Jandorf, Adolf
- Lebensdaten
- 1870 – 1932
- Geburtsort
- Hengstfeld (Württemberg)
- Sterbeort
- Berlin-Charlottenburg
- Beruf/Funktion
- Kaufhausunternehmer ; Unternehmer
- Konfession
- jüdisch
- Normdaten
- GND: 134194896 | OGND | VIAF: 1223287
- Namensvarianten
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- Jandorf, Adolf
- Jandorf, Abraham
- Jandorf, Adolph
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Jandorf, Adolf
Kaufhausunternehmer, * 7.2.1870 Hengstfeld (Württemberg), † 12.1.1932 Berlin-Charlottenburg. (israelitisch)
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Genealogie
V Bernhard (1840–1913);
M N. N.;
⚭ Helene Lehmann. -
Biographie
Nach dem Besuch des Gymnasiums trat J. in Bad Mergentheim die kaufmännische Lehre im Manufakturwaren- und Bankgeschäft an. 1890 ging er studienhalber nach Amerika. Als persönlich haftender Gesellschafter der Firma A. Jandorf & Co. legte er 1892 am Spittelmarkt in Berlin mit dem sog. „Hamburger Engros-Lager“, einem Spezialgeschäft in Kurz-, Weiß- und Wollwaren und Tapisserieartikeln, den Grundstock für den späteren Warenhauskonzern. Damit und mit den folgenden Warenhausbauten (in der Reihenfolge ihrer Gründungen) in der Belle-Alliance-Straße 1/2, in der Großen Frankfurter Straße 113, der Brunnenstraße 19-21 und der Wilmersdorfer Straße 118/119 wurde J. bereits in den 90er Jahren des 19. Jh. im Berliner Raum zu einem der Wegbereiter des modernen Warenhauses nach amerikan. Vorbild. Nach der Errichtung der beiden Häuser am Spittelmarkt und am Belle-Alliance-Platz beschäftigte die Firma 600-700 Angestellte. Das Warenangebot sprach weite|Bevölkerungskreise an, vornehmlich die Mittelschicht und die Arbeiter. Ende Aug. 1906 wurde das 4stöckige Warenhaus am Kottbusser Damm 1-3 im Berliner Arbeiterviertel Kreuzberg fertiggestellt, ein für die damalige Zeit fortschrittlicher Eisenbetonbau. An kaufkräftigere Kreise wandte sich J. mit der Errichtung des damals größten Warenhauses Deutschlands, des „Kaufhaus des Westens“ (KaDeWe), das in Zusammenarbeit mit der Firma M. J. Emden Söhne nach dem Entwurf des Architekten →Johann Emil Schaudt zwischen Febr. 1906 und März 1907 errichtet wurde. Das KaDeWe entstand westlich der City am U-Bahnhof Wittenbergplatz, der Wohngegend wohlhabender Bevölkerungskreise, und prägte binnen weniger Jahre das städtebauliche Bild der Tauentzienstraße zu einem Verkehrs- und Einkaufszentrum um, einem der vornehmsten Geschäftsviertel Berlins mit aufblühenden Spezialgeschäften in seiner Umgebung. J., der Typ des modernen und risikofreudigen Unternehmers, blieb bis 1926 Leiter des KaDeWe und der anderen Geschäftshäuser, bis diese Unternehmen mit über 3 000 Angestellten in den Konzern der Hermann Tietz AG eingegliedert wurden. Sein Vermögen belief sich 1912 auf 7,8 Mill. Mark bei einem Jahreseinkommen von 600 000 Mark. Er gehörte mehr als 2 Jahrzehnte dem 1903 gegründeten „Verband deutscher Waren- und Kaufhäuser e. V.“ als Ausschußmitglied an.|
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Auszeichnungen
KR.
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Literatur
L. Colze, Berliner Warenhäuser, in: Im Sittenspiegel d. Großstadt, ges. Großstadt-Dokumente, hrsg. v. H. Ostwald, 2. Bd.: Aus d. Höhen u. Tiefen Berlins, 1908;
R. Martin, Jb. d. Vermögens u. Einkommens d. Millionäre in Berlin, 1912, S. 7, S. 199;
E. Neckarsulmer, Der alte u. d. neue Reichtum, 1925, S. 200 f.;
Das Kaufhaus d. Westens, 1907–32, 1932 (P);
Juden im Dt. Kulturbereich, hrsg. v. S. Kaznelson, ²1959;
Wenzel;
Rhdb. (P). -
Autor/in
Wolfgang Wölk -
Zitierweise
Wölk, Wolfgang, "Jandorf, Adolf" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 332-333 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd134194896.html#ndbcontent