Moszkowski, Moritz
- Lebensdaten
- 1854 – 1925
- Geburtsort
- Breslau
- Sterbeort
- Paris
- Beruf/Funktion
- Komponist ; Pianist ; Klavierlehrer ; Dirigent
- Konfession
- jüdisch
- Normdaten
- GND: 116941391 | OGND | VIAF: 54333331
- Namensvarianten
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- Moszkowski, Maurycy
- Moszkowski, Moritz
- Moszkowski, Maurycy
- M., Maurycy
- Moskovskij, Moritz
- Moskowski, Moritz
- Moszkowski, M.
- Moszkowski, Maurice
- Moszkowski, Moriz
- Moszkowsky, M.
- Moszkowsky, Maurice
- Moszkowsky, Moritz
- Moškovskij, Moritz
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Moszkowski, Moritz (Maurycy)
Komponist, Pianist, * 23.8.1854 Breslau, † 4.3.1925 Paris. (israelitisch)
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Genealogie
V N. N., Privatier poln. Abstammung;
M N. N.;
B →Alexander (1851–1934), Musikkritiker, humorist. Schriftst. (s. MGG; Riemann; Rhdb.). -
Biographie
M. erhielt seinen ersten Klavierunterricht in Breslau und, nachdem die Familie 1865 nach Dresden übersiedelt war, am dortigen Konservatorium. Seit 1868 erfolgte die künstlerische Ausbildung in Berlin, zunächst am Sternschen Konservatorium bei F. Kiel und E. Franck (Klavier), später an Th. Kullaks „Neuer Akademie der Tonkunst“ bei R. F. Wüerst (Komposition) und Kullak (Klavier). Nach Abschluß seiner Studien wurde M. selbst Lehrer an dieser Anstalt. 1873 gab er in Berlin sein erstes, sehr erfolgreiches Konzert. In der Folge gastierte er wiederholt u. a. in Warschau, Rotterdam und Paris mit eigenen Kompositionen oder Werken von F. Chopin. Seit 1886 trat er bei den Philharmonischen Konzerten in London als Solist und Dirigent hervor. Wegen einer Nervenkrankheit, die zeitweise den Gebrauch der Arme behinderte, trat er später nur noch als Dirigent seiner Kompositionen öffentlich auf, letztmalig 1908 in London. Schon 1897 hatte er seinen Wohnsitz nach Paris verlegt, wo er vergessen und verarmt starb.
Seine ersten großen Erfolge errang M. mit den Klavierwerken „Trois moments musicales“, op. 7, und den „Span. Tänzen“, op. 12, letztere erschienen sowohl als Klavierduette als auch in der Bearbeitung für ein Klavier. Mit der vielgespielten Orchestersuite „Aus aller Herren Länder“, op. 23, ursprünglich für Klavier zu vier Händen, versuchte er, nationale Tanzformen wiederzugeben. Von der großen Oper „Boabdil, der letzte Maurenkönig“ (1892) im Stil Meyerbeers und Wagners, die in Berlin, Prag und New York gespielt wurde, hielt sich nur die Ballettmusik in den Konzertprogrammen. Eine Mischung aus absoluter Musik und Programmusik, beeinflußt von Liszt, ist die symphonische Dichtung „Jeanne d'Arc“, op. 19 (1879), die in allen internationalen Konzertsälen aufgeführt wurde. M. wurde von den Zeitgenossen als Pianist und begabter Komponist neudeutscher Richtung außerordentlich geschätzt. In seinen Klavierwerken, die bis 1914 zu den beliebtesten Stücken der Salonmusik gehörten, bewies er Routine und Raffinement. M. war einer der begehrtesten Klavierlehrer in Deutschland; seine „Schule der Doppelgrifftechnik“ (1910) wurde zum unentbehrlichen Rüstzeug jedes Pianisten. Zu seinen Klavier- und Kompositionsschülern zählten u. a. F. H. Damrosch, G. Ernest, J. C. Hofmann und J. Rolón.|
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Auszeichnungen
Mitgl. d. Berliner Ak. d. Künste (1899).
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Werke
Weitere W u. a. Bühnenwerke: Laurin (Ballett), 1896;
6 Orchesterstücke zu „Don Juan“ u. „Faust“, op. 56. – Versch. Liederzyklen, u. a. „Thränen“ (Chamisso). – Orchesterwerke: Serenata, op. 15;
Violinkonzert in C-Dur, op. 30;
2 Orchestersuiten, op. 39, op. 47;
Klavierkonzert in E-Dur, op. 59, 1898;
„Phantast. Zug“ f. Instrumentalsolisten u. Orchester;
Prélude et fugue f. Streichorchester, op. 85. – Kammermusik: 3 Stücke f. Violoncello u. Klavier, op. 29;
Scherzo f. Violine u. Klavier;
2 Conzertstücke f. Violine u. Klavier. – Klaviermusik (2-hdg. u. 4-hdg.): 5 Walzer, op. 5;
Span. Tänze, op. 12;
Album espagnol, op. 21;
3 Concert Studies, op. 24;
Dt. Reigen, op. 25;
Barcarolle, op. 27;
Miniatures, op. 28;
Caprice espagnol, op. 37;
3 Morceaux poétiques, op. 42;
Suite, op. 50;
Poln. Volkstänze, op. 55;
Neue Span. Tänze, op. 65;
Valse de Concert, op. 69;
Paraphrasen f. Klavier n. Werken v. R. Wagner u. J. Offenbach;
Bearbb. versch. Klavierwerke v. Beethoven, Chopin, Czerny u. Liszt. -
Literatur
K. Berner, Schles. Landsleute, 1901;
A. Prosniz, Hdb. d. Klavierlit. 2, 1907, S. 72 f. (W);
B. Pollak, in: Berliner Tagebl. v. 14.3.1925;
P. A. Scholes, The Oxford Companion to Music 7, 1947, S. 590 (P);
A. Gishford, Hans v. Bülow and Richard Strauss: Correspondence, 1953, S. 11;
R. M. Longyear, Schiller, M. and Strauss, Joan of Arc's „Death and Transfiguration“, in: Music Review 28, 1967;
J. C. Haddow, M. M. and his Piano Music, Diss. Washington, D. C., 1981;
MGG;
Riemann;
New Grove;
Wininger. -
Autor/in
Christa Harten -
Zitierweise
Harten, Christa, "Moszkowski, Moritz" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 222-223 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116941391.html#ndbcontent