Fremery, Max
- Lebensdaten
- 1859 – 1932
- Geburtsort
- Köln
- Sterbeort
- Baden-Baden
- Beruf/Funktion
- Chemiker ; Industrieller ; Unternehmer
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 116750790 | OGND | VIAF: 22901572
- Namensvarianten
-
- Fremery, Max
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Fremery, Max
Chemiker und Industrieller, * 29.3.1859 Köln, † 1.3.1932 Baden-Baden. (evangelisch)
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Genealogie
Aus Hugenottenfam.;
V Christian (1816–63), Kaufm. u. Weinhändler in K., Wein- u. Textil-händlers-S;
M Julie Vinman (1816–89); 12 Geschw.;
⚭ 1) Gelnhausen 1885 Margarete Erlé († 1892), 2) Köln 1897 Clara (1871–1924), T d. Gustav Luermann (1842–1926), Industrieller in Gunebo/Schweden;
2 T aus 1), 1 S aus 2). -
Biographie
F. praktizierte in den Werkstätten der damaligen Rheinischen Eisenbahn in Köln und bei den Hochofen- und Stahlwerken des Hörder Vereins. Das anschließende Studium der Chemie beendete er in Freiburg im Breisgau mit der Promotion. Als Chemiker war er dann unter anderem in England tätig. 1883 befaßte sich F. in der Electriciteits Maatschappij in Rotterdam mit der Entwicklung des Glühfadens. Mitte der 80er Jahre übernahm er mit Ingenieur →Johann Urban (1863–1940), einem gebürtigen Österreicher, den er in Rotterdam kennengelernt hatte, die technische Leitung einer Glühlampenfabrik in Gelnhausen. F. und Urban gründeten 1891 mit dem Solinger Fabrikanten Hermann Heuser und zwei Brüdern F.s als Kapitalgebern die Rheinische Glühlampenfabrik Dr. M. F. & Co. Commanditgesellschaft in Oberbruch Kreis Heinsberg. Seit Mitte der 90er Jahre beschäftigten sich F. und Urban mit der Kunstfaserentwicklung. Auf Grund des ersten Patents zur Herstellung von Kunstseide aus Zellulose in Kupferoxyd-Ammoniak-Lösung produzierte die 1898 eingerichtete Fabrik in Oberbruch als erste in Deutschland nach diesem erstmalig wirtschaftlichen Verfahren künstliche Fäden.
Nach einem Jahr umfaßte die Belegschaft schon 700 Personen. Unternehmungen in Frankreich und Österreich erwarben 1899 die Lizenz zur Anwendung des Fremery-Urban-Verfahrens. In demselben Jahr wurde auf Anregung von F. und Dr. iur. Hans Jordan († 1923) von der Bergisch-Märkischen Bank in Elberfeld die Vereinigte Glanzstoff-Fabriken AG begründet, die F.s Ideen im Großen verwirklichte und rasch zu einem der bedeutendsten Unternehmen dieses Industriezweiges in der ganzen Welt aufstieg. 1911 veranlaßte F. den Erwerb der Henckel von Donnersmarckschen Kunstseide- und Acetatwerke in Sydowsaue bei Stettin und zugleich der Patentrechte für das von britischen und deutschen Chemikern entwickelte Viskoseverfahren. F. leitete noch, ohne Rücksicht auf seinen Erfinderstolz, die Umstellung der Produktion in den Glanzstoff-Fabriken auf dieses wesentlich billigere Verfahren ein. 1912 schied er aus gesundheitlichen Gründen aus dem Vorstand der Glanzstoff-Fabriken AG aus.
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Auszeichnungen
KR.
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Literatur
Vereinigte Glanzstoffabrik Elberfeld AG 1899–1924, 1924;
Wenzel (auch f. Joh. Urban);
V. Muthesius, Zur Gesch. d. Kunstfaser, 1949;
ders., M. F. u. s. Lebenswerk, in: Werk-Zs. „Wir vom Glanzstoff“ 19, 1959, H. ⅔ (P, auch f. J. Urban);
Rhdb. (P). -
Porträts
Ölgem. v. Kamke, 1924 (im Bes. v. Dr. Walter F., Köln), Abb. in Werk-Zs., s. L.
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Autor/in
Horst Beau -
Zitierweise
Beau, Horst, "Fremery, Max" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 400-401 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116750790.html#ndbcontent