Fried, Jakob
- Lebensdaten
- 1689 – 1769
- Geburtsort
- Straßburg (Elsaß)
- Sterbeort
- Straßburg (Elsaß)
- Beruf/Funktion
- Geburtshelfer ; Arzt ; Gynäkologe ; Ausbilder
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 11680839X | OGND | VIAF: 13068187
- Namensvarianten
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- Fried, Johann Jakob
- Fried, Jakob
- Fried, Johann Jakob
- Fried, Jacob
- Fried, Jean Jacques
- Fried, Jean-Jacques
- Fried, Johann Jacob
- Fried, Johannes Jacob
- Fried, Johannes Jacobus
- Fried, Johannes Jakob
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- Friedt, Johann Jacob
- Friedt, Johann Jakob
- Fried, Johannes Jakobus
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Fried, Johann Jakob
Geburtshelfer, * 21.4.1689 Straßburg (Elsaß), † 3.9.1769 Straßburg (Elsaß). (evangelisch)
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Genealogie
V Ulrich (1654–1716), Lic. iur., Advokat, 16er-Sekretär u. Kirchenpfleger, S d. Joh. Michael, Handelsmann u. Mitgl. d. Gr. Rats zu Kolmar, u. d. Stettmeisters-T Marie Salome Mock aus Kolmar;
M Margaretha (1657–1735), T d. →Dominicus Dietrich († 1694), Ammeister v. St. (s. NDB III), u. d. Ursula Wencker;
Vt →Karl Ludw. v. Dungern (1691–1763), kaiserl. GFZM;
⚭ Straßburg 1718 Euphrosina Sophia (1702–70), T d. Gg. Albr. Steinheil (1659–1723), Dr. iur., birkenfeld. Rat u. Konsulent d. Ritterschaft d. Unterelsaß, u. d. Dor. Ursula Otto;
6 S, 8 T, u. a. →Gg. Albrecht (1736–73), Nachf. F.s, gab dessen Vorträge heraus u. war Lehrer d. Geburtshelfers Frdr. Benj. Osiander (s. ADB VII). -
Biographie
In Straßburg 1710 zum Dr. med. promoviert, war F. ab 1728 Leiter der vom Prätor Franz Joseph von Klinglin gegründeten städtischen Hebammenschule, zugleich als „geschworener Hebammenmeister“ zum Berater der Hebammen in Fragen der Hilfeleistung am Kreißbett bestellt. Er gewährte auch Studenten Zutritt zu seinem ausgezeichneten Unterricht, der wesentlich auf anatomischer Einsicht aufbaute, hatte dadurch großen Zulauf von auswärtigen Akademikern und regte zahlreiche Dissertationen an. So gewann der Gedanke der Schaffung von Gebärkliniken an Boden, deren erste 1751 an der Universität Göttingen seinem Schüler J. Georg Roederer übertragen worden ist.
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Auszeichnungen
Mitgl. d. Leopoldina, hess.-darmstädt. Leibarzt.
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Werke
Ex litteris D. D. Fried ad D. D. Widmannum a. d. XIII Julii Argentorati scriptis (üb. s. Lehrmethode), in: Commercium litterarium ad rei medicae, Nürnberg 1731, S. 321 f.;
Gravidarum urinae suppressio, non remidiis internis, sed catheteris adplicatione, unicae curanda, in: Acta physico-medica Ac. Caesareae Leopoldino-Carolinae, ebd. 1742, S. 422-25;
Anfangsgründe d. Geburtshilfe, hrsg. v. G. A. Fried, Straßburg 1769. -
Literatur
ADB VII;
J. Stein, Gesch. d. Straßburger Medizin, 1941, S. 184 f.;
J. P. Lefftz, Aperçu historique de l'obstétrique de Strasbourg avant la Grande Révolution, Diss. Straßburg 1952 (ungedr.);
C. J. Gauß u. B. Wilde, Die dt. Geburtshelferschulen, 1956 (P). -
Autor/in
Georg B. Gruber -
Zitierweise
Gruber, Georg B., "Fried, Jakob" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 442 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11680839X.html#ndbcontent
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Fried, Johann Jakob
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Biographie
Fried: Joh. Jakob F., Arzt, 1689 in Straßburg geboren, hatte in seiner Vaterstadt Medicin studirt und hier im J. 1710 unter Einreichung seiner Inaugural-Dissertation „De cordis palpitatione“ die Doctorwürde erlangt. Nach Begründung einer Gebäranstalt in Straßburg, welche nicht blos für den Unterricht der Hebammen, sondern auch für den der Studirenden bestimmt war, wurde F. zum Lehrer an derselben ernannt und verschaffte der Anstalt durch den ausgezeichneten Unterricht, den er ertheilte, alsbald einen solchen Ruf, daß zahlreiche Schüler von nahe und fern nach Straßburg eilten, um seiner Unterweisung in diesem bis dahin gerade in Deutschland so sehr vernachlässigten Gebiete der Heilkunde theilhaftig zu werden. F. ist der Erste gewesen, welcher die Geburtshülfe in Deutschland würdig vertreten hat, er hat den Glanz einer Schule begründet, aus der die bedeutendsten deutschen Geburtshelfer jener Zeit hervorgegangen sind und damit ein glänzendes Beispiel gegeben, dem alsbald auch andere deutsche Staaten in der Begründung obstetricischer Lehranstalten gefolgt sind; so wird F. mit Recht als der Vater der deutschen Geburtshülfe bezeichnet. Außer seiner Dissertation hat er nur noch einen kleinen Aufsatz über „Harnbeschwerden bei Schwangern“ (in Act. Acad. Leopold. 1742, VI. S. 422) und einen Artikel über seine Lehrmethode (in Commerc. litter. Norib. 1731. p. 321) veröffentlicht, viele seine Schüler aber haben in den von ihnen in Straßburg und andern Orten verfaßten Dissertationen Kunde von seinen wissenschaftlichen und heilkünstlerischen Grundsätzen gegeben und den Ruhm verewigt, den er sich durch eine vieljährige fruchtbare Thätigkeit (er starb in einem Alter von 80 Jahren im September 1769) erworben hat.
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Autor/in
A. Hirsch. -
Zitierweise
, "Fried, Jakob" in: Allgemeine Deutsche Biographie (), S. [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11680839X.html#adbcontent