Fischer, Heinrich
- Lebensdaten
- 1817 – 1886
- Geburtsort
- Freiburg im Breisgau
- Sterbeort
- Freiburg im Breisgau
- Beruf/Funktion
- Mineraloge ; Zoologe ; Geologe ; Hochschullehrer ; Arzt
- Konfession
- mehrkonfessionell
- Normdaten
- GND: 116556293 | OGND | VIAF: 13144814245590546181
- Namensvarianten
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- Fischer, Leopold Heinrich
- Fischer, Heinrich
- Fischer, Leopold Heinrich
- Fischer, H.
- Fischer, Heinrich Leopold
- Fischer, Leopold
- Fischer, Leopoldus Henricus
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Fischer, Leopold Heinrich
Mineraloge, Zoologe, * 19.12.1817 Freiburg im Breisgau, † 2.2.1886 Freiburg im Breisgau,. (katholisch, dann altkatholisch)
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Genealogie
V Aloys, Kreisdirektorial-Kanzlist;
M N. N. v. Wever; ledig;
N Max F. (* 1852), Musikdir. -
Biographie
Nach Studien in Freiburg und Wien war F. als praktischer Arzt in Freiburg tätig, habilitierte sich jedoch, naturwissenschaftlichen Neigungen folgend, 1845 hier für Zoologie und Mineralogie. Gründliche entomologische Arbeiten sicherten ihm eine geachtete Stellung unter den Systematikern seiner Zeit. 1854 wurde er zum außerordentlichen Professor für Mineralogie und Geognosie, 1859 zum ordentlichen Professor ernannt. Seit 1855 war er Direktor der mineralogisch-geognostischen Sammlung, die er zu einem der ersten Institute für experimentelle Arbeiten erweiterte. Abweichend von der herrschenden Auffassung, war er bereits bestrebt, Mineralien nicht als Schauobjekte zu sammeln, sondern als Material für wissenschaftliche Arbeiten, und sogar nicht nur für seine eigenen. – Für die Entwicklung der Mineralogie bedeutsam sind seine chemischen Untersuchungen und seine mikroskopischen Studien – hier ist F. unter den ersten ausgiebig mikroskopierenden Mineralogen –, die der Reinhaltung der mineralogischen Art galten. Mikroskopisch prüfte er zahlreiche Mineralarten auf ihre Homogenität und sammelte exakte Bestimmungsdaten. Durch Ausscheidung ungenügend begründeter Arten und durch klarere Abgrenzung der „Mineral-Spezies“ von inhomogenen Gemengen und Gesteinen hat er die mineralogische Systematik wesentlich gefördert. – Später prähistorisch-ethnologisch interessiert, suchte er die Materialien steinzeitlicher Geräte, Nephrit und ähnliche Mineralien, und ihre Herkunft und Verbreitung zu bestimmen.
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Auszeichnungen
Geh. Hofrat.
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Werke
W u. a. Orthoptera Europaea, 1853;
Clavis d. Silicate, 1864;
Chronol. Überblick ü. d. allmälige Einführung d. Mikroskopie in d. Studium d. Mineralogie, Petrographie u. Paläontol., 1868;
Krit. mikroskop. Stud., 1869, 1871-73;
Nephrit u. Jadeit nach ihren mineralog. Eigenschaften, sowie nach ihrer urgeschichtl. u. ethnogr. Bedeutung, 1875, ²1880;
zahlr. mineralog. u. geolog. sowie entomolog. Abhh. in Fachzss. -
Literatur
H. Rosenbusch, in: Neues Jb. f. Mineralogie, 1886, II. wieder in: Bad. Biogr. IV, 1891, S. 129-33;
P. Groth, Entwicklungsgesch. d. mineralog. Wiss., 1926, S. 191-93, 254 f.;
R. Keller, in: Archiv f. Insektenkde. d. Oberrheingebietes u. d. angrenzenden Länder II, 1928, S. 217-24 (W, P);
Pogg. III. -
Autor/in
Karl-Friedrich Seifert -
Zitierweise
Seifert, Karl-Friedrich, "Fischer, Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 187-188 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116556293.html#ndbcontent