Krause, Martin
- Lebensdaten
- 1851 – 1920
- Geburtsort
- Wildknit (Ostpreußen)
- Sterbeort
- Dresden
- Beruf/Funktion
- Mathematiker ; Physiker ; Hochschullehrer
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 116399902 | OGND | VIAF: 32747548
- Namensvarianten
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- Krause, Martin
- Krause, Johann Martin
- Krause, M.
- Krause, Martin Johann
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Krause, Martin
Mathematiker, * 29.6.1851 Wildknit (Ostpreußen), † 2.3.1920 Dresden. (evangelisch)
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Genealogie
V Hermann (1814–68), Gutsbes.;
M Joh. Ida Franziska Krieger (1824–1900) aus Ottenhagen; Vorfahre→ Christian Jacob (s. 1);
- ⚭ Johanna (* 1859), T d. Dr. h. c. Otto Frdr. Maschke (1823–1900) u. d. Eleonore Widekind;
K, u. a. →Herbert (s. 2). -
Biographie
K. studierte 1870-74 in Königsberg, wo er bei F. J. Richelot insbesondere die Theorie der elliptischen Funktionen lernte und durch F. von Neumann mit den Methoden der mathematischen Physik bekannt gemacht wurde, sowie in Heidelberg und in Berlin. 1873 wurde er in Heidelberg mit der von L. Königsberger referierten Arbeit „Zur Transformation der Modulargleichungen der elliptischen Functionen“ promoviert. Nach Habilitation in Heidelberg (1875) und Privatdozentur in Breslau (1876) ging K. als ordentlicher Professor der Mathematik 1878 nach Rostock und 1888 an die TH Dresden. Die von ihm erstrebte Berufung nach Königsberg als Nachfolger von Lindemann blieb aus.
K. zeichnete sich als Forscher, Lehrer und unermüdlicher Publizist aus. Seine mathematischen Interessen waren besonders auf die Theorie der elliptischen und hyperelliptischen Funktionen konzentriert. Er faßte seine systematischen Untersuchungen in zahlreichen Veröffentlichungen zusammen, die vor allem in den Berichten der Berliner, der Leipziger und der Pariser Akademie und in internationalen Fachzeitschriften erschienen, und schrieb die Bücher „Transformation der hyperelliptischen Funktionen“ (1886), „Theorie der doppeltperiodischen Funktionen“ (2 Bände, 1895/97) sowie „Theorie der elliptischen Funktionen“ (1912; mit E. Naetsch). Etwa seit 1907 widmete er sich vorwiegend der Kinematik, für die er zahlreiche Dissertationen anregte und der 1920 sein letztes Werk „Analysis der ebenen Bewegung“ (mit A. Carl) galt. K.s Bemühungen bei der wissenschaftlichen Durchdringung der Transformationstheorie waren vor allem darauf gerichtet, möglichst allgemeine Rechnungsmethoden zu entdecken, die einheitlich zu der Vielfalt der Beziehungen in dieser Theorie hinführen sollten; er gewann dabei insbesondere im Gebiet der hyperelliptischen Funktionen reiches Material. Erwähnenswert sind auch K.s tatkräftige Mitarbeit an der neugegründeten Deutschen Mathematikervereinigung und seine Beiträge zu den Reformbestrebungen des mathematischen Unterrichts an den Höheren Schulen, insbesondere zur Einführung der Differential- und Integralrechnung, sowie seine Förderung des Unterrichts an den Universitäten|und Technischen Hochschulen für Lehramtsanwärter in Mathematik und Naturwissenschaften.|
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Auszeichnungen
Mitgl. d. Sächs. Ak. d. Wiss. (1889).
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Werke
Weitere W u. a. Die Entwicklung d. höheren Analysis, Rektoratsrede Dresden 1894.
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Literatur
G. Herglotz, in: Berr. d. Sächs. Ak. d. Wiss. 72, 1920, S. 103-06;
W. Ludwig, in: SB u. Abhh. d. naturwiss. Ges. Isis Dresden, 1920/21, S. XI-XIII;
Pogg. IV, V;
DBJ II (Tl.);
LIZ 154, 1920, S. 352. (P). -
Autor/in
Otto Volk -
Zitierweise
Volk, Otto, "Krause, Martin" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 683-684 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116399902.html#ndbcontent