Ficker, Martin
- Lebensdaten
- 1868 – 1950
- Geburtsort
- Sohland/Spree
- Sterbeort
- São Paulo
- Beruf/Funktion
- Hygieniker ; Bakteriologe ; Arzt
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 11649039X | OGND | VIAF: 30289166
- Namensvarianten
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- Ficker, Philipp Martin
- Ficker, Martin
- Ficker, Philipp Martin
- Ficker, M.
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Ficker, Philipp Martin
Hygieniker und Bakteriologe, * 17.11.1868 Sohland/Spree, † 22.11.1950 São Paulo. (evangelisch)
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Genealogie
B →Johannes s. (1);
⚭ Rio de Janeiro 1914 Lisa, T d. →Franz Hofmann (1843–1920), Prof. d. Hygiene in Leipzig, u. d. Lily Wunderlich;
3 S. -
Biographie
F. wandte sich nach beendetem Medizinstudium der Bakteriologie zu, und zwar als Assistent →K. Flügges am Hygienischen Institut der Universität Breslau – zum Teil gemeinsam mit F. Gotschlich – den damals neuen Gebieten der bakteriologischen Luftuntersuchung (Zeitschrift für Hygiene 22, 1896). 1896-1901 war er Assistent von F. Hofmann am Hygienischen Institut in Leipzig und habilitierte sich dort 1898 mit dem Thema: „Über Lebensdauer und Absterben von pathogenen Keimen.“ Er wurde 1902 Abteilungsvorstand am Hygienischen Institut der Universität Berlin, 1903 Professor und 1908 außerordentlicher Professor. Mit seinem Lehrer M. Rubner und mit M. Gruber gab er 1911-23 das „Handbuch der Hygiene“ heraus, in dem er die Beiträge über „Allgemeine Biologie der Mikroorganismen“ und „Geschichte der Lehre von den Parasiten“ verfaßte. Durch seine Arbeiten über neue Färbe- und Kulturmethoden in der Bakteriologie wurde er zur Mitarbeit an weiteren Handbüchern herangezogen. 1913 trat er in das Staatliche Bakteriologische Institut in São Paulo ein. Nach seiner Rückkehr 1917 wurde er Abteilungsleiter an dem von A. von Wassermann geleiteten Kaiser-Wilhelm-Institut für experimentelle Therapie in Berlin-Dahlem, arbeitete über Gasbrandtoxine, ging 1923 erneut nach São Paulo und gründete dort ein eigenes bakteriologisches Laboratorium. Von 1926 ab führte er die Forschungsstelle für Mikrobiologie der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft in São Paulo bis zum 2. Weltkrieg. Dort arbeitete er eine diagnostische Flockungsreaktion für Lepra aus. Sein Name ist durch das „Fickersche Typhusdiagnostikum“ mehrere Jahrzehnte lang sehr bekannt gewesen, das auch praktischen Ärzten die serologische Typhusdiagnose ohne Schwierigkeilen ermöglichte.
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Auszeichnungen
GMR.
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Werke
Weitere W u. a. Methoden d. aktiven Immunisierung, Methoden d. Antigendarst., in: Hdb. d. pathogenen Mikroorganismen, hrsg. v. W. Kolle u. A. v. Wassermann, II, 1, 1903, ³1929;
Methoden d. Bakterienfärbung, ebd. IX, 1929;
Schulhygiene, 1911;
O tifo e. adisenteria, in: V. Godinho, Doenças infecciosas, 1915;
Die pathogenen Coccen, in: E. Friedberger u. R. Pfeiffer, Lehrb. d. Mikrobiol., 1919;
Einfache Hilfsmittel z. Ausführung bakteriol. Unterss., 1-31921;
Technik d. Immunotherapie (mit A. v. Wassermann), in: J. Schwalbe, Therapeut. Technik f. d. ärztl. Praxis, ⁵1921, ⁶1923;
Methoden d. Bakterienfärbung im Ausstrich, Methoden d. Geissel-Kapsel- u. Sporenfärbung, in: R. Kraus u. P. Uhlenhuth, Hdb. d. Mikrobiol. Technik, 1923. -
Literatur
FF 25, 1949, S. 48;
Wi. 1935;
Kürschner, Gel.-Kal. 1940/41;
Fischer. -
Autor/in
Helmut Jusatz -
Zitierweise
Jusatz, Helmut, "Ficker, Martin" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 134-135 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11649039X.html#ndbcontent