bernhard von Andlau-Birsecks in der 1. Kammer auf Herstellung der freien kirchlichen Jurisdiktion). Seine Hoffnung auf einen Abbau des Staatskirchentums wurde enttäuscht. Andererseits wurde er von der Synodalbewegung des Klerus bedrängt. Er erreichte die Eröffnung eines staatlichen Konvikts für die Theologen. Durch die Berufung Johann Baptist Hirschers und Franz Anton Staudenmaiers wandelte sich zu seiner Zeit die theologische Fakultät der Universität Freiburg. Sein Vermächtnis ermöglichte die Einführung des Ordens der Barmherzigen Schwestern.
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Werke
u. a. Grundsätze d. Erziehung u. d. Unterrichts, 1811, ⁵1830, neu hrsg. u. eingel. v. J. Niessen, 1895.
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Literatur
ADB V;
F. Kössing, in: Bad. Biogrr. I, 1875, S. 168-71;
H. Lauer, Gesch. d. kath. Kirche in Baden, 1908, S. 160-76;
H. Baier, EB I. D. u. Staatsminister Frhr. v. Blittersdorf, in: Freiburger Diözesanarchiv 61, 1933, S. 165-77;
F. Strobel, Ein Brief Hurters an EB D., in: Zs. f. Schweizer. KG 37, 1943, S. 86;
F. Schnabel, Dt. Gesch. im 19. Jh. IV, ²1948;
LThK;
Lex. d. Pädagogen I, 1952, S. 686 (W, L). -
Porträts
im Erzbischöfl. Palais Freiburg.
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Autor/in
Wolfgang Müller -
Zitierweise
Müller, Wolfgang, "Demeter, Ignaz" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 591 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11606904X.html#ndbcontent
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Demeter, Ignaz Anton
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Biographie
Demeter: Ignaz Anton D., Erzbischof von Freiburg, geboren am 1. Aug. 1773 in Augsburg, † am 21. März 1842. Sailer, dem er als Student zu Dillingen bekannt geworden, empfahl ihn dem Grafen Schenk von Stauffenberg, der ihn (1802) zur Pfarrei Lautlingen in Würtemberg präsentirte; Wessenberg, der auf seine pädagogische Thätigkeit aufmerksam geworden war, veranlaßte (1808) seine Berufung zur Pfarrei Rastatt und zur Direction des dortigen Präparandeninstitutes. Leidende Gesundheit zwang D., sich 1818 auf die Landpfarrei Sasbach zurückzuziehen, von wo aus er (1826) als Ministerialrath bei der katholischen Kirchensection nach Karlsruhe gezogen wurde, eine Stelle, die er jedoch bald wieder mit seiner Landpfarrei vertauschte. 1833 berief ihn Erzbischof Boll als Domcapitular nach Freiburg und nach dessen Tode wurde D. am 11. Mai 1836 zum Erzbischof gewählt und am 29. Mai 1837 consecrirt. Seine Amtsverwaltung ist für die kirchenpolitische Geschichte dadurch wichtig geworden, daß während derselben die ultramontane Partei in Baden ihren Feldzug gegen die Regierung begann, der durch die viel genannte Brochure „Die katholischen Zustände in Baden“, Regensburg 1841 (eine 2. Abthl. erschien 1843) litterarisch eingeleitet wurde. Während hierbei die extremen Parteiführer auch den Erzbischof selbst beschuldigten, daß er die Rechte der Kirche nicht genügend wahre, wurde D. von dem liberalen Theile seines Diöcesanklerus, unter der Führung des Constanzer Decans Kuenzer, durch das Verlangen nach Einführung gemischter Diöcesan-Synoden bedrängt. D., eine durchaus conciliatorische Natur, suchte nach allen Seiten zu beschwichtigen und es gelang ihm, einerseits den offenen Ausbruch des Kampfes mit der Staatsgewalt zu vertagen, andererseits den Reformprojecten der liberalen Geistlichen durch Abhaltung bischöflicher Kirchenvisitationen die Spitze abzubrechen. Die Verwaltung der Erzdiöcese leitete D. mit Kraft, Aufopferung und Verständniß. Ein bedeutendes Vermächtniß, das er zu diesem Zwecke hinterließ, machte seinem Nachfolger die Einführung des Ordens der barmherzigen Schwestern in Baden möglich.
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Literatur
Vgl. Bad. Biographien I, 168—171.
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Autor/in
v. Weech. -
Zitierweise
Weech, Friedrich von, "Demeter, Ignaz" in: Allgemeine Deutsche Biographie 5 (1877), S. 46 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11606904X.html#adbcontent