Motzkin, Theodor Samuel
- Lebensdaten
- 1908 – 1970
- Geburtsort
- Berlin
- Sterbeort
- Los Angeles
- Beruf/Funktion
- Mathematiker
- Konfession
- jüdisch
- Normdaten
- GND: 119439182 | OGND | VIAF: 2589792
- Namensvarianten
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- Motzkin, Theodore Samuel
- Motzkin, Theodor Samuel
- Motzkin, Theodore Samuel
- Motzkin, Theodore S.
- Motzkin, Theodor
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Motzkin, Theodor(e) Samuel
Mathematiker, * 26.3.1908 Berlin, † 15.12.1970 Los Angeles. (israelitisch)
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Genealogie
V →Leo (1867–1933) aus Czernigow (Brovary) b. Kiew, Präs. d. zionist. Aktionskomitees in B. (s. Enc. Jud. 1971);
M Pauline Rosenblum (1872–1950);
– ⚭ Jerusalem 1933 Naomi Orenstein (* 1915) aus Warschau;
3 S, →Leo (* 1937), Philosoph, →Joseph J. Elhanan (* 1939), Mathematiker u. Kunsthistoriker, →Gabriel (* 1945), Historiker u. Philosoph. -
Biographie
Nach dem Besuch des Humboldt-Gymnasiums in Berlin studierte M. an den Universitäten Göttingen und Paris sowie in Berlin bei →I. Schur Mathematik. Nach einem Aufenthalt in Jerusalem (1930–32) schloß er sein Studium 1933 mit der Dissertation „Beiträge zur Theorie der linearen Ungleichungen“ (1936) bei →A. Ostrowski in Basel ab. 1934-48 arbeitete er als akademischer Lehrer an der Hebrew University in Jerusalem; hier wirkte er wesentlich an der Schaffung einer mathematischen Terminologie in der hebr. Sprache mit. Zu seinem 1938 nach Jerusalem emigrierten Lehrer Schur stand er bis zu dessen Tod 1941 in engem Kontakt. Während der Kriegszeit arbeitete M. auch als Kryptograph für die brit. Verwaltung in Palästina. Nach einem Aufenthalt als Gastforscher an der Harvard University und am Boston College (1948–50) war er am Institute for Numerical Analysis der Universität von Kalifornien in Los Angeles tätig. 1960 wurde er zum Professor für Mathematik an dieser Universität ernannt.
Schon mit seiner Doktorarbeit über lineare Ungleichungen hatte M. einen wesentlichen Beitrag zur Herausbildung der Linearen Programmierung geliefert, der jedoch erst um 1951 späte Anerkennung durch Übersetzungen in die engl. Sprache fand. Auch in der Folge spielten Fragen dieser Theorie im Werk M.s eine bestimmende Rolle. So war er eine treibende Kraft bei der Vorbereitung des 1953 durch das National Bureau of Standards veröffentlichten Berichtes zur Klassifikation von Methoden zur Lösung linearer Gleichungssysteme. Bis in die mathematische Wirtschaftstheorie hinein gehen seine Beiträge in diesem Bereich; sie erstrecken sich auch auf die Entwicklung von Algorithmen. In so verschiedenen Gebieten wie Approximationstheorie, Kombinatorik, Graphentheorie, numerischer Analysis, algebraischer Geometrie, Zahlentheorie und Algebra hat M. Publikationen vorgelegt, die einen spürbaren Einfluß auf die Entwicklung ausgeübt haben. Als Beispiel sei die 1949 veröffentlichte Arbeit über den Euklidischen Algorithmus angeführt, in der die Existenz von gewissen Zahlbereichen (genauer: Hauptidealringen), die nicht die Anwendung dieses Algorithmus bezüglich irgendeiner Norm zulassen, gezeigt wird. M.s mathematische Arbeiten sind meist durch einen geometrisch motivierten Zugang gekennzeichnet und von ungewöhnlicher Klarheit der Gedankenführung. Ihre Themenvielfalt spiegelt die Breite seiner mathematischen Bildung wider.
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Werke
Weitere W Th. S. M., Selected Papers, 1983 (W-Verz., P).
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Literatur
Eigene Archivstud.
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Autor/in
Joachim Schwermer -
Zitierweise
Schwermer, Joachim, "Motzkin, Theodor Samuel" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 231-232 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119439182.html#ndbcontent