Schmidt, Kurt Dietrich

Lebensdaten
1896 – 1964
Geburtsort
Uthlede bei Bremerhaven
Sterbeort
Hamburg
Beruf/Funktion
evangelischer Kirchenhistoriker ; Kirchenhistoriker
Konfession
-
Normdaten
GND: 118759698 | OGND | VIAF: 30332475
Namensvarianten

  • Schmidt, Kurt Dietrich
  • Schmidt, Kurt D.
  • Schmidt-Ruhbach
  • Schmidt, Curt Dietrich
  • Schmidt, Curt D.

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Zitierweise

Schmidt, Kurt Dietrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118759698.html [30.01.2025].

CC0

  • Schmidt, Kurt Dietrich

    evangelischer Kirchenhistoriker, * 25.10.1896 Uthlede bei Bremerhaven, 27.7.1964 Hamburg, Hamburg-Nienstedten.

  • Genealogie

    V Heinrich Adolf, Pastor;
    M Marie Helene Adele Bockhoop;
    1925 Maria Clara Arps (* 1900);
    1 T Adelheid (* 1926).

  • Biographie

    Nach dem Notabitur an der Landesschule Pforta 1914 und der freiwilligen Teilnahme am 1. Weltkrieg studierte S. Theologie in Göttingen und wirkte dort 1921-25 als Inspektor am Theol. Stift. 1923 wurde er bei dem Kirchenhistoriker Carl Mirbt (1860–1929) mit einer Arbeit über „Die Nachwirkungen der spätmittelalterlichen Reformideen während der ersten Periode des Konzils von Trient“ zum Lic. theol. promoviert; ein Jahr später habilitierte er sich mit der an die Dissertation anschließenden Studie „Schrift und Tradition“ (zus. gedr. u. d. T. Stud. z. Gesch. d. Konzils v. Trient, 1925). Danach in Göttingen Assistent, folgte er 1929 einem Ruf als Ordinarius für Kirchengeschichte an die Univ. Kiel. Ebenfalls seit 1929 arbeitete S. bis zu dessen Auflösung 1933 beim national-konservativen „Christlich-Sozialen Volksdienst“ mit. Wegen seiner Aktivitäten beim Aufbau einer Bekennenden Kirche in Schleswig-Holstein, in der S. von Beginn an Leitungsfunktionen wahrnahm, wurde er 1935 aus dem Hochschuldienst entlassen. Seit 1936 lehrte er als Dozent am luth. Missionsseminar in Hermannsburg (Lüneburger Heide), seit 1947 war er am Kirchlichen Vorlesungswesen in Hamburg beteiligt. 1948 wurde er hauptamtlicher Dozent an der dort neu gegründeten Kirchlichen Hochschule (1950 Prof.) und 1953 o. Professor an der neu gegründeten Ev.-Theol. Fakultät in Hamburg.

    Angesichts der antikirchlichen und antichristlichen Ideologien des 20. Jh. gewann das luth. Bekenntnis für S. identitätsstiftende Kraft und wurde zum Orientierungspunkt für seine kirchlichen und politischen Entscheidungen in der Spannung zwischen luth. Obrigkeitsloyalität und Widerspruch gegen eine politische Herrschaft, die gegen das christl. Ethos verstieß. Nach 1945 war S. Begründer der „Kirchenkampfforschung“, fungierte 1955-64 als Vorsitzender der Kommission der Ev. Kirche in Deutschland für die Geschichte des Kirchenkampfes in der nationalsozialistischen Zeit und gab mit Heinz Brunotte (1896–1984) seit 1958 die Reihe „Arbeiten zur Geschichte des Kirchenkampfes“ heraus. 1961 begründete er mit Ernst Wolf (1902–71) die Handbuchreihe „Die Kirche in ihrer Geschichte“. S.s „Grundriß der Kirchengeschichte“ (4 Bde. u. 1 Erg.-Bd., 1949, seit 1954 in einem Bd., ⁹1990) zählt zu den erfolgreichsten theol. Lehrbüchern in Deutschland.

  • Auszeichnungen

    Dr. theol. h. c. (Göttingen 1930).

  • Werke

    Weitere W Die Bekehrung der Germanen z. Christentum, 2 Bde., 1936/42;
    Ges. Aufss., hg. v. M. Jacobs, 1967 (W-Vera. S. 326-34);
    Hg.:
    Die Bekenntnisse u. grundsätzl. Äußerungen z. Kirchenfrage 1933-1935, 3 Bde., 1934-36;
    Bibliogr.:
    H. Mietzsch, in: Theol. Lit.ztg. 90, 1965, Sp. 310-16 (Auswahl);
    |

  • Nachlass

    Nachlaß: Univ.bibl. Kiel.

  • Literatur

    Ecclesia u. Res Publica, FS f. K. D. S., hg. v. G. Kretschmar u. B. Lohse, 1961;
    H.-W. Prahl (Hg.), Uni-Formierung d. Geistes, Die Univ. Kiel im NS, 1995;
    H. Oelke, Bekennende KGesch., Der Kirchenhist. K. D. S. im NS, in: Ev. Kirchenhist. im Dritten Reich, hg. v. Th. Kaufmann u. H. Oelke, 2002, S. 330-59;
    Personenlex. Drittes Reich;
    LThK³;
    RGG⁴.

  • Autor/in

    Carsten Nicolaisen
  • Zitierweise

    Nicolaisen, Carsten, "Schmidt, Kurt Dietrich" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 204-205 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118759698.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA