Mehler, Valentin
- Lebensdaten
- 1816 – 1884
- Geburtsort
- Friesenhausen (Rhön)
- Sterbeort
- Friedrichroda
- Beruf/Funktion
- Textilhersteller ; Unternehmer
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 136768725 | OGND | VIAF: 81057573
- Namensvarianten
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- Mehler, Valentin
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Mehler, Valentin
Textilhersteller, * 27.3.1816 Friesenhausen (Rhön), † 30.6.1884 Friedrichroda. (katholisch)
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Genealogie
Die aus d. Rhön stammende Kleinbauernfam. war seit Anfang d. 18. Jh. in Friesenhausen ansässig;
V Thomas, Bauer in Friesenhausen;
M N. N.;
⚭ Friesenhausen 1851 Therese Weinberg (1816–87) aus Fulda;
2 S →Wilhelm (1852–1912), →Carl (1854–1928), beide Textilindustrielle, Leiter d. Fa. Val. Mehler in Fulda. -
Biographie
M. verließ 1837 den elterlichen Bauernhof und ging nach Fulda, das mit den umliegenden Dörfern ein Zentrum der hausgewerblichen Leinenweberei bildete. Damast, Leinwand, Pack- und Sacktuch sowie Küchenzeug waren die hauptsächlichen Erzeugnisse der Fuldaer Verleger, zu denen auch M. schon wenige Jahre nach seiner Ankunft gezählt wurde. Die Arbeitsvorgänge in seinem Betrieb waren zunächst in der Weise voneinander getrennt, daß die in Fulda gewebte Rohware nach Friesenhausen gebracht wurde, wo M.s Vater und sein Bruder sie bleichten. Den An- und Verkauf besorgte zumeist M. selbst, aber auch sein Vater war noch längere Zeit als Reisevertreter für das Geschäft tätig, das bald einen beachtlichen Umfang annahm. In den 50er Jahren war vor allem das Geschäft mit Sackleinwand bedeutend, aber auch der Handel mit feinem Tafelleinen, das M. in dieser Zeit bereits bis nach Holland, Dänemark und Schweden exportierte, trug zur Steigerung des Umsatzes bei. Als 1875 im Zuge des Kulturkampfes die Benediktinerinnen aus Fulda vertrieben wurden, erwarb M. gemeinsam mit zwei anderen Geschäftsleuten deren Kloster, um es vor dem Zugriff des Staates zu schützen, und gab es wenige Jahre später an den Orden zurück. 1880 übergab M. die Leitung des Betriebes an seine Söhne Wilhelm und Carl, die 1887 in Fulda eine vollmechanisierte Fabrik errichteten. Damit begann die industrielle Phase in der Entwicklung des Unternehmens. Seit 1903 erfolgte unter dem Einfluß des neuen Teilhabers Arthur Kayser († 1938) eine Spezialisierung auf die Herstellung von Segeltuch. Die 1915 in eine AG umgewandelte Firma entwickelte sich während der folgenden Jahrzehnte zu einem führenden Hersteller von technischen Geweben, insbesondere für die Reifenindustrie, sowie von wasserdichten Planen, Zelten und sportlicher Bekleidung (Marke „Valmeline“). Nach der Enteignung des Mehrheitsaktionärs, der jüd. Familie Kayser (1938), und der Rückgabe von deren Besitz (1952) ergaben sich wechselnde Eigentumsverhältnisse. Das Kapital der Val. Mehler AG befindet sich gegenwärtig mehrheitlich im Bankenbesitz. Mit 2400 Mitarbeitern wurde 1987 ein Umsatz von 400 Mill. DM erzielt.
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Literatur
E. Sadowski, in: Mehlerschiff, 6. Ausg. 1952;
V. M., e. Stück Textilgesch., in: 150 J. Mehler, Jubiläums-Ztg., Sept. 1987 (P);
Fuldaer Ztg. v. 22.9.1987 (P);
Mitt. d. Fa. Val. Mehler AG. -
Autor/in
Hans Jaeger -
Zitierweise
Jaeger, Hans, "Mehler, Valentin" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 621 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136768725.html#ndbcontent