Denk, Josef
- Lebensdaten
- 1849 – 1927
- Geburtsort
- München
- Sterbeort
- München
- Beruf/Funktion
- Itala-Forscher ; Katholischer Theologe ; Philologe
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 116072407 | OGND | VIAF: 8129871
- Namensvarianten
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- Denk, Josef
- Denk, J.
- Denk, Joseph
- Denk, Josephus
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Denk, Josef
Italaforscher, * 18.1.1849 München, † 22.1.1927 München. ((römisch)-katholisch)
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Genealogie
V Jos. (1819–69), Großkaufmann in München;
M Cäcilia Orelli (1824–81);
B →Martin Ritter v. D. (1854–1935), bayerischer General der Art. -
Biographie
Nach seiner Priesterweihe (1875) und anschließender pfarramtlicher Tätigkeit in verschiedenen Landpfarreien, zuletzt als Pfarrer in Straußdorf bei Grafing (1899–1902), lebte D. seit 1903 als freiresignierter Pfarrer in München, wo er die schon seit 1885 angeknüpfte Beziehung zu E. Wölfflin als Mitarbeiter an dessen Archiv für lateinische Lexikographie weiter fortsetzte und vertiefen durfte. In D. glaubte Wölfflin den rechten Mann für die Erneuerung eines für Theologie wie lateinische und romanische Sprachwissenschaft gleich wichtigen Urkundenwerkes „Bibliorum sacrorum latinae versiones antiquae, seu vetus Italica …“ (herausgegeben von P. Sabatier, 3 Bände, Reims 1743-49), einer Zusammenfassung der nicht hieronymianischen altlateinischen Bibelübersetzungen, die man „Itala“ oder besser „Vetus Latina“ im Gegensatz zu der Vulgata zu nennen pflegt, gefunden zu haben. Das ihm aus dem väterlichen Vermögen zugefallene erhebliche Erbteil benutzte er ausschließlich zur Beschaffung einer erstklassigen patristischen Bibliothek. Als er nach 10jähriger Arbeit das Büchlein „Der neue Sabatier“ (1914, als Manuskript gedruckt bei Fock in Leipzig) erscheinen ließ, lag bereits eine Sammlung von etwa 1 Million Belegstellen aus den lateinischen Kirchenvätern vor. In einem gleichzeitigen Probeheft (das Buch Ruth und den Judasbrief enthaltend) glaubte er die Vollendung des Werkes bis Ende 1915 in Aussicht stellen zu können. Aber der Krieg und die darauffolgende Inflation machten diesen Plan zunichte. Nach seinem Tode gingen seine Bibliothek und das von ihm gesammelte Zettelmaterial in den Besitz der Erzabtei Beuron¶ über, wo er eine Zeitlang gelebt hatte. Dort wurde die Sammlung überprüft und weiter ergänzt, und es erscheint jetzt dort das wissenschaftliche Standardwerk „Vetus Latina“, die Reste der altlateinischen Bibel nach Sabatier neu gesammelt und herausgegeben von der Erzabtei Beuron (Band I, 1949, II, 1951).
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Literatur
H. Kusch, Die Beuroner Vetus Latina u. ihre Bedeutung f. d. Altertumswiss., in: FF 29, 1955, H. 2, S. 46-57;
ders., Vetus Latina, Die Reste d. alten Bibel, in: Dt. Lit.ztg., Jg. 76, H. 12, Dez. 1955, S. 893-95;
LThK. -
Autor/in
Georg Dittmann -
Zitierweise
Dittmann, Georg, "Denk, Josef" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 600-601 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116072407.html#ndbcontent